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Innovatives PET-CT am Klinikum Fulda offiziell eingeweiht

Fulda. Das Klinikum Fulda hat im Rahmen einer Festveranstaltung einen Positronen-Emissions-Tomographen (PET) der neuesten Bauart offiziell eingeweiht, der exzellente Möglichkeiten in der bildgestützten Stoffwechseldiagnostik bietet. Zusätzlich zum PET ist ein leistungsstarker Computertomograph (CT) integriert. Der neue PET-CT Scanner wird gemeinsam von den Kliniken für Nuklearmedizin und Radiologie betrieben. Im Anschluss der Hörsaalveranstaltung  erfolgte die Segnung des neuen PET-CT-Gerätes durch die Klinikseelsorger Elsemarie Schmidt-Nohl und Bruder Raphael.

Der Vorstand Krankenversorgung des Klinikums Fulda, Priv.-Doz. Dr. Thomas Menzel begrüßte die Gäste im Hörsaal des Klinikums. „Das neue PET-CT steht für unsere Kompetenz, modernste Verfahren für die Region anzubieten. Es unterstreicht erneut, dass wir unsere Verantwortung für die Gesundheitsversorgung annehmen“, so Dr. Menzel. Oberbürgermeister Gerhard Möller übermittelte herzliche Grüße und Glückwünsche seitens des Krankenhausträgers. Mit der Investition in ein innovatives PET-CT setzte das Klinikum auch ein wichtiges Signal und neue Akzente im Bereich der Technik. Wichtig aus Sicht des Trägers sei, dass auch insbesondere in die Geräteausstattung investiert werde und somit nicht der Anschluss an Zukunftstechnik verloren gehe. Denn davon profitieren die Patienten.

Im Anschluss an die Grußworte gab Priv.-Doz. Dr. Andreas Hertel einen Überblick in die Entwicklung und Zukunft der PET-CT-Diagnostik am Klinikum Fulda. Das neue PET-CT ist eine qualitativer Sprung im Bereich der Diagnostik. Die Patientinnen und Patienten werden von dieser modernsten Technik und den deutlich verkürzten Untersuchungszeiten profitieren. Durch den Einsatz eines der derzeit fortschrittlichsten PET-CT-Systeme kann unnötiger Stress – wie er beispielsweise durch eine lange Dauer der Untersuchung und Lagerung des Patienten „in der Röhre“ entsteht – reduziert werden. Der Discovery™ PET/CT-600 der Firma GE Healthcare wird in Fulda insbesondere in der Diagnostik von Krebserkrankungen, jedoch auch in der Neurologie (Alzheimer Demenz) und Kardiologie zum Einsatz kommen. Er wird den seit 2002 an Tausenden von Patienten in  Osthessen genutzten Einzel-PET-Scanner ersetzen. Das neue PET-CT wird auch einen interdisziplinären Nutzen für regionale und auch überregionale Kliniken in Fulda, Bad Hersfeld, Lauterbach, Münnerstadt, Hünfeld und Schlüchtern sowie für  niedergelassene Onkologen, Internisten und Hausärzte  erzielen können.

Wie funktioniert das neue PET-CT?

Die Positronen-Emissions-Tomographie, kurz PET, ist ein bildgebendes Verfahren der Nuklearmedizin, das zum genauen Aufspüren von Krebs- und seinen Metastasen genutzt wird. Sie nutzt die Tatsache, dass Tumore einen erhöhten Zuckerverbrauch aufweisen. Dem Patienten wird vor der Untersuchung eine schwach radioaktiv markierte Zuckerlösung verabreicht, die sich im Organismus an den Stellen anreichert, die viel Zucker verbrauchen. Diese Zuckerverteilung im Körper stellt der PET-Scanner bildlich dar. Bereiche mit erhöhtem Zuckerverbrauch – zu denen auch Tumoren und Metastasen zählen – werden auf diese Weise sichtbar.

Stoffwechselaktivitäten werden durch die PET zwar präzise angezeigt, jedoch gibt das Verfahren selbst nur ungefähre Informationen über deren Lage. Die Computertomographie hingegen zeigt Knochen, Weichteilgrenzen, Organe und Gefäße in allen Details. Die Kombination der beiden Verfahren PET und CT bringt den entscheidenden Vorteil: Durch die Überlagerung der Bilder können die im PET gezeigten Herde im gleichzeitig mit angefertigten CT sofort aufgefunden werden. Die Effektivität und Qualität der Diagnostik werden dadurch erheblich verbessert. Durch die Kombination der Stärken beider Verfahren in einer simultanen Untersuchung verbessert sich die Treffsicherheit der Diagnostik nochmals deutlich. Zudem lässt sich das neue PET-CT auch als alleiniges CT nutzen und steht somit als viertes CT-Gerät am Klinikum Fulda z.B. für Strahlentherapieplanungen zur Verfügung.

Vorteile für die Patienten

Festredner Prof. Dr. Peter Bartenstein (Direktor der Klinik für Nuklearmedizin der Ludwig Maximilian Universität München) brachte die Vorteile für den Patienten auf den Punkt: nur eine Anmeldung, nur eine Untersuchung, nur ein Befund und somit kürzere Liegezeiten für den Patienten. Er referierte zudem über die Innovationen, die das neue PET-CT biete. Hierzu zählen eine  erhöhte Auflösung und Sensitivität, Gesichtsfelderweiterung, Atem-Gating und die Datennachbereitung (postprocessing). Die molekulare Bildgebung sei integraler Bestandteil der modernen Tumordiagnostik, insbesondere durch die hohe diagnostische Genauigkeit und die zuverlässige Wirksamkeitskontrolle bei zielgerichteten Therapien, so Prof. Dr. Bartenstein weiter. Gerade für onkologische Patienten sei das PET-CT daher bei der Strahlentherapieplanung und für die Vorbereitung des therapeutischen Prozedere wichtig.

„Besondere Vorteile bietet die PET-CT im Bereich der Krebsdiagnostik. PET-CT wird in der primären Tumorabklärung, Tumortherapiekontrolle und Rezidivdiagnostik zunehmend eingesetzt“, erklären Priv.-Doz. Dr. Andreas Hertel, Direktor der Klinik für Diagnostische und Therapeutische Nuklearmedizin und Prof. Dr. Christoph Manke, Direktor der Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie am Klinikum Fulda. „Die Untersuchung von Patienten erfolgt häufig unter Einsatz unterschiedlicher Verfahren und ist daher sehr aufwändig. Kommt die PET-CT zum Einsatz, so haben wir bei Erkrankungen wie Lungenkrebs, Speiseröhrenkrebs, Darmkrebs, Lymphdrüsenkrebs, Hautkrebs, Brustkrebs, bei Kopf- und Halstumoren und anderen Krebsarten bereits nach weniger als 15 Minuten Klarheit. Bösartige Tumore können wir durch den integrierten CT genauestens lokalisieren. Für uns heißt dies konkret, dass wir künftig noch präziser diagnostizieren können und Tumorprozesse früher erkennen können. Unseren Patienten gibt dies schnell Klarheit und erspart ihnen unnötig langwierige Untersuchungen“, so Dr. Hertel weiter.  Für die Patienten ist es eine schmerzlose Untersuchung, die die Nuklearmediziner und Radiologen gemeinsam durchführen, die Untersuchung wird wie bisher für stationäre und ambulante Patienten durchgeführt. „Mit dem neuen PET-CT haben wir ein leistungsfähiges Gerät ohne Kompromisse und sind zukunftssicher“, betonte Prof. Dr. Manke.

Medizinisch-technische Innovation: Das  PET-CT der neuesten Generation

Der im Radiologie-Zentrum des Klinikums Fulda installierte Discovery PET/CT 600 zählt aktuell zu den sensitivsten PET-CT-Scanner am Markt. Geringere Kosten für Radiopharmazeutika, kürzere Untersuchungszeiten und verringerte Strahlenbelastung sind die Folge. Mittels komplexer Computerberechnungen können selbst kleinste Läsionen und Details dargestellt werden. Durch ein spezielles Verfahren, „Atemtriggerung“ genannt, werden Bildunschärfen, die aus der Atembewegung des Patienten resultieren, minimiert. Auch der integrierte CT-Scanner reduziert mit seinem sogenannten Pitchbooster die Strahlenbelastung für den Patienten im Vergleich zu herkömmlichen CTs und dies bei überragender Detailschärfe.

Klinikum Fulda: Die Onkologische Kompetenz in Osthessen

Bei der Behandlung maligner, also bösartiger Tumore, müssen besondere klinische Anforderungen erfüllt werden. Mit der PET-CT sind eine genaue Abklärung und die Verlaufskontrolle der Tumorerkrankung verlässlich möglich. Das PET-CT wird integraler Bestandteil der onkologischen Versorgung am Klinikum mit seinen verschiedenen Abteilungen vor allem aber Tumorklinik, Brustzentrum, Darmzentrum und Prostatazentrum werden, sowie der Versorgung onkologischer Patienten von zuweisenden Krankenhäusern der weiten Umgebung und niedergelassenen Ärzten dienen.  Infolge der räumlichen Überlagerung mit dem CT können PET-Befunde darüber hinaus so dargestellt werden, dass sie die weitere Behandlung der zuweisenden Ärzte verbessern können. „Mit dem neuen Gerät der Strahlentherapie (am Standort Klinikum Fulda sowie in Bad Hersfeld) und dem Onkologikum, verbessern wir unser Angebot als die onkologische Kompetenz in Osthessen“, so Priv.-Doz. Dr. Thomas Menzel, Vorstand Krankenversorgung.

 

 

 

 

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