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Konjunktureller Abwärtstrend auch in der Region spürbar – Konjunkturbericht IHK Fulda

Fulda. Die konjunkturelle Eintrübung macht sich auch im IHK-Bezirk Fulda bemerkbar. Die aktuelle Geschäftslage wird von etwas mehr als 38 % der befragten Unternehmen zwar nach wie vor als gut eingeschätzt, in der Mai-Umfrage der IHK zum Konjunkturklimaindex lag dieser Prozentsatz aber noch bei 53 %. Von einer aktuell befriedigenden Geschäftslage sprechen rund 54 % der Firmen, nur 8 % registrieren aktuell eine schlechte Situation.

Deutlich wird die Abkühlung bei der Beurteilung der zukünftigen Entwicklung seitens der Unternehmen. Der Anteil derjenigen, die für die nächsten Monate mit einer Verbesserung rechnen, ist im Vergleich zur vergangenen Umfrage auf derzeit nur noch 16,5 % deutlich gesunken. Dafür wuchs der Anteil der befragten Betriebe auf fast 20 %, die von einer ungünstigeren Entwicklung ausgehen (Mai 2012: 14,8 %). Als Konsequenz hat sich der Konjunkturklimaindex für die IHK-Region Fulda, der sich aus den Einschätzungen der derzeitigen sowie der zukünftigen Geschäftslage zusammensetzt, auf 112,7 Punkte verschlechtert gegenüber 124,9 Punkten im Mai. „Auch unsere Unternehmen können sich dem generellen konjunkturellen Abwärtstrend leider nicht entziehen“, erklärte Stefan Schunck, Hauptgeschäftsführer der IHK Fulda, zu den aktuellen Daten.

Eine Betrachtung der einzelnen Wirtschafszweige zeigt, dass alle Branchen gleichermaßen davon betroffen sind. Bei den Industriebetrieben sprechen 50 % von einer guten und knapp 7 % von einer schlechten Geschäftslage. Die Erwartungen sind jedoch deutlich zurückhaltender geworden: Knapp 16 % rechnen mit einer Verbesserung in den kommenden Monaten, 14 % gehen von einer ungünstigeren Situation aus (Mai 2012: 7,1 %).

Recht ausgewogen beurteilen die Handelsunternehmen die aktuelle Lage. Zwar hat hier der Anteil der Firmen, die von einer guten Lage sprechen, von 56 % (Mai 2012) auf 40 % im Oktober abgenommen, gleichzeitig hat die Zahl der Unternehmen mit einer befriedigenden Geschäftslage in gleichem Umfang zugenommen. Die Handelsbetriebe blicken etwas optimistischer als die Gesamtwirtschaft in die Zukunft. Hier ist im Vergleich zur Maiumfrage die Zahl der Unternehmen mit einer günstigeren Einschätzung von rund 27 % auf 30 % angestiegen. In etwa gleich geblieben ist der Anteil der Firmen mit ungünstigeren Einschätzungen.

Bei den Betrieben aus dem Dienstleistungssektor hat sich die Zahl der befragten Unternehmen halbiert, die von einer guten Geschäftslage ausgehen. Dafür hat sich die Zahl der Firmen entsprechend erhöht, die von einer durchschnittlichen Auslastung sprechen. Auch in dieser Branche sind die Erwartungen an die kommenden Monate eher gedämpft, der Anteil der Betriebe mit einer ungünstigeren Prognose hat auf 27,8 % zugenommen.

Trotz der konjunkturellen Eintrübung halten die Unternehmen an ihren Investitions- und Beschäftigungsplänen fest. Nach wie vor wollen rund ein Drittel ihre geplanten Investitionen steigern, über die Hälfte die geplanten Investitionen umsetzen, und ca. 17 % kürzen ihre Investitionspläne. Wie auch im Mai 2012 möchten rund ein Fünftel der Betriebe ihre Beschäftigtenzahl erhöhen, rund 70 % konstant halten, und 10 % erwarten ein rückläufiges Beschäftigungsniveau. Die Hauptmotive für die Investitionen sind vor allem der Ersatzbedarf, aber auch Rationalisierungs- und Erweiterungsinvestitionen spielen eine bedeutende Rolle.

Als Hauptrisiken für die weitere wirtschaftliche Entwicklung in den kommenden zwölf Monaten sehen die Unternehmen vor allem die steigenden Energie- und Rohstoffpreise, die Inlandsnachfrage und den zunehmenden Fachkräftemangel. Als Folgen eines andauernden Fachkräftemangels nennen die Firmen in erster Linie eine Mehrbelastung der bestehenden Belegschaften, eine Einschränkung der Wachstumsperspektiven und einen Verlust an unternehmensinternem Wissen.

Um diese Folgen möglichst gering zu halten, bereiten sich die Unternehmen laut Umfrage auf den Fachkräftemangel vor allem durch mehr Ausbildung, mehr Weiterbildung und durch eine Steigerung der Attraktivität des Betriebs als Arbeitgeber vor.

„Die bereits in den vergangenen Monaten erkennbaren Unsicherheiten der wirtschaftlichen Entwicklung haben sich weiter verstärkt. Die nicht gelöste Schuldenkrise in etlichen europäischen Ländern und die Abschwächung der Weltwirtschaft wirken sich auch auf den Mittelstand der Region Fulda aus“, betont Stefan Schunck und ergänzt: „Die sehr stabile private Konsumnachfrage und die Investitionspläne der Unternehmen haben in den vergangenen Wochen dazu beigetragen, dass die Auswirkungen der konjunkturellen Eintrübung auf dem Arbeitsmarkt nicht so gravierend sind“.

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