Fuldaer Nachrichten

Großenlüder. In den kommenden Tagen erblühen rund 700 Narzissen an fünf geschichtsträchtigen Orten im Herzen von Großenlüder. Unter dem Motto „Geschichte sichtbarmachen“ haben Vereinsmitglieder bereits im Spätherbst des vergangenen Jahres die zahlreichen Blumenzwiebeln gesteckt. An den ausgewählten Orten sprießen die Frühlingsblumen und erinnern an die Historie von Großenlüder. Die Idee, die Einwohner so auf Ereignisse der Vergangenheit aufmerksam zu machen, hatte Klaus Schmitt, der zweite Vorsitzende des  Kultur-, Heimat- und Geschichtsvereins der Gemeinde Großenlüder e.V..

Die erblühenden Narzissen sind zugleich Auftakt für das 20-jährige Bestehen des Vereins. Lebensraum, Landschaft, Kunst und Kultur erforschen, schützen, pflegen und bewahren – dies ist ein Kernsatz aus der Satzung des im Jahre 1993 gegründeten Vereins.

Eine Vielzahl von Ausstellungen und Aktionen wurden innerhalb dieser Zeit durchgeführt, wie zum Beispiel „Flucht und Vertreibung“, eine Ausstellung über das Schicksal der in Großenlüder ansässig gewordenen Heimatvertriebenen. „Mühlen der Heimat“, eine Ausstellung über die 16 Wassermühlen in der Großgemeinde Großenlüder; „Chronik der Herren von Lutter 1747“, Ankauf und auszugsweise Veröffentlichung des Stamm- und Familienbuches des adeligen Geschlechts deren von Lutter zu Lutter, Muess und Losshausen; „Verliebt, verlobt, verheiratet“, eine Ausstellung rund um die Hochzeiten der 60er, 70er und 80er Jahre sowie die Anbringung von über 160 Hausnamensschildern an Häusern der Großgemeinde. Die Mitgliederzahl des Vereins liegt bei derzeit 75. Von 20 bis 83 Jahren ist der Verein generationsübergreifend, was besonders die Vergangenheit in Form von Erzählungen durch die älteren Mitglieder spürbar werden lässt.

Der erste Höhepunkt im Jubiläumsjahr war ein Ausflug zu Point Alpha. Geleitet wurde die Exkursion vom ehemaligen Fuldaer Oberbürgermeister Dr. Wolfgang Hamberger.  Am 25. Mai steht die Besichtigung der Galerie und des Skulpturengartens von Claus Weber in Reichlos auf dem Programm. Auch der gesellige Austausch und das gemütliche Beisammensein der Vereinsmitglieder kommen nicht zu kurz. Am 20. Juli findet aus diesem Grund das Vereinsfest an der Schubmühle in Uffhausen statt. Als musikalischen Höhepunkt präsentiert der Kultur-, Heimat- und Geschichtsverein die Earl of Dudley Jazzband im Zuge der Jazz-Nacht im Garten des Stiftskapitularischen Amtshauses am 3. August. Zum Jahresende, vom 30. November 2013 bis 5. Januar 2014, arrangiert der Verein unter Federführung des ersten Vorsitzenden, Thomas Mohr, bereits zum achten Mal die Ausstellung, die jährlich tausende Besucher in den Ort strömen lässt und Großenlüder bereits weit über die Landesgrenzen hinaus gekannt gemacht hat: den Krippenweg.

Die fünf Standorte:

• Stehle am ehemaligen Standort des Obertores (um 1850 abgerissen).
• Gedenkstein für die Großenlüderer Opfer aus dem Krätzbachbunker in Fulda vom 27.12.1944 am alten Friedhof.
• Wappenstein bei der Burgpassage (1451).
• Spitzbögiges Pförtchen in der östlichen Pfarrhofmauer ( um 1400).
• Fragment der Grabplatte der Jutta von Boyneburg an der Nordseite der Pfarrkirche St. Georg (um 1500).

Der Vorstand im Jubiläumsjahr:

1. Vorsitzender: Thomas Mohr
2. Vorsitzender: Klaus Schmitt
   Schatzmeister: Hubert Günther
   Schriftführer:  Matthias Schmitt