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Beuys, Klee und Tempelschätze – Das Ausstellungsjahr 2008

Überregionales. Gerhard Richter, Joseph Beuys, Henri Matisse und Paul Klee: Auch 2008 warten deutsche Museen wieder mit Ausstellungen berühmter Künstler auf. Erstmals nach Deutschland kommen japanische Tempelschätze, zudem sind archäologische Funde aus Babylon zu sehen.
Das Museum Frieder Burda in Baden-Baden startet mit einem der gefragtesten Künstler der Gegenwart ins neue Jahr: Vom 19. Januar bis 12. Mai werden mehrere private Sammlungen dort ihre wichtigsten Werke von Gerhard Richter zeigen. Richter selbst wird Hauptwerke aus seinem Privatbesitz zur Verfügung stellen. Der 75-Jährige ist auch Kurator der Schau mit insgesamt rund 60 Werken.

Ab 17. Oktober thematisiert auch das Museum Ludwig in Köln Richter: Die Schau widmet sich den abstrakten Gemälden des Künstlers. Die meisten Bilder stammen aus den Jahren 1986 bis 1990.

Die Nationalgalerie im Hamburger Bahnhof in Berlin zeigt ab 5. Oktober eine Ausstellung zu Joseph Beuys (1921-1986), die sich vor allem den Ideen des Künstlers widmet. 20 Jahre nach der letzten umfassenden Beuys-Ausstellung in Deutschland wird neben bedeutenden Kunstwerken erstmals der gesamte Kontext seines Denkens ausgebreitet.

Die Neue Nationalgalerie in Berlin präsentiert ab 31. Oktober eine Paul-Klee-Werkschau. „Das Universum Klee“ wird mit rund 250 Meisterwerken einen Querschnitt durch das Gesamtwerk des Künstlers (1879-1940) präsentieren, der bereits zu Lebzeiten 1923 und 1930 in Berlin ausstellte.

Die Staatsgalerie Stuttgart stellt vom 27. September bis 11. Januar 2009 unter dem Titel „Matisse – Menschen Masken Modelle“ Porträts des französischen Künstlers Henri Matisse aus. Die Porträtkunst Matisses wurde bisher nicht öffentlich gewürdigt.

Im Bucerius Kunst Forum Hamburg geht es vom 9. Februar bis 18. Mai um „Schrecken und Lust: Die Versuchung des heiligen Antonius. Von Hieronymus Bosch bis Max Ernst“. Die Legende vom bedrängten und gequälten Eremiten Antonius bot Künstlern seit dem späten Mittelalter Stoff für bizarre Bildwelten. In der Hamburger Schau sind rund 80 Werke aus fünf Jahrhunderten zu sehen, darunter Gemälde von Paolo Veronese, Salvator Rosa und Lovis Corinth.

Die Kunsthalle Bremen stellt ab 29. Juni eine der bedeutendsten Persönlichkeiten des Impressionismus erstmals dem deutschen Publikum vor: Gustave Caillebotte (1848-1894). „Über das Wasser – Gustave Caillebotte“ mit mehr als 50 Gemälden präsentiert maritime Themen.

Mit den „Impressionistinnen“ befasst sich vom 22. Februar bis 1. Juni eine Ausstellung in der Frankfurter Schirn Kunsthalle. Die Schau mit 160 Werken präsentiert anhand von vier Malerinnen den weiblichen Teil der impressionistischen Bewegung. Vertreten sind Berthe Morisot, Mary Cassatt, Eva Gonzalès und Marie Bracquemond.

Das Museum Ludwig in Köln zeigt ab 15. März „Paula Modersohn-Becker und die ägyptischen Mumienporträts“. Anfang des 20. Jahrhunderts geriet Modersohn-Becker nach einem Besuch im Louvre in den Bann antiker Mumien-Bildnisse. Dies ließ sie in ihre eigenen Arbeiten einfließen und fand so zu einem Porträtstil, der wegweisend für eine ganze Epoche wurde. Zum ersten Mal werden nun Modersohn-Beckers späte Porträts ägyptischen Mumien-Porträts gegenüberstehen.

Die Hamburger Kunsthalle stellt ab 16. Mai mit dem US-Maler Mark Rothko (1903-1970) einen der bedeutendsten Vertreter des Abstrakten Expressionismus aus. Eines seiner Werke erzielte bei einer diesjährigen Auktion des New Yorker Auktionshauses Sotheby´s knapp 73 Millionen US-Dollar. Die Schau ist eine möglicherweise einzigartige Gelegenheit: Die Familie des Künstlers hat angekündigt, zu ihren Lebzeiten keine Stücke mehr ausleihen zu wollen.

Mit „Pop Art Portraits“ zeigt die Staatsgalerie Stuttgart ab 23. Februar erstmals eine umfassende Ausstellung über Pop-Art-Porträts. Zu sehen sind Werke ab den frühen 50er Jahren bis hin zur Ausprägung des Genres als internationales Phänomen ab 1965. Bilder von Elvis Presley, The Beatles oder von Marilyn Monroe zählen längst zu Ikonen der Bildenden Kunst. Dennoch ist bis heute die Bedeutung des Porträts innerhalb der Pop-Art-Bewegung kaum untersucht worden.

Phänomene des Tourismus werden ab 30. Januar in der Schau „All-Inclusive: Die Welt des Tourismus“ in der Frankfurter Schirn in künstlerischen Arbeiten dargestellt und hinterfragt. Dokumentationen und künstlerische Verfremdungen klassischer touristischer Motive und Traumvorstellungen verknüpfen sich mit Themen wie Migration, Tourismuswirtschaft und globaler Kommunikation. Zu den rund 30 internationalen Künstlern, die an dem Projekt beteiligt sind, zählen David Weiss, Jonathan Monk und Santiago Sierra.

Erstmals sind die Tempelschätze eines der ältesten Klöster Japans in Deutschland zu sehen: Daigo-ji. Die Ausstellung „Tempelschätze des heiligen Berges Daigo-ji – Der Geheime Buddhismus in Japan“ zeigt ab 25. April in der Bonner Kunst- und Ausstellungshalle 160 Werke, darunter großformatige Skulpturen, Gemälde und Bildrollen, Ritualobjekte, Kalligraphien und Sutren, die heiligen Schriften des Buddhismus. Die Klosteranlage Daigo-ji im Süden von Kyoto gilt als eines der bedeutendsten religiösen Zentren und Wallfahrtsorte.

Das Pergamonmuseum in Berlin präsentiert ab 26. Juni in der Ausstellung „Babylon“ die enge Verknüpfung der Geistesgeschichten Europas und des Vorderen Orients über einen Zeitraum von mehreren Jahrtausenden. Zahlreiche archäologische Objekte aus Babylonien dokumentieren die Wurzeln der europäischen Zivilisation. Zudem widmet sich die Schau der Rezeption babylonischer Kultur in Europa von der Spätantike bis ins 21. Jahrhundert. (ddp)

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