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Eucharistie als Herzstück priesterlichen Tuns – Bischof Algermissen weihte jungen Mann zum Priester

Fulda (bpf). Im Rahmen eines feierlichen Pontifikalamtes hat Bischof Heinz Josef Algermissen am Samstag im vollbesetzten Fuldaer Dom Diakon Alexander Best aus der Pfarrei St. Goar in Flieden zum Priester geweiht. Dabei betonte der Bischof, dass die Feier der Eucharistie das „Herzstück priesterlichen Tuns“ sei. „Denn alle anderen Aufgaben des Priesters laufen auf die Eucharistie zu oder leiten sich von ihr ab“, unterstrich der Oberhirte. Taufe und Firmung seien das Eingangstor, das Sakrament der Buße nehme den Sünder wieder in die volle Eucharistiegemeinschaft auf, die Krankensalbung bereite Sterbende auf die Teilnahme an der „Vollendung der Eucharistie beim himmlischen Hochzeitsmahl“ vor. „Die Priesterweihe verleiht die Bevollmächtigung zur Feier der Heiligen Eucharistie.“ Diese sei auch Ausgangspunkt und Quelle der Kraft für die Sendung in die Welt.
„Die Priesterweihe ist ein Prägemal, das einen Menschen zutiefst bestimmt. Sie ist nicht eine Vollmacht zu bestimmten Funktionen, die geleistet werden, sondern macht vielmehr unsere Identität aus, prägt bis in die letzte Faser unserer Existenz.“ Dies hatte der Bischof zu Beginn seiner Predigt gegenüber dem Weihekandidaten hervorgehoben. Es sei immer wieder neu ergreifend, dass nach der Priesterweihe die Menschen sich zu Hunderten um den Neugeweihten scharten, um durch seine Handauflegung den Primizsegen zu empfangen.

„Alle, denen in der Priesterweihe durch Handauflegung des Bischofs das Bild des Guten Hirten eingeprägt wurde, zeigen sich als die guten Hirten, indem sie die Menschen segnen und heiligen.“ Das Weihepriestertum sei dem gemeinsamen Priestertum aller Getauften zugeordnet und solle deren Verantwortung für das Leben der Kirche fördern. Bei solcher Zuordnung dürfe es laut Bischof Algermissen nicht um eine Nivellierung der priesterlichen Sendung gehen. „Der Priester nimmt eine besondere Verantwortung wahr, die er nicht abgeben kann. Er dient den Gläubigen nicht dadurch besser, dass er in einer falsch verstandenen Geschwisterlichkeit sein Charisma verwässert und die unaufgebbare, in der Repräsentation Jesu Christi gründende Unterscheidung zwischen Priester und Nicht-Priester einebnet.“

Bei allen Lasten, Beschwernissen und Enttäuschungen, die wie bei jedem anspruchsvollen anderen Beruf auch mit dem Priesteramt verbunden sei, gelte es, die Schönheit des priesterlichen Dienstes neu zu entdecken. Dazu betonte Algermissen, dass der Priester ein „Herz für die Armen und Kleinen“ haben müsse und er ein Bote und Zeuge der befreienden Botschaft des Evangeliums sei. Zudem sei der Priester als „Diener der Versöhnung“ jemand, der im Sakrament der Beichte Menschen helfen könne, Schuld aufzuarbeiten und neu anzufangen. Schließlich gehöre es zu den schönen Seiten des Amtes, dass Priester in den Sakramenten das Leben der Menschen an allen Knotenpunkten ihrer Existenz von der Geburt bis zum Tod begleiten könnten. Die vielen Erwartungen, die den Priestern entgegenkämen, könnten aber auch zermürben und in die Resignation führen, gab der Bischof zu bedenken.

„Es ist mir sehr wichtig, dass Sie in Ihrem Leben und Ihrer Berufung Freude finden“, rief Algermissen daher dem Weihekandidaten zu. „Das Schöne am priesterlichen Dienst ist, dass er auch dann noch und dann gerade schön ist, wo der Spaß aufhört.“ Der Bischof sah eine wichtige Aufgabe priesterlichen Dienstes darin, Menschen zu helfen, die wahren Quellen der Freude zu entdecken. „Der positive Ansatz eines christlichen Humanismus scheint mir auch heute der richtige pastorale Weg zu sein. Wir sollen nicht den Schwächen der Menschen nachschnüffeln. Besser ist es, an dem anzuknüpfen, was es Großes und Schönes gibt im Leben und so die Lust an Gott neu darzustellen“, hob Bischof Algermissen hervor. An die Gläubigen gewandt, gab er dem Wunsch Ausdruck, dass der Dienst der Priester „Orientierung, Licht, Trost, Zuversicht und Freude“ in ihr Leben bringen möge.

Der Domchor Fulda und der Jugendkathedralchor unter der Leitung von Domkapellmeister Franz-Peter Huber sangen in dem Gottesdienst Chorsätze aus der „Missa da camera“ von G. M. Göttsche sowie weitere Chorsätze von M. Vulpius und D. Bartolucci. An der Domorgel spielte Domorganist Prof. Hans-Jürgen Kaiser, der zum Schluss „Carillon de Westminster“ von L. Vierne intonierte.

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