Fuldaer Nachrichten

Schönes aus Fulda. Am vergangenen Samstag wurde in Industriegebiet West die Jahresübung des G-ABC-Zuges des Landkreises Fulda durchgeführt. G-ABC-Zug steht für Gefahrstoff-Atomar-Biologisch-Chemisch. Er wird bei größeren Einsätzen mit gefährlichen Stoffen und Gütern alarmiert. Rund 80 Feuerwehrleute der Freiwilligen Feuerwehren Fulda Mitte, Nord, Kohlhaus und Maberzell sowie Notärzte und Rettungsassistenten des Herz-Jesu-Krankenhauses Fulda waren bei der Firma IWETEC im Einsatz.

Fotos (122): Max Colin Heydenreich

„Ziel der Übung ist es, die Leistungsfähigkeit des G-ABC-Zuges unter Beweis zu stellen und herauszufinden, ob das Zusammenspiel der Einheiten funktioniert“, erklärte Thomas Hinz, Leiter der Feuerwehr Fulda. Für die Übung war folgendes Szenario gestellt worden: Ein Lagerarbeiter war unter einem mit Ethylacetat gefüllten 1000 Liter Container eingeklemmt worden. Das Lösungsmittel war aus dem Container entwichen – Dämpfe über eine defekte Klimaanlage in das Bürogebäude gelangt. 20 Personen erlitten Reizungen der Haut und der Atemwege. Zwei Personen mussten unter ärztlicher Aufsicht dekontaminiert werden.

Die medizinische Versorgung wurde durch speziell ausgebildete Notärzte und Rettungsassistenten des Herz-Jesu-Krankenhauses sichergestellt. Unter schwerem Atemschutz sind die Ärzte und Rettungsassistenten in der Lage, unmittelbar an der Einsatzstelle zu agieren. Das heißt: Dekontamination und medizinische Versorgung laufen im Ernstfall parallel. Wertvolle Minuten, die Leben retten können, werden so gewonnen.

Die Übung, an der auch Vertreter von Polizei, Bundeswehr und Bundespolizei sowie Brandschutz- und Gefahrenabwehrexperten von Stadt und Landkreis Fulda als Gäste teilgenommen hatten, ist laut Hinz erfolgreich verlaufen. In den nächsten Wochen werde eine genaue Auswertung erfolgen.

Zum GABC-Zug: Die Sollstärke des Zuges beträgt 43 Personen, die vor Ort die Einsatzleitung sowie die Einsatzkräfte unterstützen. Sie erkunden und beurteilen die Lage, nehmen Gefahrstoffmessungen vor, sichern die Einsatzstelle und führen Maßnahmen zur Dekontamination von Personen, Ausstattung und Gelände durch. 

Der GABC-Zug wird seit dem 1. Januar 2001 von der Feuerwehr der Stadt Fulda betrieben. Die Katastrophenschutzfahrzeuge einschließlich der technischen Ausstattung sind in der neuen Stützpunktwache Fulda-Nord stationiert. Als Katastrophenschutzeinheit ist der GABC-Zug bei der unteren Katastrophenschutzbehörde des Landkreises Fulda angesiedelt.