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Mario Klotzsche ist FDP-Fraktionsvorsitzender im Fuldaer Kreistag

Flieden. Mario Klotzsche war schon früh an Politik interessiert. Geprägt hat ihn die Erfahrung der friedlichen Revolution in der ehemaligen DDR. „Damals war ich zwölf Jahre alt und habe selbst erlebt, wie in meinem Heimatort tausende Bürger für Freiheit und Demokratie demonstriert haben und innerhalb weniger Tage die ganze Lethargie, die wie Blei über der DDR-Gesellschaft lag, weggefegt wurde“, erzählt der Fraktionsvorsitzende der FDP im Fuldaer Kreistag. Deshalb seien Freiheit vor Bevormundung durch den Staat und gelebte Demokratie bis heute ein Grundmotiv für sein politisches Engagement, so der 34-Jährige.

Weil sich die FDP besonders für Freiheit einsetze und beispielsweise als einzige Partei in ihrer Satzung das Instrument der Mitgliederbefragung als Teil direkter Demokratie verankert habe, „habe ich mich für die FDP entschieden“, sagt der Fliedener. Spannend an der Kommunalpolitik sei, dass sie die Bürger unmittelbar und ganz konkret betreffe und man schnell die Auswirkungen der getroffenen Entscheidungen sehen könne, erläutert der studierte Historiker und Soziologe, der Doktorand der Universität Halle im Bereich Wirtschaftsgeschichte ist. „Auch der unmittelbare Kontakt zu den Bürgern, die einen gleich ansprechen mit ganz konkreten Vorhaben, ist interessant. Wenn man es mit einem Schauspieler vergleichen wollte, so ist das so wie bei einem Theaterschauspieler, der auf der Bühne durch den direkten Kontakt zum Publikum gleich mitbekommt, ob er gut ist oder daneben liegt“, so der Regionalbeauftragte der FDP-Landtagsfraktion für Osthessen (zuständig für die Landkreise Fulda, Hersfeld-Rotenburg und Werra-Meißner).

Speziell die Bundes- und Europapolitik sei so komplex und von so vielen Sachzwängen bestimmt, dass der Zusammenhang zwischen einer Entscheidung und deren Folgen kaum mehr darstellbar sei, setzt Klotzsche sein Plädoyer für lokales und kommunales politisches Engagement fort. Der Beigeordnete der Gemeinde Flieden und stellvertretende FDP-Kreisvorsitzende hat ein ganz konkretes Ziel für seine Arbeit: „Ich will, dass wir im Landkreis Fulda gemeinsam ein ’Leitbild 2020’ entwickeln, in dem wir uns überhaupt erst einmal darauf verständigen, in welche Richtung wir in der Region in den nächsten zehn Jahren gehen wollen.“ In vielen Bereichen stehe man zwar gut da, bei der wirtschaftlichen Dynamik komme man aber nicht so voran wie etwa Landkreise in Nordhessen. Die Stadt Kassel belege in einer kürzlich veröffentlichten viel beachteten Studie über die dynamischsten deutschen Großstädte den ersten Platz, weil hier eine sehr gute Verkehrsinfrastruktur, eine forschungsstarke Universität und hochinnovative Unternehmen vorhanden seien. „Ich will, dass wir auch in der Region Fulda beim Thema Forschung und Entwicklung deutlich stärker werden. Nur wenn wir den Anteil hochqualifizierter Jobs ausbauen, werden wir auch bei der Kaufkraft oder bei dem Thema Abwanderung von Schul- und Hochschulabsolventen vorankommen“, so Klotzsche.

Deshalb müsse alles getan werden, um die Hochschule Fulda in den anwendungsnahen, technisch-wirtschaftlichen Fachbereichen auszubauen. „Ohne eine gute, bedeutende wissenschaftliche Einrichtung werden wir in den nächsten Jahren bei der Entwicklung der Zukunftstrends etwa in den Bereichen Mobilität, Energie, Biotechnologie und Gesundheit keine Rolle spielen können“, ist sich der FDP-Politiker sicher.

Die parteiübergreifende Zusammenarbeit und das persönliche Klima im Kreistag seien wirklich gut. Der Umgang miteinander sei sehr fair. Gerade in letzter Zeit fehle es dem 34-Jährigen jedoch, dass auch die Unterschiede in den Positionen der Fraktionen deutlich würden. „Das hat aber auch damit zu tun, dass die CDU als Mehrheitsfraktion ein bisschen die Merkelsche Taktik übernommen hat und gleich selbst Anträge stellt, die früher von linken Parteien gekommen wären.“

Um Jugendliche mehr für Politik auf kommunaler Ebene zu begeistern, müsse man ihnen zeigen, dass sie direkt vor Ort etwas bewegen könnten. Etwa wenn es um den eigenen Verein, den Fußballplatz oder ihre Freizeitanlagen gehe, so der Fliedener. In seiner Freizeit treibt der Historiker gerne Sport, geht ins Fitnessstudio oder fährt Rad in den Bergen. Eigentlich logisch, dass er als FDP-Mann das Gefühl von Freiheit auch auf dem Velo genießt.

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