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Überlandwerk Rhön GmbH beim Start des ersten virtuelles Brennstoffzellen-Kraftwerks mit von der Partie – Umweltminister drücken Startknopf

Mellrichstadt. Bundesumweltminister Peter Altmaier und NRW-Umweltminister Johannes Remmel haben soeben gemeinsam mit dem Aachener Stadtwerke-Netzwerk Trianel das erste kommerzielle virtuelle Brennstoffzellen-Kraftwerk in Deutschland in Betrieb genommen. Das Überlandwerk ist einer der 15 kommunalen Versorger, die an diesem zukunftsweisenden Projekt teilnehmen.

Im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung im Aachener Eurogress betonte Altmaier, dass Dezentralität und Energieeffizienz – neben einem national abgestimmten Ausbau erneuerbarer Energien und der Stromnetze – Schlüsselelemente für die Stromversorgung von morgen sind. „Virtuelle Kraftwerksverbünde sind zukunftsweisende Meilensteine auf dem Weg zu einer erfolgreichen Energiewende“, so Altmaier.

Grundlage des dezentralen Kraftwerks sind die hocheffizienten Brennstoffzellen-Mikrokraftwerke BlueGen des deutsch-australischen Herstellers Ceramic Fuel Cells. Das virtuelle Kraftwerk vernetzt in einem ersten Schritt 25 Brennstoffzellen, die durch Kraft-Wärme-Kopplung gleichzeitig Strom und Wärme vor Ort produzieren. An dem Projekt nehmen neben der Überlandwerk Rhön GmbH 14 weitere Stadtwerke und kommunale Regionalversorger aus Deutschland sowie das Energie Kompetenz Zentrum Rhein-Erft-Kreis GmbH teil. Die beteiligten Versorger installieren die Mikro-Blockheizkraftwerke (BHKW) auf Brennstoffzellenbasis in ihren Kundenzentren und bei ausgewählten Kunden. Zukünftig sollen die Mikro-BHKW auch bei Endkunden in Ein- und Mehrfamilienhäusern und Gewerbeimmobilien eingesetzt werden. Die Brennstoffzelle des Überlandwerks wir in der Bezirksstelle des Unternehmens in Bad Neustadt, Brendlorenzen, eingesetzt, wo auch schon eine moderne Gas-Wärmepumpe zum Einsatz kommt.

NRW-Umweltminister Remmel begrüßt das Engagement der Stadtwerke, innovative Wege zu beschreiten und Lösungen für eine effiziente und klimaschonende Energiegewinnung zu entwickeln. „NRW ist das Land der Zukunftsenergien und braucht für die beschleunigte Energiewende mehr Kraftwerke der Zukunft. Die Kraft-Wärme-Kopplung soll in unserem Bundesland eine große Rolle spielen – deshalb legt das Land ein Förderprogramm KWK mit einem Volumen von 250 Millionen Euro auf. Unser Ziel ist es, den Anteil von KWK an der Stromerzeugung auf über 25 Prozent zu erhöhen“, sagte Remmel in seiner Ansprache im Rahmen der Veranstaltung.

Bereits im Dezember 2011 startete das Stadtwerke-Netzwerk Trianel das Umsetzungsprojekt Mini- und Mikro-BHKW. Daraus hervorgegangen ist das Netzwerk Mini- und Mikro-BHKW, in dem sich derzeit 45 Stadtwerke und kommunale Regionalversorger engagieren, darunter auch die Überlandwerk Rhön GmbH. Das gemeinsame Ziel ist es, hocheffiziente Mini- und Mikro-BHKW unter dem Namen EnergieBlock® am Markt zu etablieren.

„Wir möchten unseren Kunden mit dem EnergieBlock® innovative BHKW-Technologien für die Energie-Eigen-Produktion anbieten“, erklärt Wolfgang Pfeiffer, Vertriebsleiter des Überlandwerks. „Mit den Mikro-BHKW können unsere Kunden effizient und umweltschonend selbst Strom und Wärme erzeugen. Dazu haben wir gemeinsam mit der Trianel interessante Produktpakete für die Kunden entwickelt.“ Mit einem Wirkungsgrad von bis zu 85 Prozent sind die Anlagen hocheffizient und können die CO2-Emissionen um rund die Hälfte reduzieren.

Die Energie dort zu produzieren, wo sie benötigt wird, entlastet zudem die Stromverteilungsnetze und vermeidet Distributionsverluste, die bei konventioneller Erzeugung in Großkraftwerken bis zu 10 Prozent betragen können. Da die einzelnen Brennstoffzellen intelligent vernetzt sind und eine gute Leistungsmodulation aufweisen, kann der virtuelle Kraftwerksverbund perspektivisch zudem als Ausgleich für die fluktuierende Einspeisung erneuerbarer Energien wie Wind- oder Solarenergie genutzt werden.

Neben konventionellen BHKW mit Stirling- und Ottomotor, wird das Trianel Netzwerk die Mikrokraftwerke auf Brennstoffzellenbasis zukünftig auch Endkunden im Rahmen des EnergieBlock®-Konzeptes anbieten. Weitere Informationen unter www.uew-rhoen.de oder T. 09776 61-0.

Foto: Bernd Wilmert, Aufsichtsratsvorsitzender der Trianel GmbH, NRW-Umweltminister Johannes Remmel, Bundesumweltminister Peter Altmaier und Sven Becker, Sprecher der Trianel Geschäftsführung (v.l.n.r.) drücken gemeinsam den Startknopf für das virtuelle Brennstoffzellen-Kraftwerk. (Bild). Trianel GmbH

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