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„Hessens sicherster Brummifahrer“ ist gefunden: Marcus Groß aus Bad Hersfeld

Gründau. Marcus Groß ist Sieger im Finale von „Hessens sicherster Brummifahrer“. Der 34 jährige Berufskraftfahrer der Fahrzeuglogistik Hess GmbH, Bad Hersfeld, konnte heute auf dem ADAC Fahrsicherzeitszentrum in Gründau beweisen, dass er seinen Job besonders professionell und konzentriert ausübt. Dafür wurde der Gewinner von Hr. Marsberg aus dem Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung geehrt. Zweiter wurde Thomas Prey, der für die Spedition Schuldes GmbH, Alsbach-Hähnlein fährt. Den dritter Platz erreichte Udo Quillmann, Theodor Herbert GmbH, Motten.

Fotos (49) und Text: Andrea Prins

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Der ADAC, die Berufsgenossenschaft für Fahrzeughaltung, der TÜV Hessen, der Fachverband für Güterverkehr e.v. und hr3 suchten zum zweiten Mal „Hessens sichersten Brummifahrer“.

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Aus 100ten Vorauswahl-Bewerbern konnten sich jeweils 20 Fahrer letzte Wochen beim TÜV in Frankfurt am Main und Kassel den Prüfungen für die Vorentscheidung stellen. Die daraus verbliebenen 20 Finalisten mussten sich heute wiederum sehr anspruchsvollen Aufgaben stellen:

  1. Theorie – Zu beantworten waren die Fragen aus der theoretischen Prüfung für den Führerschein der Klasse 2 bzw. CE.
  2. Ladungssicherung – Hier ging es darum Fehler in einer bestehenden Ladungssicherung zu finden z.B. Sand auf der Ladefläche, Faß ohne Rutschmatte mit nur einem Gurt gesichert, zwei übereinander geladen Kisten, wobei nur die Untere durch Gurt gesichert war, Rollcontainer falsch abgestellt, Gurte verdreht, nicht ausreichend gespannt, falsch befestigt
  3. Zurrmittelberechnung zur Ladungssicherung – Nunmehr mussten die ausreichende, korrekte Sicherung verschiedener vorgegebener Ladung berechnet werden.
  4. Aufmerksamkeitstest – Auf einem Bildschirm wurden den Teilnehmern für 2 Sekunden Fotos aus Fahrersicht gezeigt, danach mussten sie Fragen zu den Bildern auf einem Touchscreenmonitor beantworten. Welches Fahrzeug ist hinter mir? Wo war der Fahrradfahrer? Gab es eine Ampel? Wieviele Personen standen am Fahrbahnrand?
  5. Rangieren 1 – Rangieren eines Gliederzuges (Motorwagen mit Anhänger) über den rechten Spiegel, rückwärts nach einer S-Führung einstellen. Hierbei durften die Warnbarken nicht berührt werden und der Anhänger sollte an der L-Zielwand nach hinten und nach rechts unter 10 cm stehen, dabei die Zielwand jedoch nicht berühren. Berühren der Warnbarken oder der Zielwand wurde mit vollem Punktabzug geahndet. Für den Korrekturzug (erneutes Vorwärtsfahren und neuer Beginn der Rückwärtsfahrt) gab es 5 Punkte Abzug. Für einen Zielwandabstand von 11-30 cm gab es 10, bei 31-50 cm 20 Punkte weniger. Hierbei kam jeweils der größere Abstand (nach hinten oder zur Seite) zur Wertung.
  6. Notbremsen bei Wasserhindernis – Mit einem Kleintransporter musste auf 40 km/h beschleunigt werden, danach wurde eine Rüttelplatte, die die Aquaplaningsituation simuliert, überfahren um dann einem plötzlich links oder rechts auftreten Wasserhindernis (dies könnte ebenso ein Kind sein, dass zwischen Autos hervorläuft) auszuweichen, einem weiteren Wasserhindernis musste ausgewichen und eine Notbremsung hingelegt werden. Hier hatte jeder Fahrer drei Durchgänge zu absolvieren. Die Punkte der einzelnen Übungen wurden addiert, der Mittelwert gewertet.
  7. Rangieren 2 – Mit einem Sattelzug (Zugmaschine und Auflieger) rückwärts einen eng begrenzten großen Kreis befahren, an dessen Ende nach einer S-Führung über den rechten Außenspiegel der Zug gegen eine L-Zielwand einzustellen war. Für dies Übung war ein Zeitlimit gegeben (Zeitlimitüberschreitung = Übung ohne Punktwertung), das mit den Kriterien der Rangierübung 1 gewertet wurde.
  8. Notbremsen und Bremsen + Ausweichen – Mit einem Motorwagen auf 40 km/h beschleunigen und dem Wasserhindernis ausweichen, danach noch eine Vollbremsung in der Wasserspur. Bewertung wie 6. Notbremsen bei Wasserhindernis.
  9. Erste Hilfe – Wo im Vorentscheid um Herz-Kreislaufmassage und Verletztenbergung aus dem Fahrzeug ging, mussten die Teilnehmer im Finale einen Schockpatienten erkennen, richtig lagern und mit Folie bedecken, sowie die stabile Seitenlagen an einem Verunfallten zeigen. Aus das richtige Verhalten nach einer massiven Schnittverletzung (Anlegen eines Druckverbandes und eines Wundverbandes) war gefragt. Alles Aufgaben waren an freiwilligen Helfern auszuführen.

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In diesem 2. Wettbewerb für ‚Hessens sicherster Brummifahrer’ wurde den Teilnehmern und den Prüfern viel abverlangt. Nicht nur Außentemperaturen von 30 Grad machten allen zu schaffen, Wissen, Können, Konzentrationsfähigkeit und Aufmerksamkeit mussten auf den Punkt genau abrufbar sein. Jede Aufgabe eine echte Herausforderung! Mit Laufkarten, auf denen die Teilnehmer den Zeitpunkt ihrer jeweiligen Prüfung ablesen konnten, waren die Fahrer auf dem Testgelände des ADAC unterwegs.

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Die motorisierten Prüfungen wurden von Sicherheitstrainern des ADAC abgenommen, die von freiwilligen Helfern des MSC Gründautal e.V. unterstützt wurden. Die Erste Hilfe Prüfung fand durch das Deutsche Rote Kreuz statt. Die ständige Kommunikation zwischen Prüfern und Prüfungen wurde von Mitarbeitern des ADAC unterstützt, die mit Segway’s auf dem weitläufigen Gelände unterwegs waren. Ladungssicherungsprüfung wurde von Mitarbeitern der Firma Allsafe Jungfalk abgenommen, die von Mitarbeitern des Verkehrsverlags Fischer unterstützt wurden.

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Zwischen den Prüfungen konnten sich Teilnehmer und Gäste an Informationsständen rund um die Themen Berufskraftfahrer, Sicherheit und Fahrzeugtechnik informieren. Ob dies nun die eisfreie Plane von air sky, die reflektierende Fahrzeugmarkierung von 3M, die neueste Technik von TachoPlus Scant, die DAKO Fahrerkarte, MAN Trucks oder Fulda Reifen waren, es gab für jeden Interessierten Neues zu sehen. Beim Stand des TÜV Hessen konnte man einen Seh- oder Führerscheintest machen, sich beim ADAC über verschiedene Sicherheitstrainings informieren und bei der Werner-von-Siemens-Schule, Wetzlar sich über die Berufsausbildung zum Berufskraftfahrer erkundigen. Spektakulär waren die Möglichkeiten beim BGF einen Führerhausüberschlag oder einen 10 km/h Aufprall am ADAC Stand mitzuerleben. Von Jung und Alt viel genutzt wurde das Ausprobieren der Segway’s auf einem kleinen Übungsparkur. Neben dem reichlichen kulinarischen Angebot über den ganzen Tag, war jedoch Angesichts der Temperaturen einfach nur ‚Wasser’ am häufigsten verlangt.

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Um 16.10 Uhr wurde die Sieger verkündet. Markus Groß darf sich jetzt, neben seinem Titel ‚Hessens sicherster Brummifahrer 2008’ auf seinen Gewinn, eine Flugreise für 2 Personen nach Rom in 4 Sterne Hotel Victoria (DERTOUR) freuen. Als Gratulanten waren auch Tomas Filipovic (Sieger 2007) und Thomas Graf (2. Platzierten 2007) erschienen.

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Der Wettbewerb zeigte wiedereinmal, dass Berufskraftfahrer nicht irgendeine Ladung von A nach B bringen, sondern dass weitaus mehr, nämlich Fahrsicherheit und Beherrschung des Fahrzeugs, Kompetenz bei der Ladungssicherung, sowie ständige Konzentration und Aufmerksamkeit diesen Beruf ausmachen. Alle Fahrer haben dies nicht nur durch ihre Teilnahme bewiesen. Sie beweisen dies in ihrer täglichen Arbeit.

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In diesem Zusammenhang wird auch die Bedeutung von Fahrer-Assistenz-Systemen für die Straßenverkehrssicherheit wichtig. Hierunter versthet man Systeme wie den Abstandsregeltempomat, den Spurassistenten und das Elektronische Stabilitätsprogramm (ESP), denn nach neuesten Untersuchung könnten diese Systeme ca. 1/3 der Unfälle, die durch Auffahren von LKW’s auf andere Fahrzeuge oder durch Abkommen von der Fahrbahn verhindern. Daher ist eine qualitative Aus- und Weiterbildung von Berufskraftfahrern sinnvollerweise von einer modernen zuverlässigen Technik des LKW’s begleitet.

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Und nun sollte mancher PKW-Fahrer bedenken, dass jeder dieser Berufkraftfahrer mit seinem Fahrzeug nicht irgendein Hindernis auf der Strasse ist, sondern er irgendwann auch einmal eine Ware sicher für ihn befördert.

Rangliste:
Marcus Groß, 791 Punkte, Fahrzeuglogistik Hess GmbH, Bad Hersfeld
Thomas Prey, 755 Punkte, Schuldes Spedition GmbH, Alsbach-Hähnlein
Udo Quillmann, 751 Punkte, Theodor Herbert GmbH, Motten

Sponsoren:
Allsafe, Paclease, GLS, Mercedes Benz Charter Way

Categories:

Alle Nachrichten, Auto & Verkehr