Erste Impfdosen gegen die Blauzungenkrankheit eingetroffen -Impfbeginn im Landkreis Fulda
etersberg-Böckels. Die landesweite Impfaktion gegen die Blauzungenkrankheit hat heute im Landkreis Fulda begonnen. Als nächstes werden Anfang Juni der Landkreis Marburg-Biedenkopf und der Vogelsbergkreis folgen. Bis Ende des Jahres müssen in ganz Hessen rund 500.000 Rinder sowie etwa 350.000 Schafe und Ziegen geimpft werden. Davon entfallen rund 66.000 Rinder sowie 13.000 Schafe und Ziegen allein auf den Landkreis Fulda.
Fotos (42): Max Colin Heydenreich
Bei den ersten Impfungen im landwirtschaftlichen Betrieb von Annette und Matthias Bug in Petersberg-Böckels waren neben Vertretern der Veterinärbehörden von Land und Kreis sowie der Herstellerfirma des Rinderimpfstoffs auch der hessische Minister für Umwelt, ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Wilhelm Dietzel, sowie Landrat Bernd Woide anwesend. Der Kreisbauernverband Fulda-Hünfeld wurde durch seinen Vorsitzenden Lothar Röder vertreten.
Der Landkreis Fulda bildet deshalb den Auftakt der Impfaktion, weil es sich um den rinderreichsten hessischen Landkreis handelt und aufgrund der geografischen Lage bislang nur Einzelfälle der Blauzungenkrankheit aufgetreten sind, die durch Mücken übertragen wird. Die hiesige Rinderpopulation ist daher nur wenig auf natürlichem Weg immunisiert, so dass ein größerer Ausbruch der Tierseuche verheerende Folgen für die heimische Landwirtschaft hätte.
Mit Blick auf die ländliche Struktur des Kreises sprach Landrat Woide von einem regional und überregional bedeutsamen Ereignis, was auch die große Medienpräsenz unterstreiche. Er zeigte sich erfreut, dass „wir vom Reden zum Handeln kommen“. Die Impfung sei eine wichtige prophylaktische Maßnahme. Eine separate Aktion würde wenig Sinn machen, so dass sich die Veterinärbehörden in Hessen zum konzertierten Vorgehen entschlossen hätten.
Ohne Impfung Infektionsrisiko
Laut Angaben von Staatsminister Dietzel kostet der Impfstoff für die hessenweite Blauzungenimpfung rund 940.000 Euro. Nach dem ersten Auftreten der ursprünglich auf den Mittelmeerraum beschränkten Tierkrankheit im November 2006 in Hessen habe das Land umgehend die Entwicklung eines Serums in Auftrag gegeben, das offiziell noch gar nicht zugelassen, aber per Eilverordnung des Bundes genehmigt worden sei. „Schneller ging es nicht.“
Nach Aussage von Lothar Röder müsse angesichts der Bedeutung der heimischen Landwirtschaft, die zehn Prozent der Agrargüter in Hessen erzeuge, alles unternommen werden, um „Schaden von unseren bäuerlichen Betrieben abzuwenden“. Von Seiten der Veterinärbehörde des Landkreises hieß es, dass die Tierhalter auch aus eigenem Interesse gut beraten seien, ihrer Impfpflicht nachzukommen. „Ohne Impfschutz steigt die Ansteckungsgefahr.“