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Diözesanbaumeister Preusler hielt Vortrag in St. Elisabeth in Kassel

Schönes aus Kassel. „Ist die heilige Elisabeth in der zeitgenössischen Kunst darstellbar?“ war ein Vortrag von Diözesanbaumeister Dr. Burghard Preusler (Fulda) am Sonntag, 5. August, in der Kasseler St.-Elisabeth-Kirche überschrieben.
Mit Bildern entwickle man ein Bewertungsgerüst, in das Menschen sich einordneten, stellte der Referent heraus, und wenn dies nach dem Verständnis der katholischen Kirche im Sinne der Frohen Botschaft erfolgreich gewesen sei, komme es zu einer Heiligsprechung. Am Beispiel einer um 1300 „modernen“ Elisabethdarstellung aus der Mardorfer Kirche betonte Dr. Preusler: „Aus der Beziehung zwischen Elisabeth und leidenden Menschen, z. B. in der Legende vom Kranken im Ehebett, entstanden ein Bild Christi und eine Neubewertung des Menschen für die Zeitgenossen“.

Aus der Beziehung zwischen Menschen entstünden für die beteiligten Menschen Bilder, die Gefühle weckten. Diese Bilder könnten farbig oder grau, schwarz und weiß sein, auch figürlich oder abstrakt, laut oder leise. Anhand einer Fülle von Elisabethdarstellungen verschiedener Epochen machte Preusler deutlich, daß die Heilige in jedem Zeitstil von der Kunst vermittelt werden könne.

In seinem Vortrag, der im Zusammenhang mit der katholischen Begleitausstellung „com//Passion“ gehalten wurde, ging Dr. Preusler auf die Fülle von Bildern ein, die in der heutigen Zeit auf Menschen zugetragen werden. Mit der Kunst müsse man vorurteilsfrei umgehen, um Kitsch von ihr unterscheiden zu können. So bemühe sich das Bistum Fulda gerade auch im Elisabethjahr 2007 mit seiner Begleitausstellung „com//Passion“ zur documenta 12 um eine Präsenz in der Bildsprache von heute.

Die Bild- und Lichtinstallationen der Künstler Katarina Veldhues und Gottfried Schuhmacher in St. Elisabeth, die heutiges Leid und das Engagement für den anderen thematisieren, berührten die Besucher des Gotteshauses. Sie fänden Zustimmung und auch Ablehnung, denn Menschen stellten Ansprüche an Kunstwerke.

„In einer pluralistischen Gesellschaft mit vielfältiger Differenzierung von Erfahrungen von Individuen folgt dem hohen Anspruch eine menschlich komplexe Umsetzung“, rief der Referent in Erinnerung. Im anschließenden Gespräch gingen die zahlreichen Besucher insbesondere den somit vielfältigen Maßstäben für die Qualität von Kunst nach. (bpf)

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