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Bischof Algermissen im Dialog mit Katholikenrat

Fulda, Geisa, Hanau, Kassel, Marburg (mz) Die Vollversammlung des Katholikenrates tagte am vergangenen Wochenende im Fuldaer Bonifatiushaus. Neben den Berichten aus dem Rat, stand der Vortrag und das Gespräch mit dem Bischof über die Bedeutung des Gottesglaubens in unserer Zeit im Mittelpunkt.

Der Freitagabend war der parlamentarischen Arbeit des Laiengremiums gewidmet. Die Projekte des Katholikenrates, die Delegierten aus Kirchensteuerrat, Landesarbeitsgemeinschaft der Katholikenräte in Hessen und Zentralkomitee der Katholiken sowie beim „Runden Tisch Familie“  berichteten der Vollversammlung aus der Arbeit des vergangenen Halbjahres. Außerdem gab der Vorsitzende des Katholikenrates, Richard Pfeifer, seinen Tätigkeitsbericht ab.

„Ein besonderes Anliegen ist uns die Fortsetzung des Dialogprozesses im Bistum Fulda“, so Richard Pfeifer. Die Pfarrgemeinderatswahl 2011, zahlreiche Aktionen in Verbindung mit dem Jahr des Ehrenamtes und die Vorbereitung der abschließenden Vollversammlung im September 2012 waren die Themen des Berichtes des Vorsitzenden.

Nach der Eucharistiefeier mit Bischof Heinz Josef Algermissen, sprach der Diözesanbischof am Samstagmorgen vor den Katholikenratsdelegierten. In seinem Referat unter dem Titel: „Einer für unsere Angst und Not“ stellte Bischof Algermissen unterschiedliche Gottesbilder aus Literatur und Bibel vor. Der Bischof berichtete aus seiner eigenen seelsorglichen Praxis, dass Menschen in existentiellen Krisenzeiten mit dem „lieben Gott“ ihrer Kindertage nichts anzufangen vermögen und ihm oft stellvertretend die Schuld am eigenen Scheitern geben.

Dieses zur Harmlosigkeit verkommene Bild vom „lieben Gott“ könne zerbrechen. Menschen, die in zerstrittener Ehe oder zerfallender Familie leben, die mit fünfzig um ihren Arbeitsplatz bangen, in die Einsamkeit eines Altersheims abgeschoben werden oder denen ein medizinischer Befund eine tödliche Krankheit mitteilt, komme die folgenschwere Einsicht: Wir brauchen einen neuen, einen für unsere Angst und Not.

In der Kirche habe vielleicht eine bestimmte Weise der Verkündigung zur Verharmlosung Gottes mächtig beigetragen. Menschliches Leid dürfe aber nach den Worten des Bischofs nicht vorschnell mit Gott in Verbindung gebracht werden. Selbst Jesus habe Leid nicht gerechtfertigt, sondern es bekämpft. In persönlicher Not und existentieller Krise habe sich auch der alttestamentliche Prophet Hiob an Gott gewandt und ihm anklagend die Warum-Frage gestellt. Ein Ausweg aus Angst und Not sei nach den Worten des Bischofs nur dann zu finden, wenn man das Leid und die Frage nach dem Warum unter das Kreuz des Karfreitags mitnehme. Diese an Karfreitag und Ostern begründete Hoffnung gebe Mut und Ausdauer, leidenschaftlich und nüchtern zugleich das hier und heute Notwendige zu tun, so der Bischof.

Tief beeindruckt waren die Katholikenratsmitglieder von dem persönlichen Glaubensbekenntnis des Bischofs. Auf das Referat folgte eine intensive Aussprache, die von Ordinariatsrat Monsignore Elmar Gurk moderiert wurde. Abschließend wurden die Katholikenratsmitglieder über die Planungen zur Katholikenratswahl am 7. Oktober 2012 informiert. „Diese Vollversammlung war ein wichtiger Schritt im gemeinsamen Dialog und zeugt von der guten Zusammenarbeit zwischen Katholikenrat und unserem Bischof“, so Richard Pfeifer abschließend.

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