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Niedrige Kriminalität, hohe Aufklärung – Jahresgespräch mit Hünfelder Polizei im Rathaus

Hünfeld. Die Kriminalitätsentwicklung im Einzugsbereich der Polizeistation Hünfeld verharrt auf niedrigem Niveau bei hoher Aufklärungsquote. Diese Bilanz zogen der Leiter der Polizeistation Hünfeld, Erster Polizeihauptkommissar Gerhard Hohmann, und seine Stellvertreterin, Polizeihauptkommissarin Karin Janßen, beim Jahresgespräch mit Hünfelds Bürgermeister Dr. Eberhard Fennel und dem zuständigen Fachdienstleiter im Ordnungsamt, Bastian Bayer, im Hünfelder Rathaus.

Auch wenn die Zahl der Delikte geringfügig gestiegen sei, so liege dies insbesondere daran, dass durch verstärkte technische Überwachungsmaßnahmen in einem Hünfelder Supermarkt mehr Diebstähle zur Anzeige gebracht werden konnten.

Die Aufklärungsquote im Bereich des Präsidiums stieg von 2007 von 52 auf knapp 58 Prozent. Im Bereich der Dienststelle Hünfeld liegt sie im Durchschnitt sogar bei 59,8 Prozent. Bei einzelnen Delikten wie Rohheit sogar bei 92,1 oder bei Körperverletzung bei über 90 Prozent. Bei der Bedrohung mit Verbrechen lag sie letztes Jahr sogar bei 100 Prozent. Diese hohe Aufklärungsquote führt der Leiter der Polizeidienststelle auch auf die ländliche Struktur zurück. „Die Leute kennen einander und wir bekommen bei Straftaten sehr viel konkretere Hinweise, als dies in anonymen Ballungszentren der Fall wäre“, betonte Hohmann.  Bürgermeister Dr. Fennel dankte den Polizeibeamten für Ihre Arbeit, mit der sie maßgeblich zu der sehr positiven Sicherheitslage beigetragen hätten.

Stark angestiegen sind dagegen die Ladendiebstähle, die zur Anzeige gelangen. Deren Zahl stieg von 29 im Jahr 2010 auf 65 im Jahr 2011. Dies führt Hohmann allerdings auf verstärkte Videoüberwachung in einem Lebensmittelmarkt zurück. Dort werde die Überwachung konsequent durchgeführt und es gelangten dadurch weitaus mehr Fälle als in der Vergangenheit zur Anzeige. Bei den Sachbeschädigungen war ebenfalls ein geringer Zuwachs von 95 auf 105 Fälle zu verzeichnen. Diese Vorfälle ereignen sich häufig nach Feten und Veranstaltungen, wenn Gäste häufig nach starkem Alkoholkonsum auf dem Heimweg beispielsweise Gartenzäune zertreten oder Autos zerkratzten.

Insgesamt stieg die Zahl der Delikte, die durch die Hünfelder Polizeistation bearbeitet wurden, von 650 im Jahr 2010 auf 697 im vergangenen Jahr. Darin enthalten ist allerdings insbesondere die größere Anzahl an Ladendiebstählen, die zur Anzeige gelangt sind. Insgesamt, so Hohmann, liegen die Zahlen allerdings weiter auf einem vergleichsweise sehr niedrigen Niveau.

Sorge bereiten sowohl der Stadt als auch der Polizei massive und teure Sachbeschädigungen an den öffentlichen Toilettenanlagen. Diese würden im Rahmen der Streifentätigkeit der Polizei verstärkt überwacht, erläuterte Karin Janßen.

Besonders im Blick hat die Hünfelder Polizei auch die Fußgängerampel in der Rasdorfer Straße. Dort wurden gerade in den letzten Wochen verstärkt Kontrollen durchgeführt und tatsächlich zwei Rotlichtverstöße festgestellt. Insbesondere Eltern hatten gegenüber der Stadt geklagt, dass an diesem Fußgängerübergang die Sicherheit der Kinder gefährdet würde, erläuterte der Bürgermeister. Die Polizei sagte zu, in diesem Bereich auch weiterhin einen Schwerpunkt in der Kontrolle und Beobachtung zu setzen. Die Beamten vor Ort hätten allerdings auch festgestellt, dass die dort eingesetzten Verkehrshelfer (früher Schülerlotsen) einen sehr wichtigen Beitrag zur Sicherheit der Kinder leisteten. Seien diese im Einsatz, habe kein einziger Rotlichtverstoß festgestellt werden können.

Ohne Probleme gestaltet sich nach Meinung von Hohmann auch das Unfallgeschehen auf der Hünfelder Nordumgehung. Neben einem Glatteisunfall und einem Motorradunfall, die beide überall passieren könnten, seien dort keine weiteren Feststellungen getroffen worden. Dennoch soll, so das Ergebnis einer Verkehrsschau mit Fachleuten des Polizeipräsidiums Osthessen und den Ordnungsbehörden von Hünfeld und Burghaun, dort die Beschilderung noch weiter verbessert werden. Die Polizei bestätigte in dem Gespräch auch den Eindruck, dass die Ortsdurchfahrt durch die Nordumgehung bereits heute sehr deutlich entlastet werde. Allerdings seien bei einigen auswärtigen LKW-Fahrern die Navigationsgeräte noch nicht auf dem aktuellsten Stand. Sie würden nach wie vor durch die Ortsdurchfahrt geleitet.

Ein weiteres Thema des Jahresgespräches waren die Karnevalsumzüge. Aus polizeilicher Sicht gab es dabei keinerlei Probleme. Allerdings bat die Polizei darum, dass bei Motivwagen, die von großen Schleppern gezogen werden, auf jeder Seite pro Achse ein Zugbegleiter eingesetzt werden soll, um Gefährdungen für die Zuschauer am Straßenrand zu vermeiden. Bei vielen Wagen werde dies bereits heute praktiziert. Ordnungsbehörde und Stadtverwaltung wollen dazu das Gespräch mit Veranstaltern und Zugteilnehmern suchen und dies in die Auflagen für den Rosenmontagsumzug in Hünfeld mit aufnehmen.

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