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Visionär gewürdigt: Aus Moltkestraße wird Moritz-Juchheim-Straße

070608_juchheim.jpgSchönes aus Fulda. Bis vor wenigen Tagen war die Firma Jumo in der Moltkestraße zu Hause. Künftig lautet die neue Firmenanschrift: Moritz Juchheim Straße. Dass ein Teilstück der Moltkestrasse umbenannt worden ist, geht auf eine Anregung aus dem Hause des Mess- und Regeltechnikherstellers zurück. Mit dem Namensgeber wird eine außergewöhnliche Unternehmerpersönlichkeit, ein „Visionär und bescheidener Mensch“ gewürdigt, wie Fuldas Verwaltungschef Gerhard Möller bei einer kleinen Feier mit Firmenchef Bernhard Juchheim, seiner Familie und Mitarbeitern betonte.

International aufgestelltes Unternehmen

1910 kam Moritz Juchheim im thüringischen Ilmenau  als jüngster Sohn der Familie zur Welt. Mit ihm wuchsen acht Brüder und drei Schwestern auf dem elterlichen Hof mit angeschlossenem Holzhandel auf. Der Vater gründete bereits 1907 eine Thermometerfabrik. Nach Schule und kaufmännischer Ausbildung arbeitete Moritz von 1926 bis 1934 im Betrieb seines älteren Bruders Otto. Im gleichen Jahr, also 1934, gründete er gemeinsam mit zwei seiner Brüder einen eigenen Betrieb.

Der Krieg bedeutete für die Familie eine Zäsur. 1948 erfolgte in Fulda die Gründung des Unternehmens MK Juchheim (Jumo) mit einem weit verzweigten Firmennetz. „Moritz Juchheim war ein Pionier und Unternehmer, der für seine Familie und viele Menschen aus der Stadt und Region ein Lebenswerk aufgebaut hat“, lobte Möller den Namensgeber der neuen Straße. Die Stadt sei deshalb froh und stolz, einen Teil der ehemaligen Moltkestraße nach Moritz Jucheim und seinem Werk, das die Wirtschaft der Stadt nachhaltig geprägt habe, zu benennen.  Respekt und Anerkennung sprach der OB aber auch Sohn Bernhard und Enkel Michael aus. Beide hätte die von Moritz Juchheim gegründete Firma erfolgreich zu einem „großen international aufgestellten Unternehmen weiterentwickelt.“

Zugepackt

An die schwierigen Gründerjahre in Fulda und die Persönlichkeit seines Vaters erinnerte Sohn Bernhard. Nach dem Krieg sei es auch in Fulda nicht einfach gewesen, brauchbare Gebäude für die Produktion zu bekommen. Doch der damalige Stadtbaurat Hans Nüchter hatte spontan geholfen, unter anderem auch bei der Frage der Genehmigungen. Vater Moritz habe selbst zugepackt und beispielsweise 150 Meter Graben für die zur Produktion von Thermometern notwendigen Gasleitung ausgehoben. 1948 habe schließlich die Produktion begonnen. Heute beschäftigt das Unternehmen 1600 Mitarbeitern im „Mutterbetrieb“ und zahlreichen ausländischen Niederlassungen.

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