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Dienst am Menschen für Menschen – Pfarrer Werner Gutheil am Klinikum Hanau verabschiedet

091125_PfarrerFulda. Nach 13 Jahren als Katholischer Klinikseelsorger am Klinikum Hanau wurde Werner Gutheil am Samstag offiziell verabschiedet, um künftig als Diözesanseelsorger für Trauernde in der Diözese Fulda zu wirken. Ordinatsrat Monsignore Christof Steinert verlas im Rahmen der Verabschiedung die Entpflichtungs- und Ernennungsurkunde. Zugleich würdigte Monsignore Steinert die Arbeit von Pfarrer Gutheil und charakterisierte dessen Selbstverständnis als „konsequenten Dienst am Menschen für die Menschen – mit dem Mut, auch innerkirchlich immer wieder Diskussionen anzustoßen und für notwendig erkannte Veränderungen einzutreten“.

In zahlreichen Grußworten wurde die Arbeit von Pfarrer Gutheil unter ganz verschiedenen Aspekten gewürdigt. Auf die besondere Rolle der Klinktätigkeit im gesamten Spektrum der Seelsorge ging Pfarrer Hans Dehm als Dechant des Dekanats Hanau ein: „Klinikseelsorger benötigen eine gezielte Zusatzausbildung und persönliches Charisma – Pfarrer Gutheil hat beides“. Der Hanauer Oberbürgermeister Claus Kaminsky erläuterte am Beispiel des Kindergrabmals in Hanau die Bereitschaft von Pfarrer Gutheil, Pionierarbeit nicht nur theoretisch zu entwerfen, sondern auch praktisch im Verbund mit anderen voranzubringen.

Mit einem klaren Bekenntnis zur christlich-abendländischen Tradition verband der Ärztliche Leiter des Klinikums Hanau, Prof. Dr. Dietmar Zierhut, den Anspruch des Klinikums als Krankenhaus der Maximalversorgung und dankte Pfarrer Gutheil für sein Engagement. Prokurist Thorsten Wies erinnerte daran, dass sich schon früh insbesondere die Begleitung Schwerstkranker und Sterbender als Arbeitsschwerpunkt des scheidenden Katholischen Klinikseelsorgers herausbildete.

091125_Pfarrer2Für die Niederländisch-Wallonische Gemein de betonte Pfarrer Torben W. Telder die Offenheit von Pfarrer Gutheil für ungewöhnliche Wege, wenn es darum geht, Menschen zu erreichen: „Die Liebe zu Gott und die Liebe zu den Menschen sollte immer die Triebfeder sein, um als Geistlicher zu wirken“. Für die Ökumenische Gruppe Regenbogen, eine von Pfarrer Gutheil initiierte Selbsthilfegruppe für Trauernde, charakterisierte Dr. Carola Kromer den Initiator als „Geburtshelfer“ mit der besonderen Gabe, Trauernde wieder zurückzuführen – aus der Trauer hinein ins Leben.

Über das – ebenfalls schon jahrelang praktizierte – Engagement für die Hospizarbeit sprachen Ernst Georg Zimmermann, Erster Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Hospiz und Martina Albrecht. Beide verwiesen damit auf eine weitere Pionierleistung von Pfarrer Werner Gutheil. Elisabeth Weber, Sekretärin und ebenso kompetente wie lebenserfahrene Mitarbeiterin in der Begleitung Sterbender, dankte ihrem langjährigen Chef im Namen aller Haupt- und Ehrenamtlichen für die inhaltlich fordernde und menschlich immer angenehme Zusammenarbeit.

In seiner Dankesrede erinnerte Pfarrer Gutheil an sein Lieblingsmotto, das er einem Buchtitel von Bischof Jacques Galliot entnahm: „Eine Kirche, die nicht dient, dient zu nichts“, das er auch über seine neue Aufgabe als Diözesanseelsorger für Trauernde stellen wird und ergänzte es durch einen biblischen Leitsatz: „Wenn dich jemand bittet, eine Meile mitzugehen, dann gehe zwei mit.“

Die musikalische Umrahmung der feierlichen Verabschiedung lag Janko Jezovsek-Jizou. Den aus Slowenien stammenden und heute in Neuberg lebenden Künstler konnte Pfarrer Gutheil bereits im Vorfeld seiner neuen Aufgabe für die Leitung eines künftigen offenen Singkreises gewinnen – für Trauernde, Alleinlebende und alle, die Freude am Singen haben.

Fotos: H.Michael Roth

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