Logo

Selbsthilfegruppe für „verwaiste“ Eltern

Hanau. Rund 45 000 Frauen verlieren jährlich in Deutschland ihr Baby. Jede fünfte Schwangerschaft endet damit, dass die Kinder tot zu Welt kommen. Zählt man die sehr frühen Fehlgeburten hinzu, bei denen die befruchteten Eizellen abgestoßen werden, dürfte es vermutlich sogar jede zweite bis dritte Schwangerschaft sein. Wer denkt dabei an die Eltern?

Frauen sind vom ersten Moment an, in der die Schwangerschaft festgestellt wird, mit Ausweis ausgestattete Mütter – durch den Mutterpass. Was ist aber, wenn das Kind in dieser Phase schon verstirbt? Plötzlich ist es doch „nur“ ein noch sehr kleines Kind gewesen, heißt es dann oftmals aus dem Umfeld, ergänzt durch den „Trost“, man könne doch noch weitere Kinder bekommen. Ein problematischer, ein schlicht falscher Trost.
Wer denkt aber dabei an die Gefühle dieser Eltern? Und was ist mit den Eltern, denen im Rahmen der Pränataldiagnostik mitgeteilt wird, dass ihr Kind nicht lebensfähig ist? Wohin können sie mit ihrer Trauer?
Probleme, die ortsunabhängig von großer Bedeutung sind.

Am Klinikum Hanau indes werden betroffene Eltern sehr intensiv begleitet. Im Vorfeld einer Pränataldiagnostik, wird vor allem während der Fehlgeburt Hilfe angeboten. So können sich Eltern auch verabschieden; eine Beisetzung am Kindergrabmal in gemeinschaftlichen oder individuellen Gräbern ist möglich. Aber wo können in der Zeit danach die Eltern mit ihrer Trauer hin?

Ein betroffenes Elternpaar hat vor dem Hintergrund eigener Betroffenheit eine Selbsthilfegruppe initiiert, damit weitere betroffene Elternpaare miteinander in Kontakt treten können. Ein Anfang, der noch weitere Kreise ziehen soll!

Tanja Para und ihr Ehemann laden zu einem ersten Treffen ein am Mittwoch, 18. Juni 2008, um 19.00 Uhr,
in die Elternschule am Klinikum Hanau, Leimenstraße 20, C-Bau, 1. Obergeschoss im dortigen Sitzungszimmer. Gemeinsam mit Klinikpfarrer Werner Gutheil, der zugleich auch Ethikberater im Gesundheitswesen ist, soll eine begleitete „Selbsthilfegruppe“ für verwaiste Eltern entstehen, die ihr Kind sehr früh verloren haben.

Es soll dies keine reine Gesprächsgruppe werden, sondern im vielfältigen aktiven Tun – z.B. Austausch über bestehende Hilfsangebote – soll Trrauerarbeit geleistet werden. Der katholische Klinikpfarrer Werner Gutheil, der z.Zt. auch eine Weiterbildung in Trauerbegleitung absolviert und viele Jahre schon im Zusammenhang mit dem Kindergrabmal Erfahrungen gesammelt hat, wird die Gruppentreffen begleiten.

Interessenten können direkt zum Treffen am 18. Juni kommen oder sich, wenn gewünscht, vorab in Verbindung setzen: mit Werner Gutheil, Klinikpfarrer und Ethikberater, e-Mail: wgutheil@t-online.de
Fon (Katholische Klinikseelsorge, Klinikum Hanau): 0 61 81/296 – 4580, Fax: 0 61 81/ 296 – 4581 Organisation und Leitung hat Tanja Para (betroffene Mutter).- e-Mail: Schmetterlingseltern@t-online.de
Internet:http://www.wir-sind-kirche.de/fulda-hanau/Kindergrabmal2.htm.

Categories:

Alle Nachrichten, Kirche