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Der Tiger kommt zum Frühstück

Bad Homburg. Schon im Kleinkindalter werden die Weichen für ein gesundes Leben gestellt. Der Kindergarten leistet hierbei einen großen Betrag. Gesundes Essen und ausreichende Bewegung sind dabei sehr wesentlich. Trotzdem gibt es Eltern, die ihrem Fünfjährigen ein Croissant, Kekse und stark gezuckerte Säfte in den Kindergarten mitgeben. Das AOK-Präventionsprogramm TigerKids will dem entgegen wirken. Die Kleinen lernen zum Beispiel, welche Nahrungsmittel gesund sind und von welchen man nur wenig essen sollte. Im Idealfall erziehen Kinder ihre Eltern. Die Schulung der Erzieherinnen und Erzieher übernimmt die AOK Hessen. Bis Jahresende werden 1.800 hessische Kinder damit erreicht.Dem Tiger begegnen die Kinder während ihrer kompletten Kindergartenzeit. Obwohl er nur eine Handpuppe ist, gilt er als allwissender Berater in Sachen Ernährung. Die Kinder lieben ihn und akzeptieren seine Meinung. So begutachtet er Brotdosen, gibt wichtige Hinweise und – wenn der Inhalt seinen Anforderungen genügt – auch Punkte. Hat ein Kind genügend Punkte beisammen, gibt es eine kleine Belohnung.

„Der erzieherische Effekt geht sogar so weit, dass die Kinder gesundes Essen bei ihren Eltern einfordern“, erzählt Ernährungsberaterin Bettina Kaiser von der AOK Hessen. Bislang hat sie 200 Erzieherinnen und Erzieher in zweitägigen Seminaren mit dem Programm vertraut gemacht. In 2009 kommen weitere 180 Personen aus 21 Einrichtungen hinzu. Um eine effektive und dauerhafte Umsetzung des Projektes in den Kitas zu gewährleisten, wird jeweils das komplette Personal einer Einrichtung geschult.

Entwickelt wurde das Projekt von der AOK und der Stiftung Kindergesundheit. Das Einüben eines gesunden Lebensstils, der regelmäßige ausdauernde Bewegung und eine gesundheitsfördernde Auswahl von Speisen und Getränken beinhaltet, erfolgt ohne Zwang und erhobenen Zeigefinger. Durch viele Geschichten, Spiele und Sinneserfahrungen nehmen die Kinder Wissenswertes ganz nebenbei mit auf.

So zeigt ihnen der Tiger als Lokführer eines Holzzuges beispielsweise, welche Lebensmittel besonders gesund sind, und ermutigt sie diese auch gleich zu probieren. „Das Programm arbeitet nicht mit Vorschriften oder Verboten, sondern mit Angeboten, mehr Spaß und Geschmack an einer gesunden Ernährungsweise zu entwickeln. Durch positive Bewegungserfahrungen finden kleine Couchpotatoes wieder Spaß an der Bewegung. Anders könnte man das den Kindern auch gar nicht vermitteln“, bestätigt Kaiser. In Bayern wurde das Projekt in einer Pilotphase von 2003 bis 2006 mit Erfolg getestet. Die Kinder dort waren am Ende der Laufzeit fitter und ernährten sich wesentlich gesünder als vorher.

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