Fuldaer Nachrichten

Gelnhausen. „Ich bin erleichtert, es war ein wunderbarer Tag und ich bin sehr gerührt gewesen“, freute sich Thorsten Heinrich, Hessens neuer Pfarrer für Motorradfahrerseelsorge, nach seiner ersten „Anlassen“-Predigt amgestrigen Sonntag, 15. April. Unterstützung bekam er bei seiner Premiere in der wie stets überfüllten Bergkirche Niedergründau von Alt-Motorradpfarrer „Rupi“ Müller-Schiemann, der während des Biker-Gottesdienstes mit der Einsegnung sein Amt an Heinrich übergab. 15.000 Teilnehmer mit rund 10.000 Maschinen bildeten danach den kilometerlangen Zweirad-Corso nach Gelnhausen. Ziel: die große „Anlassen“-Party auf dem Festplatz an der General-Colin-Powell-Straße.

Dort erwartete die Motorradfreunde bei viel Wind und etwas Aprilsonne Volksfeststimmung mit Sicherheitstrainings des ADAC, vielen Händlerständen und dem Open-Air mit der hr1-Band „Boom Gang“. Präsentiert von hr1-Moderatorin Doris Renck spielten die Darmstädter ihre gut gelaunten rockigen Coverversionen großer Hits von Hot Chocolate über INXS bis Maroon Five.

Zwischendurch gab es auf der hr1-Bühne auch ruhigere Momente, als der frühere Biker-Seelsorger „Rupi“ Müller-Schiemann betonte, wie gut kirchliches Engagement und Motorradfahrer-Geist in der über 30 Jahre andauernden Geschichte des „Anlassens“ zusammengefunden haben. Der SPD-Bundestagsabgeordnete aus der Region, Sascha Raabe, bedankte sich als Schirmherr der Veranstaltung bei „Rupi“ und seinem Nachfolger Heinrich für den reibungslosen Stabswechsel: „Sonst hätte das Anlassen auf der Kippe gestanden.“ So kann der Veranstalter dieses weit und breit größten Motoradtreffens, der Verband Christlicher Motorradfahrer (VCM), für die kommenden „Anlassen“-Jahre fest mit der Unterstützung der beiden evangelischen Landeskirchen und Pfarrer Thorsten Heinrich rechnen. Der sagte, er sei einfach nur froh, der Gemeinschaft der Motorradfahrer anzugehören. „Autofahren ist mir zu langweilig und Fahrradfahren zu anstrengend.“