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Tag des Offenen Denkmals lockt nach Schloss Fasanerie

Eichenzell. Am 9. September ist der bundesweite Tag des Offenen Denkmals, an dem die Deutsche Stiftung Denkmalschutz die Öffentlichkeit an sehenswerte, denkmalgeschützte Orte einlädt. Historische Bauten und Stätten, die sonst nicht oder nur teilweise zugänglich sind, öffnen ihre Türen, und Millionen von Architektur- und Geschichtsliebhabern sind zu Streifzügen in die Vergangenheit eingeladen. Das diesjährige Hauptthema ist dem Baustoff Holz gewidmet, der in zahlreichen Erscheinungsformen in Baudenkmälern in sehr unterschiedlichen Anwendungs- und Gestaltungsformen Verwendung fand. Erklärtes Ziel dieses Tags ist es, die Bevölkerung für die Bedeutung des kulturellen Erbes zu sensibilisieren. Auch Schloss Fasanerie beteiligt sich wieder und bietet in der hiesigen Region besonders vielfältige kulturelle Erlebnisse im Baudenkmal und zum Denkmalthema Holz an.

Der Denkmal-Sonntag, wie er im Volksmund auch genannt wird, wird auf Schloss Fasanerie – schon fast traditionell – mit einem Sektfrühstück im Wildpark begonnen, bei dem sich Einheimische und Schlossfreunde auf dem Schneckenberg treffen und mit dem prickelnden Schampus aus dem Weingut Prinz von Hessen anstoßen. Der nur selten der Öffentlichkeit zugängliche, 75 Hektar große Naturpark verlockt an diesem zweiten Septembersonntag zu Streifzügen per Pedes oder Rad. Hier gibt es in diesem Jahr auch zwei forstkundliche Sonderführungen durch das Waldrevier mit dem Förster der Thann’schen Forstverwaltung, und Holzrücker Werner Becker erklärt gemeinsam mit seinem Pferd Mozart bei mehreren Vorführungen anschaulich, wie schwierig früher die Arbeit mit dem Holz im Wald war.

Holz findet sich aber nicht nur im Wildpark, sondern auch im Baudenkmal Schloss Fasanerie. Uli Thümmler, Denkmal-Fachmann für Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten aus Hünfeld, wird in einer Sonderführung die hölzernen Dachkonstruktionen und Verschalungen des Barockschlosses inklusive der zahlreichen Holzschäden und -schädlinge anschaulich und verständlich erklären. Im Schlossmuseum widmet sich Museumsdirektor Dr. Markus Miller dem geschnitzten und polierten Holz in Form von Möbeln und Kunstobjekten im Museum und zeigt hier eine sehenswerte Vielfalt des historischen und kunstvollen Schaffens.

Zusätzlich gibt es am Nachmittag eine der seltenen Führungen durch die Prinz-Heinrich-Galerie, in welcher das ausdrucksstarke und vielfältige Kunstschaffen von Prinz Heinrich von Hessen ausgestellt wird, der ab 1948 unter dem Künstlernamen Enrico d’Assia bekannt wurde. Diese fünf Museumsräume im zweiten Obergeschoss des Barockschlosses erweitern seit 2009 das Schlossmuseum um Kunst des 20. Jahrhunderts, sind jedoch derzeit nur für Gruppen nach Voranmeldung zu besichtigen. Ergänzend gibt es auf dem Schlossgelände wieder viele Kinderspiel- und –mit-mach-Aktionen und auch für das leibliche Wohl wird während des gesamten Tages gut gesorgt.

Der Besuch von Sonderführungen und Aktionen zum Denkmalsonntag sind an diesem Tag kostenfrei möglich; es wird allerdings um eine Spende für einen sehr restaurierungsbedürftigen geschnitzten Bilderrahmen der Ausstellung des Schlossmuseums gebeten. Bei Interesse an einer der kostenfreien Sonderführungen empfiehlt es sich erfahrungsgemäß, rechtzeitig vor Ort zu sein und sich eines der begehrten Freitickets zu sichern, die an der Museumskasse ausgegeben werden. „Normale“ (und kostenpflichtige) Führungen durch das Schlossmuseum finden jeweils zur vollen Stunde sowie eine Führung durch die sehenswerte Porzellansammlung um 15 Uhr statt. Das detaillierte Tagesprogramm finden interessierte Besucher auch im Internet unter www.schloss-fasanerie.de.

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