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Lourdes 2008: Kraftquelle für die Kranken

Hanau. Kranke und behinderte Menschen brauchen dank der Lourdeswallfahrt der Diözesen Fulda, Limburg und Mainz nicht auf eine Pilgerreise zu verzichten. Auch in diesem Jahr haben 75 Frauen und Männer, überwiegend aus dem Malteser Orden aus Deutschland und Österreich, von 15 bis 85 Jahren diese Wallfahrt 63 Pilgerinnen und Pilgern, die durch Krankheit und Behinderung sonst im Alltag am Leben weniger teilnehmen, ermöglicht.

Eberhard Hüser, Personalreferent im Bistum Mainz, Domkapitular a.D. Norbert Lixenfeld aus dem Bistum Limburg und der Katholische Klinikpfarrer Werner Gutheil aus dem Bistum Fulda haben diese Menschen seelsorglich begleitet. Gleich am ersten Tag kam es zur Begegnung der Krankenwallfahrt mit den Hotelpilgern und den Jugendlichen, bei der Weihbischof Gerhard Pischel das Messgewand und die Stolen, die das Emblem der gemeinsamen Wallfahrt appliziert enthielten, allen Wallfahrern vorstellte und für den liturgischen Gebrauch segnete.

Zusammen mit einem Messkoffer sind sie Bestandteil eines Projektes der ökumenischen Gruppe „Regenbogen“, ehrenamtliche Mitarbeiterinnen der katholischen Klinikseelsorge am Klinikum Hanau. Sie haben diese Dinge zusammen mit einem Kalender (der von diesem Lourdesmonat Mai bis zum Monat Juni 2009 reicht, in dem die Wallfahrt nach Lourdes an Fronleichnam stattfindet) erstellt.

Sehr wichtig für die Kranken war –wie in jedem Jahr- die Teilnahme an der täglichen Sakramentsprozession. Wegen der gleichzeitigen Millitärwallfahrt wurden die Kranken der Diözesanwallfahrt nicht dazu zugelassen. Aus der Not wurde eine Tugend gemacht und schnell mittels einer Monstranz und feierlichem Gewännt eine eigene Segnung der Kranken organisiert. Diese war für die einzelnen Kranken zudem persönlicher und damit in der eigenen Erfahrung intensiver.

Ebenfalls am Sonntag musste wegen des Wetters leider die Teilnahme am feierlichen Gottesdienst zusammen mit der internationalen Millitärwallfahrt abgebrochen werden. Aber für diese Gruppe wurde im Accueil, dem Hospital für die Kranken, eine sehr persönliche und dichte Heilige Messe gefeiert. Wegen der Millitärwallfahrt konnte die Krankenwallfahrt auch erst am Samstag an der Lichterprozession teilnehmen, was aber wegen des Regen eher „gewissermaßen im Dunklen“ verlief. Dennoch waren die Kranken sehr intensiv und mit viel eigener Kraft dabei.

Insgesamt war Lourdes 2008 eine ruhige und harmonische Wallfahrt, obgleich (vielleicht aber auch: weil) nur wenige Programmpunkte so verlaufen konnten, wie sie am grünen Tisch geplant worden waren. Das gesamte Team hat ebenso wie die Kranken ein sehr hohes Maß an Flexibilität mitgebracht.

Vielleicht besteht das Wunder von Lourdes für die meisten Kranken nicht darin, dass sich ihre Situation in und nach der Wallfahrt verändert, sondern darin, dass sie mit ihrer Situation ein Jahr lang wieder besser zu Recht kommen werden. Oder, wie es einer der Teilnehmer es im Abschlussgottesdienst in den Fürbitten mit schwacher und langsamer Stimme ausdrückte: „Danke, dass ich in diesen Tagen keinen Anfall hatte“.
Möge Gott und möge die Gottesmutter ihm und allen Kranken dieses Vertrauen und diese Hoffnung mindestens bis zur nächsten Lourdeswallfahrt 2009 schenken. (Werner Gutheil, Klinikpfarrer Klinikum Hanau)

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