Logo

Bündnis für Familie zu Besuch bei ThyssenKrupp in Alsfeld

Alsfeld. Die Kaufmännische Leiterin von ThyssenKrupp, Lydia Appel-Moritz brachte es auf den Punkt – und sie weiß es aus eigener Anschauung: „Familienorientierung gehört klar zum Betriebs-Image. Damit die Arbeit gut wird, muss das Drumherum stimmen. Familienfreundliche Personalpolitik rechnet sich.“ Das Bündnis für Familie besuchte vor wenigen Tagen gemeinsam mit Landrat Rudolf Marx das Alsfelder Hightech – Unternehmen. Landrat Marx: „Angesichts des Fachkräftemangels ist Familienfreundlichkeit ein Standortvorteil. Das bringt Vorteile für beide Seiten.“
Andrea Ortstadt, Sprecherin des Handlungsfelds „Vereinbarkeit von Familie und Beruf“ hatte den Besuchstermin gemeinsam mit Mitgliedern aus ihrer Arbeitsgruppe im Familienbündnis organisiert. Die Betriebswirtin der Vogelsberg Consult GmbH wollte im Gespräch herausfinden, welche Maßnahmen und Regelungen in einem hoch verdichtet arbeitenden Industriebetrieb möglich sind, die zu einer besseren Vereinbarkeit von Familie – dazu gehört auch die Pflege von Angehörigen – und Job führen.

„Es geht nicht gleich um die Einrichtung eines Betriebskindergartens“, betonte Frau Ortstadt, die das Thema weiter breit in die Öffentlichkeit tragen möchte. Eher seien es alltägliche Regelungen, Verlässlichkeiten, ein Grundverständnis, eine den Beschäftigten zugewandte Haltung, die für den Erfolg der Firma und für die Interessen der Familie wichtig seien. All dies finde sie bei ThyssenKrupp in beeindruckender Weise vor, betonte Frau Ortstadt im Gespräch mit Lydia Appel-Moritz. Zu dieser Haltung gehöre gleich zu Beginn die Bereitschaft eines Arbeitgebers, Frauen mit Kindern überhaupt einzustellen. An diesem Punkt konnte die Managerin von ThyssenKrupp berichten, dass sie vor vielen Jahren als Mutter mit kleinen Kindern genau auf dieses positive Grundverständnis bei ThyssenKrupp gestoßen sei.

Ganz wichtig aus Sicht der Prokuristin: „Junge Frauen müssen die Chance haben, in den Betrieb, in ihren Beruf zurück zu kommen.“ Da müsse es auch Hilfestellungen geben, was bei ThyssenKrupp der Fall sei. Familienfreundlichkeit drücke sich auch dadurch aus, dass es Grundprinzip sei, die Auszubildenden nach ihrer Lehre ins Unternehmen zu übernehmen, sagte Frau Appel-Moritz. Das sei nach wie vor nicht selbstverständlich, stellte Thomas Schaumberg, Geschäftsführer der Vogelsberg Consult, heraus. Der gute Mix aus erfahrenen und jungen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen – ThyssenKrupp GfT Tiefbautechnik GmbH Alsfeld beschäftigt 80 Menschen – führe zu guten Möglichkeiten, im Betriebsalltag durch Einfühlung, gute Planung und Teamgeist, den Familieninteressen zu ihrem Recht zu verhelfen.

Konkret berichtete Frau Appel-Moritz von flexiblen Arbeitzeitmodellen, die oft von Person zu Person unterschiedlich seien, einschließlich großzügiger Zeitkonten. Trotz der sehr großen Termindichte versuche die Firmenleitung, die Anordnung von Überstunden zu vermeiden. Vielmehr werden notwendige Überstunden im Team freiwillig organisiert – zugunsten von Beschäftigten mit Familie. Auch bei der Urlaubsplanung erhielten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Kindern den Vorzug während der Haupturlaubszeit. Weitere Pluspunkte bei ThyssenKrupp: Betriebsfeiern mit Kindern, Praktikamöglichkeiten für alle Kinder von Beschäftigten und viele Maßnahmen zur Gesundheitsfürsorge. Darüber hinaus könnten sich die Beschäftigten immer sicher sein, für ihre berechtigten Familienbelange einen Ansprechpartner vorzufinden.

„Die Vorteile unserer Firmenphilosophie liegen klar auf der Hand“, macht Frau Appel-Moritz deutlich: das Fachpersonal fühlt sich stärker ans Unternehmen gebunden, es gibt eine sehr geringe Fluktuation, die Akzeptanz untereinander und die Teamfähigkeit wachsen, die Arbeitsplatzsicherheit wächst – die Motivation steigt, was sich eindeutig auf die Produktivität und Qualität der Arbeit auswirke, so die Prokuristin von ThyssenKrupp Tiefbautechnik.

Die ThyssenKrupp Tiefbautechnik entwickelt und fertigt in Alsfeld Spezialmaschinen für den Tiefbau. Ihre Vibrationsrammen und Bohrgeräte sind unter anderem beim Sichern ganzer Stadtteile in Venedig gegen Überflutung oder bei Fundamentierungsarbeiten für Offshore-Windenergie-Anlagen in der Nordsee unverzichtbar.

An dem Gespräch in Alsfeld bei ThyssenKrupp nahmen neben Landrat Rudolf Marx folgende Akteure des Vogelsberger Familienbündnisses teil: Thomas Schaumberg und Andrea Ortstadt von der Vogelsberg Consult, Rosemarie Müller, Ursula Helm, Manfred Weber (Handwerkskammer Wiesbaden), Neue-Arbeit-Geschäftsführer Hans-Ulrich Merle und Erich Ruhl, Arbeitsgruppe Kommunikation im Familienbündnis.

Zum Foto: Andrea Ortstadt (Familienbündnis), Landrat Rudolf Marx und ThyssenKrupp Tiefbautechnik-Prokuristin Lydia Appel-Moritz beim Gespräch in Alsfeld. Foto: Erich Ruhl, Pressestelle Vogelsbergkreis

Categories:

Alle Nachrichten, Jugend & Familie