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Bischof Algermissen predigte beim Priestertag der Diözese

Fulda. Auf die wachsenden Schwierigkeiten für den priesterlichen und diakonalen Dienst in der heutigen Gesellschaft hat Bischof Heinz Josef Algermissen am Mittwoch beim traditionellen Priestertag der Diözese in Fulda hingewiesen. Sicher seien angemessene Strukturen vonnöten, aber diese müßten erkennbar dem Evangelium dienen, sonst blieben sie ohne Nutzen.

„Im Umbruch, der all unsere Kräfte fordert, muß uns klar vor Augen stehen, was wir glauben und wem wir glauben“, betonte der Oberhirte. In einem feierlichen Gottesdienst im Hohen Dom zu Fulda, an dem über 200 Welt- und Ordensgeistliche teilnahmen, sprach Bischof Algermissen diesen seinen Dank dafür aus, daß sie Gott in seiner Kirche „treu und mit Hingabe“ dienten.

„Inmitten einer permissiven Gesellschaft sollen wir Orientierung geben; in einer zerstrittenen Welt Menschen zusammenführen; in einer Zeit, in der immer weniger dienen wollen, uns für andere einsetzen; in einer sich auf das Diesseits beschränkenden Welt ehelos leben um des Himmelreiches willen.“ Es sei eine berechtigte Frage, ob Geistliche angesichts solcher Widersprüche nicht überfordert seien. Hier gelte es laut Algermissen, das Wort Jesu ernst zu nehmen, das er den Aposteln während des Abschiedsmahles sagte: „Bleibt in mir, dann bleibe ich in euch“. Jesus Christus garantiere in seiner Person die Treue Gottes zu den Gläubigen und Priestern.

Überlegungen zu Aufgaben und Selbstverständnis von Priestern und Diakonen als „Freunde Christi, Freunde des Bräutigams“ in der heutigen Zeit legte sodann der Erfurter Theologieprofessor Dr. Josef Freitag beim Festvortrag in der Orangerie vor. „Das persönliche Gebet, ohne das man nicht Priester oder Diakon sein kann, ist wie ein Lebenselixier für die Geistlichen“, lautete eine der Hauptthesen des Vortrags. Das Gebet lehre einen, in der „Wirklichkeit Jesus Christi standzuhalten“.

Geistliche müßten laut Freitag „Hirten für die Menschen“ sein, aber sie seien auch auf die Gemeinschaft untereinander angewiesen. Bei der Vielzahl der öffentlichen Anforderungen an einen Gemeindepriester z. B. aus dem sozialen oder schulischen Bereich komme es darauf an, als Priester erkennbar zu bleiben. „Dabei hilft das Gespräch untereinander“, hob der Referent hervor und erinnerte an die universale Weite des priesterlichen und diakonalen Dienstes, die gerade auch in der Eucharistiefeier zum Ausdruck komme.

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