Logo

In der Körbelshütte bei Bimbach serviert Hedwig Gärtner mit ihrer Schwester Kuchen nach böhmischen Rezepten

„Uns liegt das Backen sozusagen im Blut“, sagt die Besitzerin der Körbelshütte. Foto: Plappert.

„Uns liegt das Backen sozusagen im Blut“, sagt die Besitzerin der Körbelshütte. Foto: Plappert.

Großenlüder/Bimbach. Es liegt im wahrsten Sinne des Wortes „am Wege“: Das Café Körbelshütte oberhalb von Bimbach ist eine beliebte Anlaufstelle für Wanderer, Radfahrer und auch Pilger, die auf dem deutschen Jakobusweg oder dem Bonifatiusweg gehen. Außerdem treffen sich dort Wegverbindungen nach Kleinheiligkreuz und Großenlüder, während Fulda auf den Pilgerrouten beim Café in etwa zwei Stunden fußläufig zu erreichen ist.

Dank der Schnepfenkapelle ist dieser Platz oberhalb von Bimbach auch eine religiöse Stätte, was Pilger bzw. Menschen mit Gebetsanliegen sehr zu schätzen wissen. „Im Marienmonat Mai findet jeden Donnerstag um 9 Uhr ein Gottesdienst in der Kapelle statt“, schildert Hedwig Gärtner. Sie war einige Jahre lang Ortsvorsteherin des Fuldaer Stadtteils Malkes und ist Besitzerin der Körbelshütte.  „Ein solcher Gastbetrieb ist schon mein Traum gewesen, als mein Mann dieses Gebäude 1980 erworben hat“, erzählt Gärtner. Bis 1982 hat dann Familie Iller weiter in dem Häuschen gewohnt, das Hedwig Gärtner  nach dem Tod ihres Mannes mit ihrer Schwester Inge Völker und deren Ehemann Bernd Völker, dem Pächterpaar, liebevoll restauriert hat. Seit inzwischen neun Jahren ist es ein Café mit viel Charme und großer Gemütlichkeit. Die Bezeichnung „Hütte“ passt dabei sehr gut, denn das Häuschen könnte von seiner Art her auch gut auf einer Almwiese stehen.

Bezüglich der großen Backkunst beider Schwestern kommt noch eine weitere Landschaft in den Blick: „Unsere Mutter stammte aus dem Sudetenland, und uns liegt das Backen sozusagen im Blut. Böhmische Rezepte dürfen deshalb bei uns nicht fehlen“, betont Gärtner. Wie sie erläutert, ist ihre Schwester für das Tortenbacken zuständig, während sie selbst sich um die „breiten Kuchen“ in den verschiedenen Variationen kümmert. „An starken Tagen in der warmen Jahreszeit halten wir insgesamt 25 bis 30 Torten und Kuchen bereit“, erzählt die Inhaberin der Körbelshütte, die für ihre süßen Spezialitäten bekannt ist. Zu den Favoriten bei den Gästen zählen Frankfurter Kranz, Kirschkuchen, Mohnkuchen mit Birne, Pfirsich-Maracuja-Torte und Schwarzwälder Kirschtorte. „Die  Schokotorte ist nicht zu süß und wird von den Kindern besonders geliebt“, sagt Gärtner. Die Kuchenfreuden gibt es auch zum Mitnachhausenehmen, und wer es eher herzhaft mag, der kommt in „Körbelshütte“ ebenfalls auf seine Kosten.

Verwöhnt werden die zahlreichen Gäste auch mit einem herrlichen Panoramablick Richtung Fulda und die Rhön, der Heimatverbundenen garantiert das Herz aufgehen lässt. In den warmen Monaten ist die Terrasse des Cafés ein guter Ort, um  das Gesamtkunstwerk Körbelshütte zu genießen. Im ganzen Haus wird auf Selbstbedienung gesetzt. „Sonst bräuchten wir an sehr lebhaften Tagen viel zu viele Bedienungskräfte“, berichtet Gärtner und ergänzt, dass auf diese Weise das Preisniveau des Cafés gehalten werden könne. Wie sie außerdem hervorhebt, ist dieses Gebäude das letzte erhaltene der einstigen Ortschaft Schnepfenrode, die sich in der Zeit um den 30-Jährigen Krieg dort befunden hat. Die heutige Inhaberin geht aber davon aus, dass besagtes Haus im 17. Jahrhundert auf seinen Grundmauern neu aufgebaut wurde.

Das Café Körbelshütte ist ganzjährig geöffnet, und zwar montags bis  freitags von 14 bis 18 Uhr, samstags von 13 bis 18 Uhr, sonntags von 12 bis 18 Uhr (dienstags Ruhetag). An fast allen Sonntagen der warmen Saison gibt es ein großes Frühstück, wofür um Voranmeldung gebeten wird. An jedem dritten Mittwoch im Monat findet in der Körbelshütte ein Volksliedersingen unter Leitung von Herbert Wehner statt, wobei Interessierte auf jeden Fall gerne zuhören. Hedwig Gärtner und das Ehepaar Völker danken ihren Familien, auf deren Mithilfe sie zählen können, wenn im Café-Betrieb Not am Mann ist. Die Körbelshütte, Telefon (06648)620090, kann auch für private Feiern genutzt werden. Ihr Name erinnert übrigens an die Zeit, als das Gebäude von Familie Körbel bewohnt wurde.

Categories:

Alle Nachrichten, Essen & Trinken