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Kreiskrankenhaus Alsfeld lotet Möglichkeiten der medizinischen und ökonomischen Zusammenarbeit aus

Vogelsbergkreis. Einmütig hatte der Kreistag im November an den Kreisausschuss einen Auftrag erteilt – ebenso einmütig hat der Hauptausschuss des Kreistages in seiner Sitzung am Dienstag zwei Empfehlungen abgegeben. Erstens: Um die Zukunft des Vogelsberger Kreiskrankenhauses in Alsfeld sowohl medizinisch als auch betriebswirtschaftlich zu stabilisieren, soll mit der privaten Stiftung Heilanstalt für Kranke (Medizinisches Zentrum Eichhof) in Lauterbach und mit dem kommunalen Klinikum in Bad Hersfeld weiter verhandelt werden. Zweitens: Die Sondierungen mit dem Kreiskrankenhaus Schotten werden – im Einvernehmen mit der Leitung des dortigen Krankenhauses – nicht fortgesetzt.

Der Vorsitzende des Haupt-Finanz-Personal-Gleichstellungs-Ausschusses, Gemündens Bürgermeister Lothar Bott, bat Landrat Rudolf Marx und Ersten Kreisbeigeordneten Manfred Görig in der nichtöffentlichen Sitzung, aus den Sondierungsgesprächen mit den drei Krankenhäusern zu berichten. Darüber hinaus waren hochrangige Vertreter der Krankenhäuser in Lauterbach, Schotten und Hersfeld ins Kreishaus gekommen, um den Parlamentariern und dem Kreisausschuss ihre Einschätzungen umfassend darzulegen.

Aus Sicht sowohl des Ausschuss-Vorsitzenden Bott als auch von Landrat Marx und Ersten Kreisbeigeordnetem Görig sei die Fortsetzung der Gespräche mit Schotten nicht sinnvoll, weil die Struktur des Schottener Hauses, dessen regionale Ausrichtung und vor allem die bereits erfolgte Fusion im Gesundheitszentrum Wetterau keine zielführenden Vernetzungsmöglichkeiten Richtung Vogelsberg aufwiesen. Das Krankenhaus in Schotten bildet mittlerweile mit Gedern, Friedberg und Bad Nauheim eine Einheit im „Gesundheitszentrum Wetterau“.

Mit Lauterbach und Hersfeld werden die Gespräche fortgesetzt. Beide Häuser nennen allerdings als Voraussetzung für mögliche Verflechtungen, dass das Kreiskrankenhaus finanziell „altlastenfrei“ sei. „Natürlich muss das Kreiskrankenhaus seine eigenen Probleme lösen“, betonte Landrat Marx. Das gegenwärtige aufgelaufene Defizit von rund fünf Millionen Euro sei durch eine Acht-Millionen-Euro-Bürgschaft des Landkreises abgesichert. „Es ist klar, dass der Vogelsbergkreis für sein Krankenhaus einstehen muss“, betonte Erster Kreisbeigeordneter Manfred Görig.

Die Krankenhäuser in Lauterbach, Alsfeld und Hersfeld partizipieren von einer wichtigen Untersuchung

Im September hat Hersfeld die Andree-Consult beauftragt, zum einen die medizinischen Leistungen des Klinikums zu überprüfen und zum anderen die Patientenströme besser einschätzen zu können. Das Kreiskrankenhaus Alsfeld hat sich in Absprache mit Hersfeld dieser Untersuchung fürs eigene Haus angeschlossen. Nach dem Dezember-Gespräch der Vogelsberger Delegation gibt auch das Eichhof-Krankenhaus entsprechende Daten in diese Untersuchung ein. Das Ergebnis ist für März zu erwarten.

Erster Kreisbeigeordneter Görig berichtete zudem von einer Zusammenkunft aller Landkreise mit kommunalen Krankenhäusern bei Sozialminister Grüttner, die am Vortag in Wiesbaden stattgefunden habe. Görig begrüßt ausdrücklich – wie auch der Hessische Landkreistag – das Ziel der Landesregierung, die kommunalen Krankenhäuser zu stärken und die Trägervielfalt zu sichern. „Sowohl Ballungsräume als auch der ländliche Raum brauchen funktionierende Strukturen. Das ist eine berechtigte Erwartung der Bevölkerung“, sagte Manfred Görig. Ein mögliches landesweites stabilisierendes Verbundkonzept, das nun bis zur Jahresmitte erarbeitet werde, könne die regionalen Bemühungen im Vogelsbergkreis wirksam flankieren.

Wichtig sei es jetzt – so der künftige Landrat -, nach vorne zu schauen. Daher begrüße er die Unterrichtung des HFA – jetzt und in Zukunft -, damit „alle auf einem Informationsstand sind.“ In absehbarer Zeit müsse dann der Kreistag die die Grundsatzentscheidung treffen: mit Lauterbach oder mit Hersfeld.“

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