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Dominik de Beisac erringt mit den Fuldaer Wasserballern großartige Erfolge in der Zweiten Bundesliga

Petersberg/Großenlüder. Manchmal am frühen Morgen, wenn die meisten noch schlafen, ist Dominik de Beisac im wahrsten Sinne des Wortes schon in seinem Element. Dann pflügt der 31-Jährige durchs Schwimmbecken. Zwei Kilometer sind das morgendliche Pensum, ehe der gebürtige Großenlüderer aus dem Ortsteil Eichenau das Schwimmbad gegen seinen Schreibtisch beim Landkreis Fulda eintauscht.

Foto: Max Colin HeydenreichDer studierte Sozialpädagoge ist beruflich im Kompetenzzentrum für Sprache und Erziehung in Petersberg im Einsatz. An den Wochenenden geht  Dominik de Beisac dann regelmäßig mit den Wasserballern der Wasserfreunde Fulda auf Tour. Ob München, Freiburg, Stuttgart oder Ludwigshafen – in der Zweiten Wasserball-Bundesliga Süd sind große Entfernungen für den Sportler nichts Ungewöhnliches, und große Erfolge schon gar nicht.

Die Leidenschaft zur Torjagd im Wasser hat der langjährige Kapitän der ersten Mannschaft bereits vor mehr als zwei Jahrzehnten entdeckt. Das Leistungsschwimmen war dem damals Zehnjährigen zu langweilig geworden, da kam die neue Herausforderung gerade recht. „Wasserball ist eine sehr schnelle und harte Sportart“, beschreibt Dominik de Beisac seine Disziplin. Im Becken gehe es unter Wasser richtig zur Sache, was der Zuschauer häufig gar nicht bemerke. Außerdem liebt der 31-Jährige den Team-Aspekt. „Alleine kannst du bei diesem Sport gar nichts bewegen“, merkt er an.

Viel Bewegung ist aber eine der Grundvoraussetzungen, um sich die nötige Fitness für die 22 Bundesliga- und die zusätzlichen Pokal-Spiele während einer Saison anzueignen. Vier Mal steigt der Abwehrspieler derzeit pro Woche ins Becken, teilweise vor, teilweise nach der Arbeit. „Mehr geht momentan einfach nicht mehr“, so de Beisac, der früher noch mehr Zeit und Schweiß in sein Training investierte. In der abgeschlossenen Spielzeit haben die Wasserfreunde einen hervorragenden zweiten Platz in der Meisterschaft belegt und mussten sich nur dem SC Neustadt geschlagen geben. Richtig weit ging es auch im Pokal-Wettbewerb. Hier erreichten die Fuldaer das Finale, unterlagen aber mit 7:14 den Neustädtern.

Besonders in Erinnerung geblieben sind dem Großenlüderer aus seiner Karriere ein fantastisches Relegationsturnier in Hannover mit dem Aufstieg in die Zweite Bundesliga, eine Partie gegen den Branchenkrösus Spandau 04 sowie die zahlreichen Trainingslager in Griechenland, Ägypten, Frankreich, Ungarn und Tschechien. Ein dickes Lob spricht der Sozialpädagoge den Fuldaer Fans aus, die ihre Mannschaft stets fantastisch unterstützten, und das nicht nur bei den Heimspielen im Sportbad Rosenau bzw. Ziehers. Auch leiste der Verein eine ausgezeichnete Arbeit, speziell im Nachwuchsbereich.

Seine sportliche Zukunft im Wasserball lässt de Beisac derzeit entspannt auf sich zukommen. „Wie lange ich noch spiele, ist völlig offen“, sagt er. Um fit zu bleiben, macht er auch in der trainingsfreien Zeit ab und zu ein kleines Läufchen oder schnappt sich seine Inline-Skates. Sein bevorzugtes Element ist jedoch das Wasser. So ist es kein Zufall, dass der Mitarbeiter der Kreisverwaltung schon seit zehn Jahren Schwimmkurse gibt. Und auch sein früheres Berufsleben hatte – natürlich – etwas mit Wasser zu tun. Als Meister für Bäderbetriebe konnte er damals seiner zweiten Heimat, dem Schwimmbad, ganz nahe sein.

Im Gegensatz zu vielen Leistungsschwimmern, die Angst vor einer Abkühlung im Meer haben, sieht de Beisac das ganz nüchtern: „Wasser ist Wasser“ Emotionaler dürfte der Athlet auf das türkisblaue Meer rund um Hawaii reagiert haben: Hier arbeitete er drei Monate lang als Au-pair.

In der Kreisverwaltung wird der 31-Jährige bei den Kollegen übrigens nicht nur wegen seiner Tätigkeit als Sozialpädagoge geschätzt. Auch hier hat er bereits seine Erfahrungen als Schwimmlehrer einbringen können. Der Nachwuchs vom Landrat und vom Ersten Kreisbeigeordneten hat beim Wasserballer das Schwimmen gelernt. Dominic de Beisac hat eben ein ganz besonderes Gespür für Wasser.

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