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Heute ist Kindersicherheitstag – Techniker Krankenkasse (TK) in Hessen gibt Tipps

Frankfurt am Main. 1974 Kinder und Jugendliche unter 15 Jahren sind 2011 auf Hessens Straßen verunglückt. Fünf dieser Unfälle endeten für die jungen Verkehrsteilnehmer sogar tödlich. Zum Tag der Kindersicherheit am heutigen 10. Juni gibt die Techniker Krankenkasse (TK) in Hessen Tipps, wie sich das Unfallrisiko bei Kindern verringern lässt.
Die meisten Kinder verunglückten 2011 als Mitreisende in Autos (773 Fälle). Alexandra Schätzle, Präventionsexpertin der TK in Hessen, macht vor allem mangelhaftes Anschnallen und die Wahl des falschen Kindersitzes verantwortlich. „Der passende Kindersitz muss sowohl der Größe, als auch dem Gewicht des Kindes gerecht werden. Die Altersangaben auf den Packungen stellen nur eine grobe Orientierung dar. Ein Wechsel zum nächst größeren Modell ist dann notwendig, wenn der Kopf des Kindes die Sitzschale überragt“, rät Schätzle. Wichtig sei auch die korrekte Montage der Sitze. „Bis 18 Monate sollten Kleinkinder in rückwärts gerichteten Schutzsystemen transportiert werden.“ Auch ältere Kinder (bis sieben Jahre) sollten ausschließlich auf der Rückbank mitfahren dürfen. Viele Unfälle ereignen sich im Stadtverkehr, deshalb müssen die Kleinen auch bei kurzen Fahrten immer im Kindersitz angeschnallt werden. Nach der Straßenverkehrsordnung müssen Kinder unter zwölf Jahren, die kleiner als 150 Zentimeter sind, im Auto stets mit Kindersitzen gesichert werden.

Mit dem Fahrrad sind 2011 560 Kinder verunglückt. Wenn Erwachsene Kleinkinder auf dem Rad mitnehmen wollen, müssen sie sicherstellen, dass ihr Zweirad stabil genug ist, um 15 bis 20 Kilogramm zusätzliches Gewicht auszuhalten. „Leichte Sporträder zum Beispiel eignen sich überhaupt nicht“, warnt Schätzle. Ein stabiles Fahrrad mit breiten Reifen sei die bessere Wahl. „Wichtig ist zudem ein geeigneter Schalensitz. Ein Helm bietet zusätzlich Schutz und gewöhnt die Kinder von Anfang an daran, dass er dazugehört – auch wenn sie später alleine auf ihrem Zweirad unterwegs sind.“

Zu Fuß waren im vergangenen Jahr 527 Kinder unterwegs, als sie in einen Unfall verwickelt wurden. „Kinder reagieren langsamer auf äußere Einflüsse. Beispielsweise können sie Geräusche wie eine Autohupe nicht gleich einordnen. Das räumliche Hören ist eine Fähigkeit, die sich erst mit etwa neun Jahren voll entwickelt hat“, erklärt Schätzle. Kinder hätten zudem ein kleineres Gesichtsfeld, „was dazu führt, dass sie ein Auto, das sich von hinten oder von der Seite nähert, später erkennen als ein Erwachsener.“ Erst ab einem Alter von 10 Jahren können die Kleinen zudem Geschwindigkeiten richtig abschätzen. Durch diese körperlichen Einschränkungen können Kinder das richtige Verhalten im Straßenverkehr nur durch Vorbilder, wie ihre Eltern, lernen. „Erwachsene sollten mit Kindern selbst in eiligen Situationen nicht knapp vor einem Fahrzeug über die Straße hetzen.“ Vor dem Überqueren sollten sie außerdem stets nach Links und nach Rechts schauen. Schon vor der Einschulung macht es Sinn, mit den Kindern den künftigen Schulweg abzugehen. Dabei sollte lieber ein Umweg in Kauf genommen werden und ein sicherer Weg mit Zebrastreifen und Fußgängerampeln gewählt werden. „Auch noch in den ersten Wochen nach Schulanfang ist es empfehlenswert, wenn die Eltern oder älteren Geschwister den täglichen Weg gemeinsam mit den neuen Erstklässlern gehen“, sagt Schätzle.­

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