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Beschwerdefrei über den Wolken

Frankfurt am Main. Die Sommerferien in Hessen beginnen in wenigen Tagen und es locken ferne Urlaubsziele. Doch bis zur Ankunft im Urlaubsparadies sitzen die meisten erst einmal stundenlang im Flugzeug. Die Techniker Krankenkasse (TK) gibt Tipps, wie man auch in der engen Economy Class beschwerdefrei fliegen kann.
Reisen im Flugzeug können das Thromboserisiko erhöhen. Das liegt daran, dass die Passagiere in der Kabine wenig bis gar keine Beinfreiheit haben. Eine Thrombose entsteht, wenn sich im Bein Blutgerinnsel in einer Vene bilden und das Gefäß verstopfen. Durch diese Gefäße wird das Blut von den Füßen zurück zum Herzen transportiert. Dabei hilft die sogenannte Muskelpumpe: das wechselnde An- und Entspannen der Muskeln beim Laufen. „Sitzen wir lange ohne ausreichende Bewegung, kann diese Muskelpumpe nicht wirken. Dadurch fließt das Blut langsamer zum Herzen zurück und das Thromboserisiko steigt“, erklärt die TK-Präventionsexpertin Alexandra Schätzle. Lockere Kleidung helfe dabei die Gefahr zu reduzieren. „Außerdem sollten die Passagiere im Flieger die Schuhe ausziehen und von Zeit zu Zeit aufstehen.“ Es helfe auch, die Bein- und Fußmuskulatur immer wieder anzuspannen und wieder locker zu lassen. „Wichtig ist außerdem, im Flieger viel zu trinken. Denn zusammen mit der trockenen Luft im Flugzeug kann Wassermangel dazu führen, dass das Blut eindickt und die Thrombosegefahr weiter steigt“, sagt Schätzle.

Die trockene Luft sorgt auch dafür, dass die oberen Atemwege und die Augen austrocknen. „Für Kontaktlinsenträger bietet es sich deshalb an, im Flieger grundsätzlich eine Brille zu tragen“, rät Schätzle. Außerdem hilft auch hier, viel zu trinken. Wasserflaschen von Zuhause mitzubringen, ist allerdings keine gute Idee: Im Handgepäck dürfen Flüssigkeiten nur noch in Behältern mitgeführt werden, in die maximal 100 Milliliter passen. Werden die Getränke allerdings nach der Sicherheitskontrolle im Duty-Free-Bereich erworben, dürfen sie bei den meisten Fluggesellschaften mit an Bord.

Beim Start und bei der Landung haben viele Menschen mit Druck auf den Ohren zu kämpfen. „Neben Schlucken oder dem Kauen von Kaugummi sorgt auch herzhaftes Gähnen für Linderung.“ Erkältete Menschen sollten außerdem Nasentropfen mit in den Flieger nehmen, da diese Schwellungen mindern und den Druckausgleich erleichtern.

Nasentropfen mit Kochsalzlösung gehören auch für Eltern mit Säuglingen ins Handgepäck. „Babys atmen in den ersten Monaten ausschließlich durch die Nase. Schwillt diese während des Fluges zu, ist das fatal“, erklärt die Präventionsexpertin. Beim Starten und Landen hilft es, dem Baby einen Schnuller zu geben. „Auch das Stillen erleichtert den Druckausgleich.“

Viele Menschen empfinden Angst beim Fliegen. Die Ursachen dafür sind vielfältig: ein Gefühl des Ausgeliefertseins, unangenehme Erfahrungen in der Luft oder räumliche Engen im Flugzeug. „Ängstliche Passagiere können sich selbst helfen, indem sie sich ablenken. Das geht am besten durch Gespräche mit dem Sitznachbarn oder mit dem Bordspielfilm“, rät Schätzle. Wer sich vor dem Flug mit der Unfallstatistik von Verkehrsflugzeugen beschäftigt, kann ebenfalls ruhiger werden. „Fliegen ist verglichen mit anderen Verkehrsmitteln geradezu sicher.“ Durch körperliche Entspannungstechniken, wie autogenes Training, Yoga oder Qi Gong, erlernen Passagiere mehr Gelassenheit. „Die geeignetsten Sitzplätze für ängstliche Reisende befinden sich in der Nähe der Tragflächen am Gang. Dort spüren sie das Schwanken des Flugzeuges am wenigsten.“

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