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Sozialraumorientierung als zukunftsweisender Schritt in der Jugendhilfe

Ein Teil der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Regionalteam Nord und Fachübergreifender Dienste (von links nach rechts): Reinhard Baumann, Carmen Jordan, Elke Krack-Drinnenberg, Kerstin Trabert, Sabrina Rehberg, Jutta Correll, Stephan Treger, Manfred Lau-er, Brigitte Wehner, Peter Schlörscheidt, Franziska Spies und Tina Schön / Foto: Möller

Altkreis Hünfeld. Mit der Errichtung von Sozialräumen hat der Landkreis Fulda einen zukunftsweisenden Weg in der Kinder- und Jugendhilfe begonnen. Die damit verbundenen Veränderungsprozesse zielen darauf ab, die Akteure vor Ort stärker einzubinden und damit Hilfen wirksamer werden zu lassen. Freie Träger mit ihrer Ausrichtung und ihren speziellen Angeboten, Vereine und ehrenamtliche Organisationen sowie der Fachdienst Jugend, Familie, Sport, Ehrenamt der Kreisverwaltung sollen stärker miteinander verzahnt werden.

Eine besondere Ausprägung hat in dieser sozialräumlichen Orientierung das Regionalteam Nord mit seinem Teamleiter Manfred Lauer. Während zwei der Regionalteams ihren angestammten Platz im Kreishaus in Fulda haben, ist das Regionalteam Nord, das gewissermaßen den Altkreis Hünfeld mit den Kommunen Burghaun, Eiterfeld, Hünfeld, Nüsttal sowie Rasdorf umfasst, in der Außenstelle des Landratsamtes in Hünfeld, Am Anger 4, angesiedelt. Der verkürzte Weg bringe eine größere Bürgernähe mit sich und erhöhe die Möglichkeit der Kooperation mit der Stadt Hünfeld sowie den anderen Gemeinden im Hessischen Kegelspiel, drückt es Manfred Lauer aus. Die Menschen müssten nicht mehr nach Fulda fahren, um den Sozialen Dienst in Anspruch zu nehmen sowie Fragen der Kindertagespflege, der Kindergartengebühren, der Einzelfallhilfen, Beistandschaften, Beurkundung in Kindschaftsangelegenheiten, des Unterhaltsvorschusses oder der Jugendhilfe zu klären.

Aber man befinde sich, so Lauer,  noch in der Startphase, denn um möglichst große Nähe zu den Bürgerinnen und Bürgern zu bekommen und ehrenamtliche Strukturen und Vernetzungen kennen lernen zu können, sei man auf die Hilfe der Menschen in dem betreffenden Gebiet angewiesen. Regionalleiter Manfred Lauer bittet deshalb Bürgerinnen und Bürger, die Fragen, Ideen, Vorschläge oder Kritikpunkte haben, sich bei ihm zu melden. Es gehe darum, einen Beitrag zu einer guten sozialen Struktur im Sozialraum Nord zu leisten, Ressourcen zu nutzen und niedrigschwellige Angebote zu unterbreiten. Dass mehr Bürgernähe und Vernetzung gelingen kann, davon sind Sozialarbeiterin Elke Krack-Drinnenberg und Sozialarbeiter Peter Schlörscheidt überzeugt. Ziel sei es, punktgenaue flexible Lösungen mit den Hilfesuchenden zu finden sowie soziale ehrenamtliche Projekte zu fördern und, wo notwendig, zu initiieren.

Laut Teamleiter Lauer sind erste Schritte die Gründung einer Regionalen Arbeitsgemeinschaft (RAG) in Hünfeld und die engere Anbindung an die Stadtverwaltung. Außerdem sei das Regionalteam Nord das erste, das sich mit dem Thema Familienrat befasse und hier die Kooperation mit dem DRK-Ortsverband Hünfeld suche, einem der Träger von Angeboten im Jugend- und Seniorenbereich sowie der Arbeit mit Migranten. Dass der Weg nicht leicht sein wird, sind sich die Teammitglieder bewusst, aber um der Kinder, Jugendlichen und Familien Willen sei es wichtig, tragfähige Strukturen zu entwickeln, die Familien in ihrer Lebenswelt zu stärken, veränderte Lebenswelten zu berücksichtigen sowie Transparenz und größere Nähe zu ermöglichen.

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