Logo

FDP zu Besuch bei der einzigen Bereitschaftspolizeiabteilung des Bundes in Hessen

Hünfeld. Investitionen in Höhe von etwa 4,5 Millionen Euro für Ausbau und Verbesserung der Infrastruktur sind in den nächsten Jahren bei der Bundespolizeiabteilung Hünfeld geplant. Das erfuhren jüngst Vorstandsmitglieder des FDP-Kreisverbandes Fulda und des FDP-Stadtverbandes Hünfeld bei einem Besuch.

Die FDP-Politiker informierten sich über die Gliederung und das Aufgabenspektrum sowie die Zukunftsperspektiven der einzigen Bereitschaftspolizeiabteilung des Bundes in Hessen. Empfangen wurden sie in Vertretung des erkrankten Abteilungsführers, Polizeidirektor Werner Friedrich, von Stabsabteilungsleiter 1, Erster Polizeihauptkommissaren Werner Hillenbrand, und dem Chef der Technischen Einsatzhundertschaft, Erster Polizeihauptkommissar Thorsten Gerbig.

Polizeihauptkommissar Jürgen Bohl trug vor, dass die geplanten Baumaßnahmen unter anderem den Neubau eines Polizeitrainingsbereiches mit Konditionsraum beinhalten. „Diese Maßnahme soll im kommenden Jahr begonnen werden“, so Bohl. Außerdem ist eine neue Raumschießanlage geplant. „Zurzeit erfolgt der Einbau von zwei Waffenschließfachanlagen“, erläuterte Bohl weiter. Ferner ist die Herrichtung der Bereitschafts- und Übernachtungsräume vorgesehen sowie der Neubau eines Gästehauses. Außerdem steht die Betonsanierung des Schießstandes auf dem Programm.

Bohl zeigte ferner auf, dass bereits seit dem Jahre 1998 rund 17 Millionen Euro in die Liegenschaft auf dem Galgenberg investiert worden seien. Dabei wurden nicht nur unter Beachtung des energetischen Bauens und möglichst unter Einbeziehung regionaler Unternehmen die Unterkunftsgebäude grundlegend instandgesetzt sowie das Wirtschaftsgebäude um- und ein neues Wachgebäude gebaut, sondern auch das Stabsgebäude erweitert und geschlossene Fahrzeughallen errichtet. Außerdem wurden die Informationstechnologie und die Stromversorgung neu installiert. Bohl sagte, dass die Abteilung für Personal- sowie Sach- und Investitionsausgaben im vergangenen Jahr über 27 Millionen Euro ausgegeben habe.

Erster Polizeihauptkommissar Gerbig stellte den FDP-Gästen die komplett aufgebaute Dekontaminierungseinheit der Abteilung vor. Sie kommt zum Einsatz, wenn Beamte von radioaktiven, biologischen oder chemischen Schadenslagen betroffen sind. Ferner wurden besondere Einsatzfahrzeuge, darunter auch Pioniergerät, gezeigt sowie Techniken vorgeführt, die die Bundespolizei einsetzt, um entweder verschossene Räume zu öffnen oder angekettete Demonstranten von Gleisen oder Brücken zu lösen. Auch eine Einsatzhundertschaft wurde besucht.

Landtagsabgeordneter Jürgen Lenders zeigte sich beeindruckt, was die Polizei des Bundes leiste. „Wir haben neben der Geschichte und Aufgaben auch viel erfahren über den bedeutenden regionalen Wirtschaftsfaktor Bundespolizeiabteilung Hünfeld, nämlich als Arbeitgeber und Ausbilder sowie Abnehmer von Dienstleistungen und Produkten in Hünfeld und Umgebung“, so Lenders. Der FDP-Kreisvorsitzende begrüßte die positive Entwicklung des Hünfelder Bundespolizeistandortes. Fulda habe seinerzeit die Aufgabe des Bundesgrenzschutzes sehr bedauert. Heute sei man aber auch froh über die dadurch gewonnenen Erweiterungsperspektiven, die sich für die Hochschule Fulda auf dem ihr benachbarten ehemaligen Bundesgrenzschutzgelände ergeben hätten.

Zur Sache

Die Bundespolizeiabteilung Hünfeld ist die größte bundesbehördliche Einrichtung im Landkreis Fulda. Sie ist eine von zehn Bereitschaftspolizeiabteilungen des Bundes und zugleich die einzige, die im Bundesland Hessen stationiert ist. Die Einsatzabteilungen sind der Direktion Bundesbereitschaftspolizei in Fuldatal bei Kassel unterstellt. Die Bundespolizeiabteilung Hünfeld ist zuständig für die Unterstützung der Bundespolizeidirektionen bei besonderen grenz-, luftsicherheits- und bahnpolizeilichen Anlässen. Darüber hinaus wird sie bei der Bewältigung polizeilicher Groß- und Sonderlagen auf Anforderungen der Länder und zur Unterstützung des Bundeskriminalamtes, des Auswärtigen Amtes und weiterer Bundesbehörden eingesetzt.

Neben der Bundesbereitschaftspolizeiabteilung – sie gliedert sich in Abteilungsführung, Einsatzhundertschaft, Beweissicherungs- und Festnahmehundertschaft, Technischen Hundertschaft, Unterstützungseinheit, Standortreserve – sind in Hünfeld noch drei Außenstellen des Bundespolizeipräsidiums Potsdam angesiedelt.

Von den zurzeit insgesamt 550 Mitarbeitern sind 460 Polizeivollzugsbeamte, 66 Angestellte und Arbeiter, 13 Verwaltungsbeamte und elf Auszubildende. Je zwei junge Menschen werden zu Verwaltungsfachangestellten, Maßschneiderinnen und Köchen ausgebildet, fünf weitere in der Außenstelle Hünfeld der Regionalen Bereichswerkstatt Dudestadt zu Kraftfahrzeug-Mechatronikern.

Categories:

Alle Nachrichten, Politik & Wirtschaft