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Count-Down für Deutsche Wildwassermeisterschaft 2012 läuft

Fulda. Am vergangenen Samstag ist das Rennteam des Kanu-Club-Fulda nach Murau in die Steiermark gereist. Mit 44 Sportlern, Trainern und Betreuern stellen die Domstädter sicherlich wieder das größte Team der nationalen Titelkämpfe. Während es in Deutschland kaum noch möglich ist, Wildwasserrennen auszurichten, bieten die europäischen Nachbarländer beste Bedingungen für hochkarätige Kanu-Wettkämpfe. Mit der Mur haben die Wildwasser-Verantwortlichen im Deutschen Kanu-Verband ein Juwel gefunden, das das Prädikat „sehr empfehlenswert“ verdient und die Gastfreundschaft in der Steiermark steht dem keinesfalls nach. Daher werden nach 2004 nunmehr zum 2. Male  Deutsche Meisterschaften auf diesem wunderschönen Wildfluss ausgetragen. Eröffnet werden die Titelkämpfe am Dienstag mit einem Aufmarsch der teilnehmenden Vereine. Am Mittwoch beginnen die Rennen der Schüler mit dem Wildwassersprint bei Predlitz.


Der Samstag und der Sonntag boten bereits beste Trainingsmöglichkeiten. Die Temperaturen lagen bei 25 Grad und die Sonne zeigte sich von ihrer schönsten Seite. Dann kam es aber zum Wetterumschwung. Am heutigen Montag fiel das Thermometer deutlich unter 10 Grad und der Regen, der morgens beim Joggen einsetzte, blieb den Kanuten den ganzen Tag erhalten. Schnell schwoll der Pegel der Mur deutlich an und erreichte die Hochwassermarke. Auf der Klassikstrecke zwischen Ramingstein und Predlitz musste das Training sogar abgebrochen werden, weil große Treibholzmengen erhebliche Sicherheitsrisiken mit sich brachten. Allein auf der Sprintstrecke der Junioren und Meisterklassen in Murau konnten die Kanuten noch weitgehend sicher paddeln. Aber auch hier forderte der steigende Wasserstand seinen Tribut. Kenternden und Drehungen häuften sich bei den Sportlerinnen und Sportlern der anwesenden Vereine, von denen auch die Fuldaer nicht verschont blieben. Sollte es in der Nacht weiter regnen und der Pegel weiter steigen, muss abgewartet werden, ob die Bewahrung der Wettkampstrecken ohne größere Risiken möglich ist. Keinesfalls will der Fuldaer Trainer Lars Walter seine Sportler unnötig in Gefahr bringen, denn der Wetterbericht deutet darauf hin, dass die Niederschläge nachlassen werden und spätestens am Mittwoch wieder mit einem „normalen“ Wasserstand zu rechnen ist. Bis dahin muss das Team dann ggf. auf einer Ersatzstrecke oder einem See trainieren.

Dass die Fuldaer wieder als erfolgreichster Verein nach Hause kommen, glauben die Verantwortlichen um Sportwartin Helga Reith und Trainer Lars Walter indes nicht. Einige Verletzungen in den letzten Wochen haben die Mannschaft deutlich geschwächt. Und mit Jil-Sophie Eckert ist eine mehrfache Medaillenanwärterin kurz vor der Anreise leider krankheitsbedingt ausgefallen. Aber die zahlreichen Fuldaer Fans, die im Laufe der Woche noch vor Ort erwartet werden, wollen ihre Mannschaft dennoch zu Höchstleistungen antreiben. Mit Ulrike Zentgraf, Dr. Michael Fladung, Dr. Norbert Gescher und Harald Piaskowski ist sogar der komplette geschäftsführende Vorstand in die Steiermark gereist, um sich von den Leistungen der Sportlerinnen und Sportler zu überzeugen und diese lautstark zu unterstützen.

Seit 30 Jahren bei Deutschen Meisterschaften dabei ist Arim Schäfer. Der heute in Freiburg lebende Fuldaer hat seine Kanu-Karriere als 12 jähriger im KCF gestartet und ist dem Verein seitdem treu geblieben. Ob wohl er nur wenige Rennen im Jahr bestreitet ist Schäfer bestens präpariert und könnte durchaus auf einen Medaillenplatz auf der anspruchsvollen Sprintstrecke in Marabu fahren. Die Fans drücken ihm auf jeden Fall die Daumen.

Mur: Die Mur entspringt in den Niederen Tauern in der sogenannten Schmalzgrube in einer Höhe von 1.898 m. Sie ist insgesamt 453 km lang und durchfließt Österreich, Slowenien, Kroatien und Ungarn. Der Fluss ist eiskalt; die aktuelle Wassertemperatur beträgt max. 10 Grad.

Text und Fotos: Harald Piaskowski

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