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KAB zum heutigen Equal Pay Day 2013

Fulda. „In die Aufsichtsräte von Unternehmen gehört eine Frauenquote“. Die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) Diözesanverband Fulda fordert Bundeskanzlerin Angela Merkel auf, die von EU-Justizkommissarin Viviane Reding auf den Weg gebrachte Initiative für eine europäische Frauenquote in Aufsichtsräten, nicht zu stoppen. „Wer mit hinterlistigen Scharmützeln auf europäischer Ebene versucht, Frauen aus den Führungsetagen der Wirtschaft fernzuhalten, wird die Rechnung am Wahltag erhalten“, erklärt Heike Mattern, stellvertretende Diözesanvorsitzende der KAB. Ohne eine Quote ändere sich in Wirtschaft, öffentlicher Verwaltung und Industrie nichts. Reding hatte bereits eine abgeschwächte Initiative eingebracht, mit der börsennotierte Unternehmen mit mehr als 250 Beschäftigten oder einem Jahresumsatz von 50 Millionen Euro verpflichtet werden, bis 2020 Aufsichtsräte mit mindestens 40 Prozent des jeweils unterrepräsentierten Geschlechts zu besetzen. Heike Mattern fordert Kanzlerin Merkel auf, ihre Blockadepolitik in Sachen Gleichberechtigung aufzugeben.
Umsteuern für eine gerechte  Frauenpolitik!
In der Politik muss endlich das Steuer für eine gerechte und nachhaltige Frauenpolitik herumgerissen werden, meint Heike Mattern. „Frauen verdienen nicht nur über zwanzig Prozent weniger als Männer, sondern sind durch einen fehlenden allgemeinen Mindestlohn, der Unvereinbarkeit von Familie und Beruf sowie der Abschiebung in den Niedriglohn- und Teilzeitbereich am stärksten von Armut betroffen“, so die stellvertretende KAB Diözesanvorsitzende. Frauen hätten häufig einen höheren Bildungsabschluss und leisteten die gleiche Arbeit wie Männer.

Die KAB fordert außerdem die Sozialversicherungspflicht für jedes Beschäftigungsverhältnis und einen Mindestlohn von 9,70 Euro pro Stunde. Eine Lohnuntergrenze nach Branchen und Regionen hilft Frauen nicht aus der Lohn- und Armutsfalle heraus.

Frauen sind keine Hinzuverdienerinnen, deshalb fordert die KAB: Der Grundsatz gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit muss endlich umgesetzt werden. Wir brauchen eine verbesserte Vereinbarkeit von Familie und Beruf und ein Rückkehrrecht auf Vollzeitbeschäftigung, damit Frauen aus der Teilzeitfalle herauskommen. Der Ausbau der Krippenplätze und Ganztagsschulen muss vorangetrieben werden.

Frauen sind im Alter besonders von Armut bedroht. Zu einer eigenständigen Alterssicherung gehört eine Sockelrente für alle EinwohnerInnen und eine stärkere Anerkennung von Familien- und Pflegeleistungen in der gesetzlichen Rentenversicherung. Neben der erweiterten Anerkennung von Kindererziehungszeiten müssen auch die Erziehungsleistungen von Kindern, die vor 1992 geboren sind, berücksichtigt werden.

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