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Landesbibliothek tagte in Lauterbach – Synergien kommunaler und schulischer Büchereien angestrebt

Vogelsbergkreis. Ein erfolgreiches Pilotprojekt in Homberg/Ohm war ein wesentlicher Grund, warum die Hessische Landesbibliothek gerade nach Lauterbach zu einer Fachtagung eingeladen hatte. Das Thema war: Ist es eine Chance für die Erhaltung der Infrastruktur im ländlichen Raum, wenn Bücherein in den kreiseigenen Schulen mit den öffentlichen Bibliotheken der Kommunen eng kooperieren? Die Antwort gab Schuldezernent Hanns Michael Diening gleich zu Beginn des Kongresses in der Sparkassen-Aula – die Antwort lautet: ja. Bereits 1993 war dieser Weg in Homberg beschritten worden. Seitdem hat die Ohmstadt eine Vorreiterrolle in Hessen.

100510_Landesbibliothek2 100510_Landesbibliothek1Das Land, der Kreis und die Stadt unterstützen das Projekt, die sich die Kosten teilen. Fast 250.000 Euro sind bereits investiert worden in den vergangenen 17 Jahren. Schon damals habe der „Sparzwang“ gewirkt, betonte Diening, für den Bibliotheken Partner für lebensbegleitendes Lernen sind. Sie gehören nach seiner Auffassung nicht zu den vieldiskutierten „freiwilligen Ausgaben“, die am Ende zur Disposition stehen könnten. Das künftige Bibliotheksgesetz trage sowohl dem Gedanken der Unverzichtbarkeit als auch der verstärkten Zusammenarbeit zur Kosteneinsparung aus guten Gründen Rechnung.

„Unser Auftrag muss es sein, Einrichtungen von zentraler Bedeutung zu erhalten“, betonte der FDP-Kreisbeigeordnete. Er verwies auch auf die Anstrengungen des Schulträgers, die Mittagsbetreuung und die Mediotheken in den Schulen massiv auszubauen.

„Netzwerke der Bildung“ wurden von allen Fachleuten in Lauterbach als zukunftsweisend heraus gestellt. So verwies Diplom-Bibliothekar Alexander Budjan von der Hessischen Landesbibliothek auf die Notwendigkeit einer stärkeren Zusammenarbeit zwischen den kommunalen Bibliotheken und den Schulbibliotheken. Ministerialrat Jürgen Sommer, Referent für Medien und kulturelle Bildung im Hessischen Kultusministerium, knüpfte hieran an und unterstrich den Stellenwert der Bibliotheken für die schulische Bildung. Über das erfolgreiche Projekt im Lahn-Dill-Kreis, IMeNs (Informations- und Mediennetzwerk für Schulen) berichtete dessen Leiterin Simone Vetter.

In einem sehr erfrischenden Referat erläuterte Michaela Staufer (Stadtbibliothek Wetzlar) dem interessierten Fachpublikum aus dem gesamten mittelhessischen Raum die zwischen dem Hessischen Kultusministerium, dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst sowie dem Deutschen Bibliotheksverband – Landesverband Hessen – eingegangenen Kooperationsvereinbarung zur Förderung der Zusammenarbeit von Schulbibliotheken und öffentlichen Bibliotheken.

Einen Beitrag der etwas anderen Art steuerte der Leiter der Vogelsberger Volkshochschule Hans-Günter Oer bei. In von ihm selbst erdachten Spielszenen stellte er das im Aufbau befindliche Projekt Hessencampus mit seinen Möglichkeiten für das lebenslange Lernen vor.

Günther Brée vom Projektbüro Schulbibliotheken beim Staatlichen Schulamt in Gießen hob die Bedeutung der Schulbibliotheken für den Unterricht in den Schulen hervor und gab Anregungen und Beispiele für das Lernen mit der Schulbibliothek.

Am Ende der Veranstaltung gaben die Leiterinnen der Stadtbibliotheken von Bruchköbel, Alsfeld und Lauterbach, Ambrosi, Jahn und Scheuer Beispiele für praktische Zusammenarbeit und durchgeführte Projekte.

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