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Ständige Diakone und Bewerber trafen sich zu Jahrestagung in Fulda

Fulda/Hanau/Kassel/Marburg. Vorbereitung und Assistenz bei kirchlichen Trauungen war inhaltlicher Schwerpunkt der diesjährigen Jahrestagung der Ständigen Diakone im Bonifatiushaus, bei der Ständige Diakone, Bewerber zum Ständigen Diakonat und deren Ehefrauen für ein Wochenende zusammenkamen. Domkapitular Prälat Prof. Dr. Lothar Wächter und Diözesanrichter Offizialatsrat Eric Janson vom Bischöflichen Offizialat Fulda führten in dieses Thema ein, welches heute vor allem auch wegen der Situation von Menschen vermehrt Beachtung findet, die nach einer Ehescheidung wieder heiraten möchten.

Die seelsorgerliche Hilfestellung des Diakons bei Eheschließungen setzt schon weit vor der kirchlichen Trauung ein. Dazu muss er von den entsprechenden kirchenrechtlichen Vorschriften wissen, welche vor allem den Zweck erfüllen, die Menschen in ihrer Willensfreiheit für die Ehe zu schützen und auszuschließen, daß Ehen etwa unter Zwang geschlossen werden. In der Spannung zwischen dem kirchlichen Anliegen, die Ehe zu schützen, und der Not derjenigen Menschen, deren Ehen zerbrochen sind, soll der Diakon ein kompetenter und verständnisvoller Helfer sein.

Domkapitular Wächter und Eric Janson kamen nicht umhin, auf die vielen Fehlerquellen hinzuweisen, die sich bei der unmittelbaren amtlichen Vorbereitung einer Trauung auftun können. Zugleich machten sie aber Mut, in Zweifelsfällen direkt das Bischöfliche Offizialat oder die Stabsstelle Kirchenrecht im Bischöflichen Generalvikariat zu kontaktieren. Diese Möglichkeit steht nicht nur den Priestern und Diakonen offen, sondern gerade auch den Betroffenen selbst.

Rund um die Themen Eheschließung sowie Nichtigkeit und Auflösung einer Ehe entwickelten sich viele Fragen, die rege diskutiert wurden. Auch die Ehefrauen der Diakone brachten sich in diese Diskussion mit ein; sind es doch mitunter gerade sie, die von betroffenen Pfarreiangehörigen als erste auf Probleme angesprochen werden. Die Ehefrauen tragen den diakonischen Dienst ihrer Männer auf vielfältige Weise mit. Jetzt haben sie mit Dorothée Münnich (Kassel) und Margarita Grammel (Künzell) erstmals eine Sprecherin und eine stellvertretende Sprecherin gewählt. Beide möchten die Anliegen der Familien einbringen, wenn es um Fragen des Dienstes der Ständigen Diakone geht. Insbesondere sind sie Ansprechpartnerinnen für Frauen, deren Ehemänner sich für den Diakonat interessieren oder bereits Diakonatsbewerber sind.

Als vor zwei Jahren Diakon Dietrich Fröba (Kassel) zum Diözesansprecher gewählt wurde, war die Frage nach einem Stellvertreter nicht im Blick. Daher wurde jetzt die Wahl nachgeholt. Beide vertreten neben Weihbischof Johannes Kapp und Ausbildungsleiter Prof. Dr. Richard Hartmann das Bistum bei den überregionalen Gremien der Ständigen Diakone und sind ebenfalls Ansprechpartner für Neugierige, Interessenten und Mitbrüder.

Bei einem Abschlußgottesdienst in der Liobakirche auf dem Petersberg erinnerte Weihbischof Johannes Kapp an Mose, der immer wieder auf den Berg gestiegen ist, um die Nähe und Gemeinschaft Gottes zu erfahren. Es ist die Gemeinschaft der Liebe, die dazu befähigt, das Leben hinzugeben, für die Welt und die Menschen da zu sein. Jesus selbst diente mit seinem Leben, wurde Diakon – ganz und gar. Seine Lebensgabe soll weitergehen durch seine Jünger, durch das Zeugnis in Wort und Tat der Getauften und Gefirmten.

„Gott braucht Menschen“, betonte der Weihbischof und setzte dies in Beziehung mit der Situation des Ständigen Diakonats im Bistum. Nachdem am Pfingstsamstag sieben Männer zu Diakonen geweiht worden waren, bleiben derzeit in den Diakonenkreisen nur noch wenige Bewerber, die sich auf den Weg gemacht haben. Kapp sieht darin vor allem auch eine Aufgabe für die Geweihten. ,,Die ersten Berufswerber müssen die Berufsträger sein“, also Diakone für Diakonats-Interessierte und Diakonatsbewerber. (Dietrich Fröba, Kassel)

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