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ÜWAG-Kohlekraftwerk Lünen rechnet mit 140 Millionen Euro Verlust jährlich – Mario Klotzsche (FDP): ÜWAG wird Problemfall

Fulda. Nach Ansicht von Mario Klotzsche, Vorsitzender der FDP Fraktion im Kreistag und Abgeordneter der ÜWAG-Verbandsversammlung, entwickelt sich die ÜWAG zu einem ernsten wirtschaftlichen Problemfall. „Nach meinen Informationen rechnet der Kraftwerksbetreiber Trianel, an dem die ÜWAG beteiligt ist, jährlich mit 140 Millionen Euro Verlust beim Steinkohlekraftwerk in Lünen. Diese katastrophale Fehlentwicklung wird auch Folgen für die ÜWAG haben.“, so Klotzsche.

Für 1,4 Milliarden Euro hat der Stadtwerkeverbund Trianel in Lünen ein neues Steinkohlekraftwerk gebaut, dass im Herbst diesen Jahres ans Netz gehen soll. Doch die Rechnung geht nicht auf. Statt Gewinne fallen massive Verluste an. „Wenn Trianel jährlich mit einem Verlust von 140 Millionen Euro rechnet und die ÜWAG mit 8,45 Prozent beteiligt ist, würden alleine auf unseren Stromversorger rund 12 Millionen Euro jährlich an Belastungen entfallen. Das ist katastrophal und macht mich wütend.“, so Klotzsche.

Dabei kommt diese Entwicklung nicht unvorhergesehen. „Wir haben in den letzten drei Jahren immer wieder in den politischen Gremien und öffentlich auf die erheblichen wirtschaftlichen Risiken hingewiesen und entsprechende Anträge gestellt. Doch statt sich ernsthaft mit den Argumenten auseinanderzusetzen, haben ÜWAG-Vorstand und Aufsichtsrat alle mahnenden Stimmen selbstgefällig bei Seite gewischt. Nun haben wir das Ergebnis und schauen in einen tiefen Abgrund.“, so Klotzsche. „Wenn der Vorstand der ÜWAG im Sommer 2012 erklärte, dass er bei Kohlestrom kein Risiko sieht und nur ein paar Monate später über 30 Millionen Euro an Rückstellungen treffen muss, dann sind die handelnden Personen schlicht und ergreifend fehl am Platz.“, so Klotzsche weiter.

Dabei ist das Steinkohlekraftwerk Lünen nur eine von vielen Investitionsruinen der ÜWAG. „Beim Nordsee-Windpark Borkum gibt es ebenfalls schlechte Nachrichten über immer höhere Kosten und Verzögerungen bei der Fertigstellung. Auch das Breitbandkonzept der ÜWAG ist gegen die Wand gefahren worden und sorgt für Verluste.“, so Klotzsche weiter. Diese negativen Faktoren schlagen sich auch im Unternehmenswert nieder. Zwischen Herbst und Winter 2012 hat die ÜWAG laut einer Studie der Beratungsgesellschaft PWC mehr als 50 Millionen Euro an Unternehmenswert verloren.

„Ich befürchte, dass sich die wirtschaftliche Lage der ÜWAG zuspitzen wird. Für den Landkreis Fulda als größten Anteilseigner bedeutet das deutlich sinkende Dividendenzahlungen und damit ein höheres Defizit im Haushalt. Es ist auch nicht auszuschließen, dass unser Energieversorger in die Verlustzone gerät und Stützung durch Landkreis und Stadt Fulda als Haupteigentümer braucht. Angesichts dieser Probleme halte ich personelle Konsequenzen in der Unternehmensführung für notwendig.“, so Klotzsche abschließend.

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