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Notfallspur bei Gersfeld ist fertig gestellt

Schönes aus Gersfeld. Ein Jahr nach Beginn der Bauarbeiten gab Hessens Verkehrsminister Alois Rhiel heute in Anwesenheit von Landrat Bernd Woide, Fulda, dem stellvertretenden Landrat des Landkreises Rhön-Grabfeld, Helmut Will, Bürgermeisterin Margit Trittin, Gersfeld und Udo Baumann, Bürgermeister der Gemeinde Bischofsheim, die Lkw-Notfallspur Gersfeld offiziell frei.

„Die Notfallspur wird einen wichtigen Beitrag sowohl zur Erhöhung der Sicherheit in der Stadt als auch für die Verkehrsteilnehmer leisten“, sagte Rhiel. Die Baukosten betrugen rund 1,2 Mio. Euro und werden vom Bund getragen. Die Bundesstraße 279 weist ab der Landesgrenze Bayern in Höhe der Schwedenschanze bis in die Stadtmitte Gersfeld über eine Distanz von rund vier Kilometern eine stete Längsneigung von sechs bis neun Prozent auf.

Diese topographische Besonderheit in Verbindung mit hohem LKW-Verkehr, machte die B 279 zu einem der kritischsten Streckenabschnitte in Hessen. Die Hauptgefahr der Gefällstrecke lag darin, dass bei Bremsversagen eines Lastzuges das Fahrzeug ungebremst in die Stadt rast. Aufwendige Untersuchungen führten zu dem Ergebnis, dass letztlich nur eine bauliche Veränderung der Straßenführung, wie sie in Hessen bereits bei Herborn und Melsungen umgesetzt wurde, dem notwendigen Sicherheitsbedürfnis gerecht werden kann.

„Durch die Notfallspur wird der bergab fahrende Verkehr vor der Ortslage durch eine Fahrbahnverschwenkung geführt, die nur mit niedriger Geschwindigkeit durchfahren werden kann. Fährt ein LKW zu schnell, beispielsweise weil die Bremsen versagt haben, wird dieser in eine separate, kiesgefüllte Spur geleitet und in dem Kiesbett zum Stehen gebracht“, erläuterte Rhiel die Maßnahme.

Die Gersfelder Notfallspur besteht aus drei Elementen. Einem verschwenkten Fahrstreifen, einem Kiesbett und einem Anpralldämpfer. Das Kiesbett ist 150 Meter lang und fünf Meter breit. Der 50 Zentimeter hoch aufgeschüttete Kies soll selbst schwere Lkw zum Stehen bringen.

Der ca. 25.000 Euro teure Anprallschutz ist erforderlich, um die Wucht von Fahrzeugen abzufangen, die wegen zu hoher Geschwindigkeit der Verschwenkung nicht folgen können und auch das Kiesbett verfehlen. Um die Sicherheit im Verschwenkungsbereich zu erhöhen und auf die besondere Situation hinzuweisen, ist dieser Bereich nachts beleuchtet und entsprechend beschildert. Die höhenmäßig ungünstige Zufahrt zu dem Stadtteil Sparbrod musste im Zuge der Bauarbeiten um ca. 80 Meter in Richtung Gersfeld verlegt werden und ist jetzt für alle Verkehrsteilnehmer besser nutzbar.

„Ich hoffe, dass das Objekt dieser Freigabe nie benutzt werden muss und die Gefährdung der Bewohner der Stadt Gersfeld beendet ist“, so der Minister abschließend.

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