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Bürger können sich an Erweiterung des Solarparks Kalbach beteiligen

Kalbach. Rund 30 Interessenten kamen am Mittwoch, 25. August 2009, ins Mittelkalbacher Bürgerhaus, um sich über Beteiligungsmöglichkeiten für die geplante Erweiterung des Solarparks auf der Fläche des Abfallwirtschafts- und Energiezentrums Kalbach zu informieren. Acht von ihnen bekundeten anschließend, eine Nachführ-Anlage kaufen oder sich im Rahmen einer Bürgergesellschaft am Kauf beteiligen zu wollen – weitere Interessenten haben also noch Gelegenheit, am Projekt der geplanten 16 Anlagen teilzunehmen. Am Sonntag, 30. August 2009, besteht um 10:00 Uhr Gelegenheit, sich direkt am Deponie-Standort ein Bild zu machen und weitere Informationen zu erhalten.

Auf der Fläche des Abfallwirtschafts- und Energiezentrums Kalbach, das dem Landkreis Fulda gehört, betreibt das ÜWAG-Tochterunternehmen SynEnergie GmbH seit Ende 2008 einen der größten und leistungsfähigsten Solarparks der Region. Derzeit erzeugen am Deponiestandort Kalbach 1.652 Solarmodule auf 34 drehbaren Gerüsten, sogenannten Nachführsystemen, jährlich rund 475.000 Kilowattstunden umweltfreundlichen Sonnenstrom – das entspricht rechnerisch dem Stromverbrauch von rund 135 Drei-Personen-Haushalten. Durch die automatische Ausrichtung der Sonnensegel nach dem Sonnenstand arbeitet die Anlage besonders effizient. Gebaut wurden die Nachführsysteme von der Neotron GmbH aus Eichenzell. Bislang werden erst zwei Drittel der Fläche genutzt; es ist noch Platz für weitere 16 nachführbare Solaranlagen.

Erster Kreisbeigeordneter Dr. Heiko Wingenfeld und der Kalbacher Bürgermeister Dag Wehner begrüßten die Interessenten im Bürgerhaus Kalbach. Bürgermeister Wehner ermunterte die Teilnehmer der Veranstaltung zur Beteiligung an dem Projekt, das die Gemeinde Kalbach wie bereits bestehende Bürgersolaranlagen begleiten und befördern wolle. „An uns ist vielfach der Wunsch herangetragen worden, auch der Bevölkerung zu ermöglichen, sich an diesem Standort an der Stromerzeugung mit nachführbaren Anlagen beteiligen zu können“, erläuterte Dipl.-Ing. (FH) Ludwig Montag, Geschäftsführer der SynEnergie GmbH, den Hintergrund der Entscheidung, die noch vorhandene Erweiterungsfläche in Kalbach für Solaranlagen in Bürgerbesitz bereitzustellen. Dies sei beim Landkreis Fulda auf positive Resonanz gestoßen, bekräftigte Erster Kreisbeigeordneter Wingenfeld.

Thomas Menz, Geschäftführer der Neotron GmbH, die auch die Erweiterung des Solarparks Kalbach übernehmen würde, erläuterte Technik und Ertragschancen der Anlagen. Jede Nachführanlage hat eine Leistung von 11,44 Kilowatt peak, die rund 14.250 Kilowattstunden Solarstrom pro Jahr ins Netz einspeisen kann. Sie kostet rund 50.000 Euro. Rechnet man beim Kauf mit der Investition von 50 Prozent des insgesamt benötigten Kapitals und Aufnahme eines Kredits für die Restsumme, ergibt sich nach Zahlungen für den Kredit und für die Betriebskosten – zum Beispiel für Wartung, Versicherung und Rücklagen – eine jährliche Rendite von rund 5,3 Prozent. „Die Anlage hat sich damit nach zwölfeinhalb Jahren amortisiert“, erläuterte Thomas Menz. Der Satz für die Einspeisung von Solarstrom auf nachführbaren Systemen ist vom Gesetzgeber für 20 Jahre garantiert und liegt für Anlagen, die im Jahr 2009 ans Netz gehen, bei 31,94 Cent pro Kilowattsunde.

Interessenten können entweder ein gesamtes Nachführsystem erwerben oder sich mit anderen Bürgern zusammenschließen, um gemeinsam zu investieren. Bis Ende September 2009 soll feststehen, wie viele Einzelinvestoren sich gefunden haben und welche Investitionen ein möglicher Zusammenschluss von Bürgern tätigen möchte. „Mindestens zwölf Anlagen müssen verkauft werden, damit sich die Erweiterung trägt“, erläuterte SynEnergie-Geschäftsführer Ludwig Montag.

Vom bereits bestehenden Solarpark und der Erweiterungsfläche können sich Interessenten am kommenden Sonntag, 30. August 2009, ab 10:00 Uhr in Oberkalbach selbst ein Bild machen und sich noch näher über das Bürgersolarprojekt informieren. Treffpunkt ist der Eingang des Solarparks am Abfallwirtschafts- und Energiezentrum (Anfahrt von Oberkalbach aus kommend über den Siedlerweg, der direkt auf die Solaranlage zuführt).

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