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Projekttag rund um Bewerbung und Berufsfindung an der Lüdertalschule – Jugendliche machen sich intensiv Gedanken um ihre Zukunft

Großenlüder. Mit Knigge zum richtigen Job – so könnte man einen Projekttag an der Lüdertalschule in Großenlüder umschreiben. Zusammen mit Arbeitscoach Johann Link, Simone Krack, Personalreferentin und Ausbildungsleiterin bei der Firma Technolit, sowie Beate Tillmann-Mohr, Fachbereichsleiterin Kunst und Kunstlehrerin, machten sich Schülerinnen und Schüler aus verschiedenen achten und neunten Klassen der Lüdertalschule intensiv Gedanken um Bewerbung, Berufswahl sowie Verhaltensrichtlinien in Ausbildung und Beruf.

Auffällig war, dass Grundtugenden wie Höflichkeit, Respekt, Benehmen und Pünktlichkeit einen so großen Stellenwert beim Berufsnachwuchs einnahmen. Vor allem die Frage „Was passiert mit mir persönlich und in meinem sozialen Umfeld, wenn ich mich bewerbe?“ habe die Jugendlichen beschäftigt, so Simone Krack. In fünf Projektgruppen sollte herausgefunden und sowohl schriftlich als auch grafisch thematisiert werden, welche Umgangsformen im Arbeitsalltag ausschlaggebend sind, wie man seinen Weg in den Beruf erfolgreich gestaltet oder wie wichtig und folgenreich die Eigendarstellung bei Bewerbung, aber beispielsweise auch in sozialen Netzwerken wie facebook, ist.

Arbeitscoach Johann Link zeigte sich positiv überrascht von der „Nachhaltigkeit“, mit der die Jugendlichen an das Thema herangingen. Trotz vielfacher Unwissenheit, was man eigentlich nach der Schule beruflich machen solle, sei es gelungen, Werte und Kriterien zu fixieren, die eine erfolgreiche Berufsfindung, Bewerbung  und Ausbildung gewährleisten könnten. Es war Link zufolge die buchstäbliche Suche nach dem „roten Faden“. Denn neben der Projekttag, der übrigens eine „Premiere“ an der Lüdertalschule darstellte, gehe es in der Hauptschulklasse 7 und der Realschulklasse 8 zunächst um die Feststellung der Kompetenzen der Schülerinnen  und Schüler, um daraufhin die eigene Berufsorientierung zu vertiefen.

Zehn Tage lang können sich die Lüdertalschüler, unterstützt von „Grümel“ und der Kreishandwerkerschaft, in verschiedenen Berufsfeldern „ausprobieren“. In zwei Praktika für die Hauptschüler und einem für die Realschüler soll die eigene Berufswahl spezifiziert werden, um, so gut vorbereitet, einen Ausbildungsplatz zu finden. Die Wahl der Perspektiven stelle hierbei die entscheidende Herausforderung dar, erklärt der 34-jährige Arbeitscoach, der seit Mitte 2009 an der Lüdertalschule tätig ist. Und genau da setze ein „Lehrpartner“ wie die Firma Technolit an, ergänzt Simone Krack, deren drei Auszubildende Lea Otterbein, Franziska Deppert und Nadine Goldbach ebenfalls am Projekttag teilnahmen.

Der international tätige Schweißfachbetrieb und Vollsortimenter im Bereich Schweiß-, Schleif- und Trenntechnik, chemisch-technische Produkte, Werkzeuge und Maschinen sowie Werkstattbedarf für Handwerk und Kfz bietet in Workshops, Praktika und Ausbildung Gelegenheit, Beruf und Berufsalltag ganz unmittelbar, in der Praxis vor Ort, kennen zu lernen. Ziel sei es, so Krack, das Netzwerk Schule-Arbeitgeber zukunftsweisend für die jungen Arbeitnehmer mit Leben zu erfüllen. In diesem Kontext werde oftmals deutlich, wie wenig sich die Jugendlichen im Vorfeld Gedanken über den richtigen Job oder Umgangsformen im Beruf machten. Erst im direkten Austausch mit Lernpartnern aus Industrie, Handel und Verwaltung würden die Schülerinnen und Schüler für das „wirkliche Arbeitsleben“ sensibilisiert. Insbesondere die sozialen Kompetenzen spielten dabei eine herausragende Rolle, betonen Krack und Link einmütig.

Laut Krack dient ein Projekttag dieser Art auch dazu, einen so genannten „Azubi-Knigge“ zu verfassen. Aus der Sicht von Jugendlichen für Jugendliche zu schreiben, mache Vieles klarer und verständlicher. Ein derzeit laufendes Azubi-Projekt der Firma Technolit veranschauliche dies ebenfalls: Auszubildende drehen einen Film über „ihre Welt“ im Betrieb, der im Sommer fertig gestellt sein soll. Denn nur solche Projekte könnten für die Wahl des richtigen Berufes von Nachhaltigkeit sein, ziehen Krack und Link abschließend ihr Fazit.

 

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