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Spielplatzkompass gibt Übersicht über Spielplätze in der Innenstadt

Fulda. Der Name ist gleichsam Programm: Mit dem Spielplatzkompass haben die Fachämter der Stadt eine Übersicht über die Spiel- und Lebensräume von Kindern in der Fuldaer Innenstadt zusammengestellt. Doch das Papier dient nicht nur dem Zweck zusammenzutragen, sondern auch Empfehlungen zu geben, wo noch mehr für Kinder und Jugendliche getan oder was verbessert werden kann.

Nach den Beratungen in den Gremien und positiver Resonanz auf den Spielplatzkompass haben Fuldas Oberbürgermeister Gerhard Möller sowie Bürgermeister Dr. Wolfgang Dippel in seiner Funktion als Sozialdezernent der Stadt den Spielplatzkompass der Öffentlichkeit vorgestellt. Wichtigstes Ergebnis der Studie: Die Fuldaer Innenstadt kann bei Spielplätzen in weiten Teilen dank der Landesgartenschau von 1994 mit einer relativ guten Ausgangslage aufwarten, die nur punktuelle Nachbesserungen notwendig macht.

Anders sieht es dagegen im südöstlichen Bereich der in vier Zonen unterteilten Innenstadt aus. Vor allem im Bereich des Osthessencenters leben sehr viele Kinder und Jugendliche, für die es keine Aufenthaltsmöglichkeiten gibt. „An diesem Punkt sehen wir einen Handlungsbedarf“, wie Möller bei der Präsentation des Spielplatzkompasses betont.

Möglichkeiten

Sowohl Fuldas OB als auch Bürgermeister Dippel möchten die Überlegungen des Papiers aufgreifen und neue Spiel- und Lebensräume eröffnen, wo dies möglich ist. Der Spielplatzkompass regt u.a. an, freie Brachen im Umfeld des ehemaligen Kornhauses zu nutzen oder die Anliegen der Kinder- und Jugendlichen im Zuge der Neugestaltung des Universitätsplatzes einfließen zu lassen.

Vor allem aber geht es den Experten aus den Fachämtern darum, im Rahmen der Möglichkeiten die Entwicklung eines privaten Spielbereichs am Osthessencenter zu beeinflussen oder innerhalb der Verwaltung darauf hinzuwirken, dass einzelne Straßen im Quartier zu Spielstraßen mit Aufenthaltsqualität für die nachwachsende Generation umgestaltet werden.

Tourismus und Handel

Der Spielplatzkompass berücksichtigt nicht nur die Interessen der Wohnbevölkerung in der Innenstadt, sondern nimmt gezielt auch den Bedarf von Gästen der Stadt in den Blick. Egal, ob Sie sich als Touristen in der Domstadt aufhalten oder zum Einkaufen mit den Kindern in die Stadt gefahren sind, wie der OB erläutert. Deshalb laufen auch Überlegungen, die Aufenthaltsqualität der Fußgängerzone durch Spielpunkte zu erhöhen.

Bei dieser Thematik möchte die Stadt die Geschäftsinhaber mit einbinden und für Familienfreundlichkeit werben. Ziel ist es nach Worten Möllers und Dippels, gemeinsam mit dem Einzelhandel Spielpunkte „mit Aufforderungscharakter in der Innenstadt entstehen zu lassen, die zugleich zu einer Identifikation beitragen“. Diese Spielpunkte können nach Ansicht beider Dezernenten in Zusammenarbeit von öffentlicher Hand und privaten Unternehmen umgesetzt werden. Ein erstes Modellvorhaben ist derzeit am Bonifatiusplatz in Planung.

Herausforderung

Die Situation im Bereich der Spielplätze in der Innenstadt stellt für die Stadt, so das Ergebnis des Spielplatzkompasses, eine besondere Herausforderung dar. Durch Ortsbegehungen und Stadtteilerkundungen mit Kindern haben sich die Fachleute aus dem Grünflächen-, Umwelt- und Friedhofsamt, dem Stadtplanungsamt, dem Gebäudemanagement sowie dem Amt für Jugend und Familie eine gute Übersicht verschafft.

Insgesamt 7 öffentliche sowie 3 private Spielplätze mit einer Nutzfläche von mehr als 6.500 Quadratmetern stehen in der unmittelbaren Innenstadt rund 1900 Kindern und Jugendlichen im Alter von 0 – 17 Jahren zur Verfügung. Aufgrund der Bevölkerungsstruktur und der jeweils individuellen Situation in den einzelnen Quartieren ist ein weiterer Bedarf an Spielraum erforderlich.

Wie Fuldas Oberbürgermeister betonte, habe die Verwaltungsspitze durch die Arbeit der beteiligten Ämter eine wertvolle Hilfe zur Beurteilung der gegenwärtigen Situation in der Stadt erhalten. „Der Spielplatzkompass hat uns in einer bisher nie dagewesenen Tiefe demographische und soziale Strukturen in der Verbindung mit wertvollen Handlungsempfehlungen aufgezeigt.“ (mb)

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