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DSL ist das Top-Thema auf der Bürgerplattform „direktzu“

Vogelsbergkreis. Als erster Landkreis in Deutschland setzt der Vogelsbergkreis seit 1. November das Internetportal „direktzu“ für den Bürgerdialog ein (wir berichteten). Dieser Dialog, so Landrat Manfred Görig (SPD), ist sehr gut angelaufen – 2000 interessierte Bürgerinnen und Bürger waren schon auf der Seite, zwei Dutzend Kommentare und neue Beiträge wurden geschrieben.
Jetzt, drei Wochen nach dem Start, haben die Nutzerinnen und Nutzer der Plattform drei Themen „nach oben“ gewählt, die nun in den nächsten Tagen vom Landrat beantwortet werden. Das Top-Thema ist die Versorgung des ländlichen Raumes mit schnellem Internet. Auf Platz zwei steht die Frage eines Wartenberger Bürgers, der sich wegen des Lkw-Verkehrs auf der Kreisstraße nach Rudlos Sorgen macht. Platz drei ist das Thema ärztliche Versorgung. Hierzu hat der Kreisausschuss vor Kurzem eine Ausschreibung gestartet, um einen Gesundheitsökonomen zu gewinnen, der helfen soll, die Ansiedlungsbedingungen für junge Arztfamilien zu verbessern.

„Schreiben Sie einen eigenen Beitrag!“
Landrat Görig bittet alle Bürgerinnen und Bürger, die neue Plattform rege zu nutzen. „Dabei gibt es im Grunde vier Stufen der Beteiligung“, erläutert Pressesprecher und Projektleiter Erich Ruhl. Nummer eins ist das Lesen der Themen. Wer sich dann entschieden hat, ein bestimmtes Thema wichtig oder auch gar nicht wichtig zu finden, der klickt auf „Weiterlesen und abstimmen“ und sagt dann „Dafür stimmen“ oder „Dagegen stimmen“. Wenn viele für ein Thema stimmen, dann kommt es aufs Siegertreppchen und wird nach etwa drei Wochen ausführlich beantwortet.

Die dritte Möglichkeit der Plattformnutzung besteht darin, innerhalb des Themas einen Kommentar zur Fragestellung oder auch zu einem Kommentar zu schreiben, der dort bereits steht.

Ganz besonders würde sich Landrat Görig freuen, wenn „Stufe vier“ zur Anwendung kommt: Wenn sich Bürgerinnen und Bürger nämlich ein Herz fassen, und einen eigenständigen neuen Beitrag im System platzieren – was auch schon einige gemacht haben. „Mit jedem neuen Beitrag wird es interessanter für die Internetnutzer – und auch für mich. Denn ich möchte in Erfahrung bringen, was die Menschen bewegt“, unterstreicht der Vogelsberger Landrat.

Gute Verständlichkeit, Übersichtlichkeit, einfache Spielregeln
Die Kreisverwaltung setzt ein hochmodernes, patentiertes und ausgereiftes Verfahrens ein – die sogenannten „Many-To-One® Kommunikation“. Das Projekt heißt direktzu®. „Mir ist wichtig, neue Ideen und Fragen der Bürgerschaft in meine Politik einfließen zu lassen“, stellt Landrat Manfred Görig als Hauptgrund für den Start der Bürgerplattform heraus. Gute Verständlichkeit, Übersichtlichkeit, einfache „Spielregeln“ beim Mitmachen – das sind aus der Sicht des Landrats die Vorzüge des direktzu® Verfahrens der Firma relevantec GmbH in Berlin.

Bei diesem Verfahren gelte das Prinzip: „Sortieren und bündeln“ statt „einfach mal posten“. Es gehe um den „effizienten, strukturierten und kontrollierten Austausch von beliebig vielen Menschen mit einem verantwortlichen Politiker“, beschreibt die Firma relevantec GmbH – seit sechs Jahren etablierter Anbieter von Many-to-One® Plattformen mit Ursprüngen an der Freien Universität Berlin – ihr patentiertes Konzept, an dem Informations- und Kommunikationswissenschaftler sowie Ökonomen und Politologen beteiligt sind.

Der Landrat habe sich für dieses übersichtliche Verfahren entschieden, weil es ihm nicht um „schnelle und oberflächliche“ Fragen und Antworten wie bei Facebook ankomme, erläutert Pressesprecher Erich Ruhl. „Bürgerinnen und Bürger wollen mit ihren Fragen, Anregungen und Stellungnahmen dauerhaft ernst genommen werden.“ Dies setze voraus, dass sich der Dialog gut gegliedert aufbaue und für jeden sichtbar sei – nicht nur für Facebook-Nutzer.

Die Plattform www.direktzu.de/landrat-görig ist auch über die Homepage der Kreisverwaltung www.vogelsbergkreis.de erreichbar.

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