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Stiftung Weltbevölkerung: Integrierte Strategie für Mädchen in Entwicklungsländern notwendig

Hannover/Berlin. Mädchen sind weltweit am stärksten von Armut, Krankheit und Menschenrechtsverletzungen betroffen. Trotzdem werden ihre Bedürfnisse von der deutschen Entwicklungspolitik nicht genügend berücksichtigt. Das geht aus der Studie „Entwicklung für Mädchen – Mädchen für Entwicklung“ hervor, die die Stiftung Weltbevölkerung am 1. März 2012 in Berlin vorstellte.
Dabei wirken sich Investitionen in die Gesundheit und Bildung von Mädchen besonders positiv auf die Entwicklung ihrer Familien und Länder aus: Jedes zusätzliche Schuljahr in der weiterführenden Schule erhöht das spätere Einkommen eines Mädchens um 15 bis 25 Prozent. Studien zeigen, dass Frauen ihr Einkommen mit 90 Prozent fast vollständig in ihre Familien investieren – Männer tun dies nur mit etwa einem Drittel ihres Einkommens.

Bildung, sexuelle Aufklärung und Gesundheit sind für die Chancen der Mädchen entscheidend: Nach wie vor werden jedes Jahr etwa sieben Millionen Mädchen in Entwicklungsländern ungewollt schwanger. In Afrika südlich der Sahara sind junge Frauen im Alter zwischen 15 und 24 Jahren zudem einem achtmal größeren Risiko ausgesetzt, sich mit HIV/Aids zu infizieren, als Männer. In beiden Fällen müssen sie meist die Schule oder Ausbildung abbrechen wodurch sich ihre Chance auf ein selbstbestimmtes Leben erheblich verringert.

Bedürfnisse von Mädchen stärker berücksichtigen

Die Studie zeigt: Wenn die Situation von Mädchen nachhaltig verbessert werden soll, müssen Programme in den Bereichen Gesundheit, Bildung und Menschenrechte miteinander verknüpft und auf die Bedürfnisse von Mädchen zugeschnitten werden. Die deutsche Entwicklungspolitik erkennt zwar die besondere Rolle von Mädchen für die Entwicklung ihrer Gesellschaften an, es fehlt ihr jedoch an einer klaren Strategie zur Mädchenförderung. Deshalb fordert die Stiftung Weltbevölkerung die Bundesregierung auf, sich sektorübergreifend und gezielt für die Belange von Mädchen in Entwicklungsländern stark zu machen.

Die Stiftung Weltbevölkerung ist eine international tätige Entwicklungshilfeorganisation. Sie hilft jungen Menschen in Afrika und Asien, sich selbst aus ihrer Armut zu befreien. Ungewollte Schwangerschaften und Aids verschärfen die Armut und bedeuten für viele Mädchen und junge Frauen den Tod oder schränken ihre Zukunftschancen erheblich ein. Deshalb unterstützt die Stiftung Aufklärungs- und Familienplanungsprojekte sowie Gesundheitsinitiativen in Ostafrika und Asien.

Die Studie „Entwicklung für Mädchen – Mädchen für Entwicklung“ finden Sie unter http://www.weltbevoelkerung.de/maedchen-studie
das Infoblatt „Entwicklung braucht starke Mädchen“ unter http://www.weltbevoelkerung.de/maedchen-info

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