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„Joanna Skurska – Objekte“ – Ausstellungseröffnung in Kleinsassen

070615_chantal.jpgTermin. Am Sonntag, dem 22. Juli, wird um 16.00 Uhr in der Kunststation Kleinsassen die Ausstellung mit Objekten von Joanna Skurska eröffnet.

 „Stumm sind sie, aber ausdrucksvoll in ihrem Schweigen“, heißt es in einer Schrift des 19. Jahrhunderts. Die Rede ist von den leeren Kleidern, den äußeren Hüllen des Körpers, die nach den Worten des Thomas Carlyle mehr als nur ein hohles Kleidergewebe darstellen.
Sie sind vielmehr „Zeugen und Instrumente von Freud und Leid, von Leidenschaften, Tugenden, Verbrechen…von Gut und Böse“. Das heißt: Sie sind im übertragenen Sinne die Abbilder des Menschen und seines Wirkens, aber auch Sinnbilder für die Gesellschaft und ihren Wandel. Und sie sind mehr noch eine Metapher für das Unsichtbare im „Gewand“ des Sichtbaren.

Wie viel sich in dem hohlen Gewebe verbergen und offenbaren kann, was sich in seinen Formen oder Strukturen ausdrückt  und wie sich die Kleider nach außen und innen verhalten – dies alles und noch viel mehr zeigen die Textilobjekte der polnischen Künstlerin Joanna Skurska.

Die gebürtige Danzigerin hat eine Kollektion von Kleidern und Dessous geschafften, die das weibliche Gewand als Zeichen, Ausdruck oder  Spur eines Körpers präsentiert. Es sind sehr feminine Kleidungsstücke, figurbetont und konturenreich, die auch – oder gerade – als leere, körperlose Hülle von verschiedenen Inhalten zeugen. Mehr noch: Sie nehmen in ihrem festen, starren Gewebe eine nahezu körperhafte Gestalt an, werden gleichsam zu einem selbstständigen Wesen, zu einem künstlerischen Objekt, das auch ohne Träger seine Form erhält.

Hergestellt hat sie die Textilkünstlerin, die auch als Malerin arbeitet, in einer der traditionellen Techniken des textilen Gestaltens, in der Kunst des Webens oder des Flechtens. Doch ihre Faser ist nicht aus dem Stoff, aus dem normalerweise Kleider sind. Kette für Kette und Schuss für Schuss besteht sie aus einem drahtigen Material, das eigentlich aus einem anderen Zusammenhang stammt. Skurskas Objekte sind bis zum 23. September 2007 in Kleinsassen zu sehen.

An Eröffnungstagen erhebt die Kunststation Kleinsassen keinen Eintritt, erbittet aber eine Spende. Die Kunststation und das Café sind dienstags bis sonntags von 13.00 bis 18.00 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet 1,50 €, Kinder und Schüler sind frei, Führungen sind nach Vereinbarung möglich.

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