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Kolpingwerk fordert Armutsbekämpfung

Fulda/Hanau/Marburg/Kassel. „Gäbe es keine staatlichen Sozialleistungen, würde nach den Feststellungen des neuen Armutsberichts der Bundesregierung jeder Vierte in Armut leben. „Das sind wahre Schreckenszahlen““, betont der Fuldaer Diözesanvorsitzende des Kolpingwerkes, Steffen Flicker. Die Einkünfte der Reichen in der Bundesrepublik sind nach dem Bericht weiter gewachsen, wogegen das Lohnniveau im unteren Bereich sinkt und die mittleren Einkommen stagnieren.

„Jetzt ist die Politik gefordert, die Instrumente, die auf der Hand liegen, auch einzusetzen“, erklärt Flicker. „Der Stundenlohn muß mindestens so bemessen sein, daß in einem Vollzeitarbeitsverhältnis ein Einkommen erzielt wird, das das in den Sozialgesetzen festgelegte Existenzminimum übersteigt. Ein gerechter Lohn in diesem Sinne ist eine Grundvoraussetzung zur Wahrung der Menschenwürde“, unterstreicht der Diözesanvorsitzende. „Es ist gesellschaftlich nicht zu vertreten, daß es Familien gibt, die trotz Vollerwerbstätigkeit beider Eheleute auf staatliche Transferleistungen angewiesen sind.“

Eine weitere zentrale Aufgabe der Politik müsse die Bekämpfung der künftig drohenden Altersarmut sein. „Die Lebensleistung der Menschen muß angemessen gewürdigt werden“, betont Flicker. Das Rentenmodell der katholischen Verbände biete hier eine zukunftsfähige Lösung. „Wir brauchen Solidarität über den Tag hinaus“. Dies leite sich aus den Grundprinzipien der Katholischen Soziallehre ab, die für das Kolpingwerk aktueller denn je Richtschnur seien.

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