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Neu im Fuldaer Landratsamt: Historientafeln zur geschichtlichen Entwicklung der Region im Flur zu den Sitzungsräumen

352-Historientafeln3Besucher des Kreishauses können sich künftig im Schnelldurchlauf einen Überblick über die Geschichte des Landkreises Fulda verschaffen. Vergangene Woche wurden an den Wänden im Flur vor den Sitzungsräumen Schautafeln montiert, die die geschichtliche Entwicklung der Region von der Kreisgründung bis in die Gegenwart aufzeigen. Dabei liegt das Schwergewicht auf einer Darstellung der Auswirkungen historischer Ereignisse auf den Landkreis als Verwaltungsinstitution.

Die Dauerausstellung zur Kreisgeschichte besteht aus zwei Teilen. Auf der Seite zu den Sitzungsräumen befinden sich vier Großtafeln (2,50 x 1,10 Meter), die die Zeit von 1821 bis 1914, 1914 bis 1945, 1945 bis 1989 und 1989 bis heute beleuchten. Durch die Bezugnahme auf das allgemeine politische Geschehen soll die Einordnung des administrativen Handels der Kreisverwaltung in einen Gesamtzusammenhang erleichtert werden. An der gegenüberliegenden Fensterseite hängen zwölf kleinere Tafeln (0,80 x 1,10 Meter), die zentrale Themen der Kreisgeschichte wie das Fulda Gap oder die Wasserkuppe behandeln.

Die Historientafeln greifen eine Anregung von Landrat Bernd Woide auf. Ihm sei es mit seinem Vorschlag darum gegangen, der interessierten Bevölkerung den geschichtlichen Wandel am Beispiel eines Landkreises und seiner Verwaltung nachvollziehbar zu machen. Vieles in der Gegenwart lasse sich erst richtig verstehen, wenn man die Vergangenheit kenne. Dies gelte gerade im Hinblick auf die nachwachsende Generation, die ein entsprechendes Bewusstsein entwickeln müsse „Die Ausstellung ist aber auch eine Verbeugung vor der tief verwurzelten Heimatliebe der Menschen in der Region.“

Texte und Bilder wurden von Wolfgang Fuhrmann zusammengestellt. Der 55-jährige Journalist lebt seit 2001 in Fulda und hat in Marburg Kunstgeschichte studiert. Die Recherche und Aufarbeitung der Kreisgeschichte nahmen mehrere Monate in Anspruch. Unterstützung erfuhr er unter anderem von den Stadtarchiven in Fulda und Hünfeld, der Point-Alpha-Stiftung, den Heimatkreisen Leitmeritz und Friedland, dem Biosphärenreservat Rhön, dem Herz-Jesu-Krankenhaus und der Rhönenergie. Fotos steuerten Erich Plappert, Joachim Jenrich, Elisabeth Sternberg-Siebert, Claus Blachnik und Karl-Heinz-Burkhardt bei.

Für die grafische Umsetzung und Gestaltung der Ausstellungstafeln zeichneten Martin Heil und Annette Frankholz von der Agentur Greb & Friends verantwortlich. Sie hätten dies mit einem Engagement und einer Akribie getan, die weit über das Normalmaß hinausgingen, lobt Fuhrmann. Die Gesamtverantwortung für das Projekt lag in den Händen von Stefan Waldmann, dem Leiter des Referats für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit beim Landkreis. Um eine Bildergalerie der Fuldaer, Hünfelder und Gersfelder Landräte, die in der Nähe der Historientafeln hängen, kümmerte sich Peter Malolepszy.

Rückblickend stellt Fuhrmann fest, dass er selbst bei der Ausstellung viel gelernt habe. Dadurch hätten sich ihm als Zugereistem einige geschichtliche Zusammenhänge des Fuldaer Landes erschlossen. Profitiert habe er vom Kreisjahrbuch, an dessen Chronikteil er seit fünf Jahren mitwirke. Hauptanliegen sei es, mitunter komplizierte historische Abläufe allgemeinverständlich zu erläutern und dabei aus einer großen Materialfülle das Richtige auszuwählen. Ein Anspruch auf Vollständigkeit bestehe nicht. Vielmehr würden es einige Aspekte der Kreisgeschichte lohnen, intensiver aufgearbeitet zu werden.

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