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Weitere Gymnasien für Studien- und Berufsorientierung begeistern

OloV 3Es war ein Versuchsballon – mit der Aussicht auf Langlebigkeit: die Studien- und Berufsorientierung am Gymnasium. Das von OloV (Optimierung der lokalen Vermittlungsarbeit im Übergang Schule-Beruf) initiierte Pilotprojekt, das von September 2014 bis Januar 2015 an der Winfriedschule Fulda durchgeführt wurde, endete am Tag der Zeugnisübergabe.

Nach insgesamt zehn Veranstaltungen zur Studien- und Berufsorientierung durften über 100 Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 10 bei einer Abschlussveranstaltung Manöverkritik üben und den Initiatoren einige Hausaufgaben mit auf den Weg geben.

Im Rahmen einer Präsentation waren die Jugendlichen zunächst auf ihre Erwartungen an die Veranstaltungsreihe und die Referenten sowie auf ihre Hoffnungen und Befürchtungen eingegangen. So hatten sich die Schülerinnen und Schüler tiefere Einblicke in die Berufswelt, Tipps und Entscheidungshilfen für ein Praktikum sowie die spätere Studien- und Berufswahl und eine vereinfachte Darstellung des komplexen Arbeitsmarkts erhofft. Befürchtet wurde Langeweile bei den Vorträgen oder zu viel Eigenwerbung der Firmen.

Auf die Frage von Moderator Dr. Volker Nies, welche Einsichten die Jugendlichen bei der Veranstaltungsreihe gewonnen hätten, hieß es. „Wir haben einen genaueren Überblick über die Wirtschaftsregion Fulda und die Angebotsvielfalt der Region bekommen. Außerdem haben wir mehr über die Erwartungen der Arbeitgeber erfahren, Informationen über das duale Studium erhalten und gehört, dass es sinnvoll sein kann, vor einem Studium eine Ausbildung zu absolvieren.“

OloV 2Bei der Veranstaltungsreihe hatten Geschäftsführer und Personalverantwortliche aus namhaften regionalen Betrieben und Institutionen verschiedene Berufsbilder und Karrieremöglichkeiten vorgestellt. Besonders beeindruckt waren die Jugendlichen nach eigenen Aussagen von der Veranstaltung „Praktikumsknigge“, die von Ina Grimm, Personalreferentin der Ondal Medical Systems GmbH, gestaltet wurde. Als sehr positiv bewerteten die Gymnasiasten die Beiträge der Auszubildenden, die aus ihrem beruflichen Alltag und von den eigenen Erfahrungen berichten konnten.

Kritisiert wurde, dass bei der Veranstaltungsreihe nicht alle Interessensbereiche abgedeckt wurden. Die Schülerinnen und Schüler hätten sich auch Berufe aus Medizin, Soziales, aus musischen Bereichen oder den MINT-Fächern gewünscht. Zudem kritisierten die Jugendlichen die Eigenwerbung der Unternehmen.

Letzteren Kritikpunkt nahm Landrat Bernd Woide zum Anlass, auf die grundsätzliche Arbeitsmarktsituation hinzu-weisen: „Ihr seid in der glücklichen Lage, euch euren Arbeitsplatz aussuchen zu dürfen. Die Unternehmen suchen euch und werben um euch, weil sie euch mit ganz unterschiedlichen Qualifikationen brauchen“, so der Landrat, der nach der gelungenen Präsentation der Schülerinnen und Schüler das Fazit zog, dass sich auf dem Versuchsballon aufbauen lasse und dieser weiter verbessert werden könne. “Denn die Berufsorientierung am Gymnasium soll dazu dienen, den Fokus zu erweitern und neue Möglichkeiten zu entdecken“, betonte Woide.

Dies ist nach Einschätzung von OloV-Koordinator Ulrich Nesemann bei dem Pilotversuch an der Winfriedschule geglückt. Für Nesemann und die beteiligten OloV-Akteure aus Industrie, Handwerk, Schule und Politik, deren gemeinsames Ziel die Optimierung der lokalen Vermittlungsarbeit am Übergang Schule-Beruf ist, steht fest: „Dass die Schülerinnen und Schüler noch besser auf das Berufsleben vorbereitet werden müssen – und zwar an allen Schulformen.“ Deshalb hoffen die Initiatoren, dass sie noch bei weiteren Gymnasien in Stadt und Landkreis Fulda auf offene Ohren und Interesse für diese Veranstaltungsreihe stoßen. Für Anfragen steht Ulrich Nesemann gerne unter der Telefonnummer (0661)6006-8059 zur Verfügung.

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