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Kanu: Hessischer Wildwasser-Kader zum Training in Slowenien

Slowenien. Die Hessischen Landestrainer der Fachgruppe Kanu-Wildwasser-Rennsport, Lutz Fahlbusch, Volker Seibel und Harald Piaskowski, hatten eingeladen und insgesamt 29 Teilnehmer, Trainer und Betreuer waren der Einladung nach Bovec in Slowenien gefolgt. Auf der Soca, der Wildwasser-Perle Europas, sollten die Hessischen Kader-Athleten für die anstehenden Ranglisten-, Qualifikations- und Meisterschafts-Rennen „wildwasser- fit“ gemacht werden. Morgendliches Lauftraining und die Funktionsgymnastik mit Janina Piaskowski und Josef Baumann rundeten das Trainingsangebot auf dem Wasser ab.
Während man in der Pension Vancar in Cezsoca beste Bedingungen für die Unterkunft und Verpflegung vorfand und Gastwirt Andre mit seiner Familie ein „Rundum-Sorglos-Paket“ geschnürt hatte und auf alle unsere Wünsche nur eine Antwort – nämlich „kein Problem“ – kannte, bereiteten das Wetter und der Wasserstand der Soca den Trainern immer wieder Kopfzerbrechen. Sonne, Regen, Schnee und Temperaturen von unter 0 bis über 20 Grad waren im Laufe der Woche zu meistern

Bei der Ankunft am Samstag den 31.03. fand das Team schon einen extremen Niedrigwasserstand vor. Dieser fiel bei herrlichem Sonnenschein unaufhaltsam bis zum Dienstag vor Ostern. Die obligatorische Handbreit Wasser unter dem Kiel fehlte inzwischen an mehreren Stellen, so dass man kurzerhand ins Wasser stieg und mit Steinen aus dem Fluss „schifffahrtfähige“ Rinnen setzte.

Mittwochs entschied man sich dann auf den Slalomkanal in Solkan, ca. 70 km südlich von Cezsoca, auszuweichen, um hier die Kraftwerkszuleitungen für das Training im schwereren Wasser zu nutzen. Eine Maßnahme, die sich lohnen sollte. Im Laufe des Tages erhöhte sich der Wasserstand am Pegel Solkan von ca. 170 auf 250 cm und brachte die gewünschte Wasserwucht für ein tolles Wildwassertraining, insbesondere für die Hessen, die auf eine Nominierung für die in diesem Jahr in Solkan stattfindenden Junioren-Europameisterschaften hoffen.

In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag setzte starker Regen ein und kräftige Gewitter zogen über Slowenien. Der Pegel an der Trainingsstrecke zwischen Cezsoca und Trnovo stieg von 80 cm auf über 150 cm und überstieg zeitweise die Hochwassermarke und damit auch die erlaubte Marke für eine Befahrung. Zudem zogen Blitz und Donner über der Strecke auf. Da hieß es ab warten und Tee trinken. Nachmittags klarte es wieder auf und die Paddler fanden beste Bedingungen. Während man am Anfang der Woche bei einer Durchflussmenge von weniger als 10 m³/sec. noch mit einer Vielzahl von Steinen und Felsen zu kämpfen hatte, flossen inzwischen 70 m³/sec. im Bach und kein Stein versperrte die Fahrrinne. Außerdem erhöhte sich mit dem Hochwasser die Wassertemperatur von 5 auf „angenehme“ 8 Grad Celsius.

Den Abschluss fand der Lehrgang des Hessen-Teams am Karsamstag in Österreich. Auf der DM-Strecke 2012, der Mur zwischen Ramingstein und Predlitz, fanden die Kanuten einen hervorragenden Mittelwasserstand vor und konnte noch gute Erkenntnisse für die Vorbereitung der nationalen Titelkämpfe mit nach Hause nehmen.

Spätestens auf der Enz im Schwarzwald am 21. und 22. April erhoffen sich die Landestrainer die gewünschten Effekte der Trainingsmaßnahme in Slowenien und Österreich.  (Text: Harald Piaskowski – Fulda / Fotos: Patrick Kroener – Wiesbaden)

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