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KKV verurteilt Attentat an Henriette Reker

„Mit Entsetzen und Abscheu haben wir die brutale Gewalttat eines offenbar mit der rechten Szene sympathisierenden Mannes verfolgt, der am Samstag mit einem Messer die inzwischen zur Oberbürgermeisterin von Köln gewählte Henriette Reker schwer verletzt hat.“ Mit diesen Worten verurteilt der gebürtige Fuldaer Bundesvorsitzende des KKV, Verband der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung, Bernd-M. Wehner, das aus einer fremdenfeindlichen Gesinnung begangene Attentat. Gleichzeitig appelliert der katholische Sozialverband an die Bürgerinnen und Bürger in Deutschland, nicht politischen Rattenfängern nachzulaufen und deren Parolen zu übernehmen. So sei es unerträglich, wenn beispielsweise bei einer Pegida-Demonstration in Dresden ein Galgen mitgeführt worden sei, der für Angela Merkel und Sigmar Gabriel „reserviert“ war. „Allein die Tatsache, dass dies vom Veranstalter nicht unterbunden wurde, zeigt, welche Gesinnung bei diesen Demonstrationen herrscht“, so Wehner wörtlich.

Darüber hinaus warnt der KKV vor einer Verrohung der politischen Auseinandersetzung vor allem in den elektronischen Medien. Für den KKV zeige diese Entwicklung, dass offenbar viele Menschen im Netz jegliche Form von Anstand vermissen ließen und Wertschätzung anderer für sie ein Fremdwort sei. Offenbar glaubten die Schreiber, dass im Internet alles erlaubt sei und man seinen Hasstiraden freien Lauf lassen könne. „Wir können und wollen eine solche Verrohung der Sitten im Netz nicht weiter hinnehmen. Deshalb plädieren wir als katholischer Sozialverband dafür, dass künftig Kommentare usw. in Diskussionsforen nicht mehr anonym erfolgen dürfen“ so der KKV-Bundesvorsitzende. Wenn man schon seine Meinung äußere, solle man auch mit seinem Namen dafür stehen, schließlich sei das digitale Netz kein rechtsfreier Raum. Auch hier sollten die einfachsten Regeln des Anstandes gelten.

Gleichzeitig ruft der KKV aber auch die Politiker auf, Ängste von Menschen ernst zu nehmen. Da Ängste immer mit persönlichem Empfinden zu tun hätten, gelte es mit den Betroffenen darüber zu reden und zwar vorurteilsfrei und mit aller Gelassenheit. Auch dürfe man sie nicht gleich in eine bestimmte politische Ecke stellen. Wenn man schon Toleranz predige, dann müsse sie für alle gelten. Probleme dürfe man nicht ignorieren, sondern sie müssten benannt, analysiert und wenn möglich beseitigt werden.

„Im Übrigen ist auch erstaunlich, wie viele Leute, die ihr Christentum kaum noch praktizieren, auf einmal das christliche Abendland in Gefahr sehen“, unterstreicht Bernd-M. Wehner, und warnt gleichzeitig vor einer Dramatisierung einer angeblichen Gefahr durch den Islam in Deutschland. „Das Christentum ist nur dann in Gefahr, wenn wir es selbst nicht mehr praktizieren.“ Zu Recht habe Innenminister Thomas de Maizière gesagt, dass man „mit lauen Weihnachtschristen nicht gut streiten“ könne. Dass es radikale islamistische Bewegungen gebe, sei unbestritten. Die von der IS oder den Taliban durchgeführten Brutalitäten zeigten dies überdeutlich. Genauso unstrittig sei aber auch, dass die überwiegende Zahl der Muslime in Deutschland solche Gruppierungen ablehnten und an einem friedlichen Zusammenleben interessiert seien, unterstreicht der KKV-Bundesvorsitzende. Deshalb wäre es wünschenswert und letztlich im Interesse der Muslime, wenn sie sich auch in der Öffentlichkeit noch stärker von radikalen Gruppen distanzieren würden.

Der Bundesverband der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung e.V. ist ein katholischer Sozialverband mit rund 90 Ortsgemeinschaften in ganz Deutschland. Informationen zum KKV erhalten Sie im Internet unter www.kkv-bund.de, oder unter 0201 87923 – 0.

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Kirche, Politik & Wirtschaft