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Kanu: Wildwasser-Weltmeisterschaft in La Plagne – Acht Medaillen sind das Ziel

La Plagne / Frankreich (dp) Mit großen Ambitionen geht das Team des Deutschen-Kanu-Verbandes (DKV) ab Dienstag bei den Weltmeisterschaften im Wildwasserrennsport in La Plagne (Frankreich) an den Start. Acht Medaillen sind die Vorgabe von Teammanagerin Manuela Gawehn, davon zwei Goldene seien realistisch. Zu den Topfavoriten aus Deutscher Sicht zählen Tobias Bong im Kajak Einer (K1), Alke Overbeck bei den Damen und der Canadier Zweier mit Johannes Baumann und Lars Walter, die für „eine Titelverteidigung im Sprint sorgen können.“, so Bundestrainer Gregor Simon. Er hofft zudem auf Canadier-Spezialist Normen Weber, der sowohl im großen als auch im kleinen Boot zu den Medaillenhoffnungen zählt.

Seit Freitag ist das Nationalteam in La Plagne Vorort, um sich die ideale Fahrlinie auf der technisch höchst anspruchsvollen Isère zu erarbeiten. Für den Braunschweiger Achim Overbeck zählt die Isère zu seinen absoluten Lieblingsflüssen. „Hier habe ich 1998 das Wildwasserfahren gelernt, ich freue mich riesig auf die Wettkämpfe.“, beschreibt er seine Vorfreude. Nach Meinung des Bundestrainers könnte Achim Overbeck bei der WM für eine Überraschung in der Königsdisziplin der Herren K1 sorgen. „Achim ist bekannt für seinen intelligenten Saisonaufbau  – bei der WM dürfte er in Topform an den Start gehen. Und mit seinen hervorragenden Wildwasserfähigkeiten schätze ich ihn in Frankreich enorm stark sein.“, prognostiziert der Bundestrainer.

Dazu muss er jedoch am Kölner Tobias Bong vorbei. In ihm sieht Simon einen Goldfavoriten im Classicrennen: „Tobi ist in diesem Jahr hochmotiviert und bringt das ganze Jahr über konstante Leistungen. Seine Dominanz hat er auf den Deutschen Meisterschaften eindrucksvoll unter Beweis gestellt – ich traue ihm Gold zu.“

Zudem ist das Deutsche Kajak-Herren Team in den Mannschaftswettkämpfen nicht zu unterschätzen. Die Kajak Damen starten gleich zwei Fahrerinnen mit Medaillenchancen: Alke Overbeck und Manuela Stöberl lieferten sich über den ganzen Saisonverlauf ein Kopf-an-Kopf Rennen. Wer bei der WM die Nase vorne haben wird, vermag Simon nicht zu sagen.

Bei den Herren C2 werden hohe Erwartungen in Johannes Baumann und Lars Walter gesetzt. Der Bundestrainer traut ihnen nach schwachem Saisonbeginn, aber zuletzt überzeugenden Ergebnissen bei der DM die Titelverteidigung zu: „Nach enttäuschenden Qualifikationswettkämpfen gab es von mir für die beiden ein kräftiges Donnerwetter – das hat gefruchtet. Bei den Deutschen Meisterschaften konnten sie ihre Topform dann endlich unter Beweis stellen. Sie zählen für mich bei der WM zu den absoluten Favoriten.“

Auf der klassischen Distanz gehen die Boote Schmitz – Nies und Brücker – Weber mit Medaillenchancen an den Start. Zudem hat Weber auch im C1 das Potential, ganz nach oben auf das Podest fahren. Der Bundestrainer hofft indes, dass „Normen die Doppelbelastung gut wegsteckt und nicht zu müde in die Wettkämpfe startet.“

Für ein Novum bei den Weltmeisterschaften könnte Altmeister Stephan Stiefenhöfer sorgen: Er ist der erster Sportler der versucht in der drei Disziplinen einen WM-Medaille zu gewinnen: Nachdem er bei vorangegangen Weltmeisterschaften schon Medaillen in den Kategorien C1 und K1 sammelte, geht er in La Plagne zusammen mit Guido Wahl an den Start. Die Trainer trauen dem Kölner Duo zu, in die Mannschaft zu fahren und dort eine Medaille zu gewinnen.

Bundestrainer Gregor Simon sieht eine Woche vor Wettkampfbeginn sein Team gut gerüstet: „Ich bin sicher, dass wir gut aufgestellt sind bei der WM, auch wenn wir im Sprint noch nicht so gut mithalten können wie in den Klassikdisziplinen.“

Zu den Hauptkonkurrenten des Deutschen Teams zählen laut Teammanagerin Gawehn die Franzosen, „die ihren enormen Heimvorteil natürlich ausspielen wollen.“ Zudem wollen die üblichen Verdächtigen aus Italien, Tschechien und Slowenien das deutsche Team stoppen.

Die Rennen starten am Mittwoch mit den Einzelrennen über die Classicdisziplin, Donnerstag folgen die Mannschaftsrennen, ehe Freitag ein Ruhetag ansteht. Samstag (Einzel) und Sonntag (Mannschaft) kämpfen dann die Sprinter um WM-Medaillen. Alle Infos und Berichte zum deutschen Team werden zeitnah unter www.kanu-wildwasser.de / Service / Ergebnisse International 2012 eingestellt.

Weitere Informationen zu den Weltmeisterschaften, sowie Zeitpläne gibt es auf der Homepage des Veranstalters unter http://www.laplagnecanoe2012.com/

WM-Aufgebot Deutschland:

K1 Herren:

  • Tobias Bong (RKC Köln)
  • Achim Overbeck (PSV Braunschweig)
  • Marc Rösner (KC Altrip)
  • Björn Beerschwenger (RKC Köln)

K1 Damen:

  • Alke Overbeck (KG Celle)
  • Manuela Stöberl (KK Rosenheim)
  • Sabine Füßer (KS Augsburg)
  • Maria Hollerieth (KK Rosenheim)

C1 Herren:

  • Normen Weber (KS Augsburg)
  • Tim Heilinger (RKC Köln)
  • Julian Rohn (PSV Braunschweig)

C2 Herren:

  • Maik Schmitz  – Mathias Nies (RG NRW)
  • Normen Weber – Rene Brücker (RG Deutschland)
  • Johannes Baumann – Lars Walter (KC Fulda)
  • Stephan Stiefenhöfer – Guido Wahl (BW Köln)

Betreuer:

  • Michael Fey, Physiotherapeut
  • Stefanie Küpper, Osteopathin
  • Karl-Friedrich Schneider, Disziplintrainer Canadier
  • Gregor Simon, Bundestrainer
  •  Manuela Gawehn, Team Leader

 

WM-Splitter:

  • Masters Cup: Freitag, 29.06 wird der MasterCup ausgetragen. Hierbei handelt es sich um einen offenes Rennen für Altersklassesportler über 35.
  • Schulprogramm: Während der WM-Woche gibt es ein spezielles Programm für die Schulen im Austragungsort. Anstatt Unterricht steht für die ortsansässigen Schüler Rafting und Zuschauen bei den Rennen auf dem Stundenplan.

 

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