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Alleinstehende, Obdachlose und Nichtsesshafte konnten den Heiligen Abend gemeinsam verbringen

Fulda. Überaus zahlreich waren Alleinstehende, Obdachlose und Nichtsesshafte der Einladung des Caritasverbandes für die Regionen Fulda und Geisa e.V. gefolgt, um in Gemeinschaft den Heiligen Abend zu feiern. Die meisten von ihnen hatten sich mit einem Abschnitt auf dem Einladungsflyer, der in der Bahnhofsmission, der Vinzenzküche und im Haus Jakobsbrunnen auslag, angemeldet. Bereits vor der offiziellen Eröffnung hatten sich Gäste vor der Caritas – Altentagesstätte Am Hexenturm in Fulda eingefunden, in der noch ehren- und hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fleißig die Sachspenden, wie gestrickte Socken und Mützen, Duschgel, Plätzchen, Stollen und Mandarinen, um nur einiges zu nennen, zu Geschenken zusammenpackten.

Fotos: Winfried Möller

Jeder der Gäste konnte nach der Feier ein Weihnachtsgeschenk mit nach Hause nehmen. So gab es für einen eineinhalbjährigen Jungen Bausteine und für andere Kinder Päckchen oder einen Playmobil –Hubschrauber, den Kinder mit ihrem Vater am Vortag gebracht hatten. Er sei den vielen Spendern dankbar, ohne deren finanzielle und materielle Hilfen die Weihnachtsfeier nicht durchführbar wäre, so Caritas – Geschäftsführer Winfried Möller, der die Gäste begrüßte. Sein Dank galt auch den ehrenamtlichen Frauen und Männer, die am Heiligen Abend von 15 bis 21 Uhr dafür Sorge getragen hatten, dass die Anwesenden mit Kaffee, Kuchen und einem festlichen Abendessen versorgt wurden, die Tische immer reichlich gedeckt waren und der anschließende Spül- und Reinigungsdienst erledigt wurde.

Unter den Gästen waren Bischof Heinz Josef Algermissen, Generalvikar Professor Dr. Gerhard Stanke, Oberbürgermeister Gerhard Möller, Stadtrat  Waldemar Eckert, Pfarrer Dr. Dagobert Vonderau, Vorsitzender des regionalen Caritasverbandes und Ansgar Erb Vorstandsmitglied des Diözesancaritasverbandes. Sie mischten sich unter die Besucher, suchten das Gespräch und erfuhren so von manchem Lebensschicksal der Anwesenden. Bischof Heinz Josef Algermissen und Oberbürgermeister Gerhard Möller betonten in ihren kurzen Grußworten, dass sie für das Engagement der Caritas und die Zeichen der Solidarität und Geschwisterlichkeit, das die Spender und Ehrenamtliche setzen würden, dankbar seien. An einem solchen Abend, der besonders die Gefühle der Menschen anspräche und der durch die Feier der Geburt des Gottessohnes und Erlösers hervorgehoben sei, sei es gut, dass es die Möglichkeit gäbe, den Abend nicht alleine verbringen zu müsse.

Mit der Geschichte „ Die kleinen Leute von Wippidu“, dargestellt von Caritasmitarbeitern, Gitarrenmusik von Daniel Demminger und Stefan Sevcik, sowie adventlichen Liedern, begleitet an der Orgel von der 92 jährigen Anni Klüh, wurden die Gäste auf den Höhepunkt des Abends eingestimmt. Jeder Gast konnte einen Weihnachtswunsch auf einen Stein, der an der Krippe abgelegt wurde oder eine Kerze aus Pappe schreiben, die am Weihnachtsbaum aufgehängt wurde. Mit dem Verlesen der Weihnachtsbotschaft aus dem Lukasevangelium und dem Lied „Stille Nacht, heilige Nacht“ trat eine feierlich – weihnachtliche Stille ein. Beherzt sangen die Gäste die bekannten Weihnachtslieder, wie „Zu Bethlehem geboren, O du fröhliche oder Alle Jahre wieder“. In seiner Weihnachtsansprache führte Geschäftsführer Winfried Möller aus, dass sich Weihnachten nicht unter dem Weihnachtsbaum entscheide, wie ein Werbeslogan Glauben machen wolle. Die Botschaft der Engel vor zweitausend Jahren, die die Menschwerdung Gottes verkündeten, sei das Entscheidende damals und heute. Sie sei den Hirten als Ersten zu Teil geworden und sei bis heute, gerade für Menschen am Rande der Gesellschaft, ein Mut machendes Hoffnungszeichen. Nach dem festlichen Abendessen trugen der Gast Georg Reith und die Ehrenamtliche Ursula Wnuck Weihnachtsgedichte und –geschichten vor. Die Weihnachtsfeier am Heiligen Abend endete mit der Ausgabe der Geschenke.

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