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Kirchliches Ehrenamt – Schwerpunkt des Bistums auf dem Katholikentag in Mannheim

Fulda, Geisa, Hanau, Kassel, Marburg (mz) Bischof Heinz Josef Algermissen und Katholikenratsvorsitzender Richard Pfeifer haben sich auf dem Mannheimer Katholikentag zur Zukunft des Ehrenamtes geäußert. Auf der Kirchenmeile, wo sich das Bistum mit einem eigenen Stand von Donnerstag bis Sonntag präsentierte, nahmen sie Stellung zu Chancen und Schwierigkeiten des Freiwilligen Engagements in der Kirche.

Bei dem von Prof. Dr. Richard Hartmann, Fulda, moderierten  Interview sprach sich  Bischof Algermissen dafür aus, dass Priester noch intensiver die Begabungen vieler Christen erkennen und wecken. Er stellte fest, dass es Aufgabe der Priester sei, die guten Charismen der Menschen zu wecken und zu ordnen. Die Ehrenamtlichen in den Pfarrgemeinderäten sind nach den Worten des Bischofs verantwortlich für die Gemeinden. Die Kirche sei die Aufgabe aller. Laien müssten lernen, zuzupacken und die Kirche aus so mancher Niederung herauszuziehen. Als schwierig für die Entwicklung des ehrenamtlichen Engagements wirke sich die starke berufliche Anspannung vieler Menschen aus, sagte der Katholikenratsvorsitzende. Er sprach sich dafür aus, die Rollen von Priestern, Hauptamtlichen und Ehrenamtlichen in der Verantwortung für die Gemeinden zu klären und für alle Beteiligten offen zu legen – auch der Gemeinde gegenüber.

Richard Pfeifer forderte die Priester auf, sich stärker der Seelsorge zuzuwenden und administrative Aufgaben abzugeben. Die Konzentration vieler Gemeinden auf die Priester, ist nach Worten des Bischofs ein Auslaufmodell. Jeder, der in der Gemeinde fehle, sei ein Verlust. Einzig die sakramentale Verantwortung, sei dem Priester nicht abzunehmen. Den Priestern des Bistums empfahl der Bischof, Laien mehr Leitungsverantwortung zu übergeben und Vertrauen in ihre Fähigkeiten zu entwickeln. Es müsse möglich sein, Dinge zu entwickeln oder auch einmal Fehler zu machen.

Der Bistumsstand, der von Katholikenrat und Seelsorgeamt gemeinsam verantwortet wurde, wollte die Aufmerksamkeit auf die Menschen lenken, die sich freiwillig mit ihren Begabungen (Charismen) in der Kirche engagieren. „Charismen sind immer kreativ, erfinderisch und lebendig“, so Dagmar Denker vom Seelsorgeamt. Zunehmend gebe es Menschen, die sich mit ihren persönlichen und beruflichen Qualifikationen projektbezogen, eigenständig, eigenverantwortlich und zeitlich begrenzt engagieren. Es gelte, ihnen mit dem Vertrauen zu begegnen, das der Geist Gottes verdiene.

 

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