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KKV: Sonntagsschutz wieder bundeseinheitlich regeln

Essen/Fulda. „Deutschland braucht die Sonntagsruhe und diese fängt bereits am Samstagabend an. Ein rund-um-die-Uhr-Shopping kann nicht der Sinn des Lebens sein“ Mit diesen Worten unterstützt der gebürtige Fuldaer Bernd-M. Wehner, Bundesvorsitzender des KKV, Verband der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung, die Resolution der „Allianz für den freien Sonntag“, die anlässlich der 4. Zeitkonferenz in Fulda verabschiedet worden war.

In der Erklärung erinnert die Allianz, der auch der KKV, angehört, daran, dass der Sonntagsschutz Verfassungsrang habe. Von daher sei es nicht hinzunehmen, dass sich die Zahl der Sonntagsarbeiterinnen und –arbeiter innerhalb von 15 Jahren um drei Millionen auf elf Millionen erhöht habe. „Der freie Sonntag ist eine Staatsgarantie, die auch eingelöst werden muss.“

Die Sonntagsallianz fordere daher zu Recht wieder eine bundeseinheitlich Regelung des Sonntagsschutzes. „Der freie Sonntag wird nur bewahrt, wenn die Bundesländer nicht in Konkurrenz um die großzügigste Regelung stehen“, so der KKV-Vorsitzende. Deshalb müssten auch die Ausnahmeregelungen für die Sonntagsarbeit besser kontrolliert und vor allem eingeschränkt werden. „Die zahlreichen verkaufsoffenen Sonntage mit Alibianlässen und die ausufernde Zulassung von Sonntagsarbeit durch die Bedarfsgewerbeverordnung müssen gestoppt werden.“

Der KKV setzt sich schon seit Jahren für den Schutz des Sonntags ein und weist immer wieder darauf hin, dass wirtschaftliche Rentabilität und Gewinnmaximierung nicht die vorherrschenden Gesichtspunkte für die Ausweitung der Arbeit auf alle Tage der Woche sein könne. Es müsse wieder bewusster werden, dass der Sonntag ein soziales Kapital sei, der für den Zusammenhalt in den Familien und in der Gemeinschaft von zentraler Bedeutung sei. „Weil aber noch so gute Gesetze die Einhaltung der Sonntagskultur nicht garantieren, muss vermehrt darüber nachgedacht werden, was es unter dem Strich bedeutet, wenn der Sonntag mehr und mehr zum Werktag degradiert wird“, so Bernd-M. Wehner. Schließlich bringe der Sonntag den rastlosen Menschen zur Ruhe und Besinnung. Er befreie ihn von den Zwängen der Arbeit, denn „weil die Arbeit niemals aufhört, muss der Mensch mit der Arbeit aufhören“.

Gleichzeitig fordert der KKV die Lokalpolitiker auf, sich an der Stadt Siegen ein Beispiel zu nehmen. Hier hatte der Rat im Dezember beschlossen, dass die Läden an den Sonntagen in 2012 zu bleiben. Wehner ermuntert gleichzeitig die örtlichen Händler, bei einem verkaufsoffenen Sonntag bewusst ihre Geschäfte nicht zu öffnen: „Schreiben Sie doch einfach an Ihre Ladentür: Wir sind sechs Tage die Woche über für Sie da. Deshalb haben auch unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wie Sie am Sonntag ihre Ruhe verdient.“ Das wäre ein starkes Zeichen und würde auch von der Bevölkerung verstanden. Im Übrigen bringe eine Öffnung der Läden ‚rund um die Uhr’ unterm Strich weder Mehreinnahmen noch eine bessere Lebensqualität. „Sie trägt nur dazu bei, dass insbesondere Frauen schlechtere Arbeitszeiten haben. Sie sind damit schlicht und ergreifend familienfeindlich“, so der KKV-Bundesvorsitzende.

Der Bundesverband der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung e.V. ist ein katholischer Sozialverband mit rund 90 Ortsgemeinschaften in ganz Deutschland. Informationen zum KKV erhalten Sie im Internet unter www.kkv-bund.de, oder unter 0201 87923 – 0.

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